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Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)
Autoren: Susan Kearney
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1
    Die Frau, die ohne Risiken lebt, wird ohne Liebe sterben. englisches Sprichwort
London, in der nahen Zukunft
     
    »Das nennst du entspannen?« Die tiefe männliche Stimme hallte durch den Gymnastikraum, und Marisa Roarke öffnete die Augen. »Meditation wird doch vollkommen überschätzt!«
    Rion Jaqard schritt mit der Zielstrebigkeit eines Raubtiers durch den Fitnessraum des Trafalgar Hotels, warf ein Handtuch über einen der Stühle und riss sich das Hemd vom Leib, bevor er auf einer Bank Platz nahm, auf der man Gewichte heben konnte.
    Schon bei den wenigen Gelegenheiten, zu denen Marisa Rion in der Wohnung ihres Bruders begegnet war, hatte sie Rions muskulösen Körper bemerkt. Doch ihr war gar nicht klar gewesen, wie straff er tatsächlich war: Er machte geradezu den Eindruck wandelnden Testosterons. Sie hätte wetten mögen, dass sogar sein Schweiß Muskeln besaß.
    Rion hatte zwar schon immer eine erregende Aura verbreitet, aber heute Abend schien er seine Reize sogar noch ein wenig gesteigert zu haben. Seine verführerische Attraktivität wirkte wie ein dünner Firnis. Dahinter befand sich eine Unterströmung aus mühsam beherrschtem Verlangen. Welche Intensität er ausstrahlte! Sie wusste nicht genau, was an ihm so anders sein mochte, aber ihr müder Verstand zögerte auch, danach zu forschen. Stattdessen zog sie es vor, ihn einfach …
    Sie durfte ihn nicht so ansehen.
    Auch wenn er ganz und gar unwiderstehlich war, sollte sie doch eigentlich immun gegen sein Aussehen sein. Mit anderen Frauen mochte er eindringlich flirten, aber sie hatte er immer wie eine etwas lästige kleine Schwester behandelt. Nur, konnte sie ihm das verübeln? Eine unangenehme Scheidung vor etlichen Jahren hatte sie zu der Erkenntnis gebracht, dass die meisten Beziehungen auf einem Berg von Lügen errichtet waren.
    Sie versuchte, Rions sehr breite und muskulöse Schultern gar nicht erst zu beachten und runzelte die Stirn. »Wenn ich mich in der letzten Zeit entspannen will, ist das immer wieder fast so, als würde ich versuchen, mit nur einem Flügel zu fliegen.«
    Damit war das Gespräch beendet. Erneut schloss sie die Augen. Aber das Bild seiner geschwellten Brust und der straffen Bauchmuskeln wollte nicht verschwinden.
    Marisa stellte sich vor, wie sich seine kraftvollen Arme um sie schlangen – stark zwar, doch gleichzeitig sanft. Warm und fest und drängend. Sie stellte sich vor, wie sich sein Blick mit Verlangen füllte … Verlangen nach ihr.
    Hör bloß auf damit.  
    Hör mit diesen Phantasien auf . Sie hatte doch gar keine Phantasien. Nicht mehr.
    Marisa gebot ihren umherstreunenden Gedanken mit harten Tatsachen Einhalt.
    Rion stammte von dem Planeten Ehro. Bei der erstbesten Gelegenheit würde er die Erde wieder verlassen. Aber wenn alle Männer auf Ehro so gebaut waren wie er, dann sollten sich die irdischen Frauen um interplanetarische Reiseerlaubnisse prügeln. Natürlich gab es keine solchen Dokumente – nicht mehr, seit die Vereinten Nationen das Reisen von der Erde zum Rest der Galaxie untersagt hatten.
    Für den Augenblick saß Rion also auf der Erde fest. Und Marisa riskierte einen weiteren Blick. Seine statuenhafte Männlichkeit war so verwirrend. So verführerisch! Mit einem solchen Körper würde doch beinahe jede Frau eine unvergessliche Nacht verbringen. Sie unterdrückte einen Seufzer. Schade, dass sie nicht zu dieser Art von Frauen gehörte. Seit ihrer gescheiterten Ehe war sie sogar noch vorsichtiger geworden. Vielleicht zu vorsichtig.
    Wenn er seine fordernde, erotische Männlichkeit jemals vor ihr zur Schau gestellt hätte, wäre sie vermutlich der Versuchung erlegen und hätte mit ihm geflirtet. Aber er war gar nicht an ihr interessiert. Er war es nie gewesen.
    Hör doch auf, ihn immer so anzustarren. Sieh irgendwo anders hin. Egal. Irgendwohin .
    Eigentlich hatte Marisa geglaubt, sie wäre aus dem Alter heraus, in dem man Männer begaffte, die selbst keinerlei Anzeichen für ein Zurückgaffen erkennen ließen. Vermutlich rührte ihre Reaktion von dem Stress auf ihrer neuen Arbeitsstelle her.
    Noch vor sechs Monaten war sie eine erfolgreiche Korrespondentin der St. Petersburg Times aus Florida gewesen. Sie hatte alle möglichen Themen vom Mittleren Osten bis zu der Geschichte über ihren Bruder und dessen Frau Cael behandelt, die von dem Planeten Pendragon eine Lösung für das Unfruchtbarkeitsproblem auf der Erde mitgebracht hatten. Diese Reportage war Marisas letzte gewesen.
    Zwar hatte das
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