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Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)

Titel: Der Bann des Zeitreisenden (German Edition)
Autoren: Susan Kearney
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das Fell hindurch?«
    »Ich weiß nicht.« Marisa zuckte die Schultern. »Sogar ihre Mutter weiß es nicht. Cael sagt, dass sie sich erst seit dem Alter von fünf Jahren in einen Drachen verwandelt, und damals hatte sie schon ein wenig gesunden Menschenverstand.«
    Als Rion und seine Cousins klein gewesen waren, hatten sie in ihren Drachengestalten oft die ehronischen Entsprechungen von Hunden und Pferden geritten. Die Instinkte der jungen Drachen waren sehr verlässlich. Rion hob Condor hoch und setzte ihn wieder auf Busters Rücken. Der Hund wedelte mit dem Schwanz. »Siehst du, es macht ihm nichts aus.«
    »Aber Nessie bekommt gleich einen Wutanfall. Sie will auch auf dem Hund reiten.«
    Rion klopfte dem kleinen Mädchen auf den Rücken. »Nessie, du musst warten, bis du an der Reihe bist.«
    Nessie protestierte lautstark und schlug mit den Flügeln.
    »Oh, oh.« Marisa griff nach Nessie.
    Aber die kleine Drachin wich ihr aus, duckte sich unter den Händen ihrer Tante hindurch, und Marisa bekam nur Luft zu fassen. Sie machte einen Schritt nach vorn, damit sie nicht die Balance verlor, und blieb dabei mit dem Absatz in einem Hundespielzeug stecken. Rion packte sie an der Schulter, zog sie gegen seine Brust und rettete sie so vor einem Sturz.
    Der süße Duft ihres Haares und das Gefühl ihres weichen, gebräunten Körpers unter seinen Händen entflammte seine Sinne und reizte seine Finger, auf Wanderschaft zu gehen. Er sehnte sich danach, sie in ihrem Haar zu vergraben, ihr den Kopf nach hinten zu ziehen und ihren süßen Mund zu kosten.
    Selbst wenn sie unattraktiv gewesen wäre, hätte er sich an sie herangemacht. Aber sie war ganz prachtvoll und verführerisch, und so musste er – der Göttin sei Dank – nicht lügen, wenn er ihr irgendwann sagen würde, wie anziehend er sie fand. Als er sie so dicht an sich gedrückt hielt, spürte er, wie das Feuer in ihm geschürt wurde. Seine beiden Herzen pochten rhythmisch. Nimm sie. Nimm sie. Nimm sie .
    Wenn Rion nur hier gewesen wäre, um sein Verlangen zu stillen, dann hätte er sie schon lange geküsst und das von ihr gefordert, was er wollte. Aber sein Volk benötigte Marisas Hilfe. Er durfte nicht riskieren, zu schnell vorzupreschen.
    Also hatte er sich vollständig unter Kontrolle und blieb ganz still.
    Sie legte den Kopf zurück und lächelte. »Danke.«
    Rion versuchte nicht einmal, die Heiserkeit in seiner Stimme zu verbergen. »Es freut mich immer, wenn ich ein hübsches Mädchen auffangen kann.«
    Sie errötete. Widerstrebend ließ Rion sie los, aber nicht bevor er noch einmal ihren Duft eingeatmet hatte – Erdbeerseife mit einem Schuss Limone.
    Marisas Augen glitzerten, als sie atemlos sagte: »Ich sollte flache Absätze tragen, wenn ich auf diese Brut aufpassen muss.«
    Sie trat die Schuhe weg und enthüllte einen hellen türkisfarbenen Nagellack.
    Beim Anblick ihrer Zehen sog Rion heftig die Luft ein. Welche weiteren Überraschungen hielt Marisa noch unter ihrer Kleidung verborgen?
    Waren die Drachenschuppen an den Innenseiten von Armen und Beinen sowie an ihrem Rücken zart und dünn oder fest und kräftig? Hatten sie sich unter seiner Berührung geregt? Würde sie vor Vergnügen erschauern, wenn er mit der Zunge darüberfuhr?
    Buster stieß gegen Rions Beine. Rion streckte die Hand aus, um den Hund zu streicheln; er war froh, eine Entschuldigung zu haben, um sich von Marisa loszureißen. Jetzt war nicht die Zeit, sich an sie heranzumachen. Er musste Zurückhaltung üben, wenn seine Verführung erfolgreich sein sollte.
    Der Hund prallte von Rions Beinen ab und rannte hinter das Sofa. Marisa wäre beinahe wieder über ihn gestolpert, als er bellend und schwanzwedelnd an ihr vorbeilief. Condor hielt sich an Busters Rücken fest, flatterte mit den Flügeln und jauchzte fröhlich. Nessie greinte, breitete die Schwingen aus und hob sich so hoch in die Luft, dass sie bequem auf ihrem Bruder landen konnte.
    Die Szenerie war zwar chaotisch, aber gleichzeitig anheimelnd, gemütlich und friedlich – wenn auch auf eine laute Weise. Es war ein so großer Unterschied zu der furchtbaren Gewalt in seiner Vision. Bei der Göttin, er würde alles Nötige unternehmen, um Ehro einen solchen Segen zurückzubringen.
    Nur Geduld. Er durfte es nicht übertreiben. Da er mit körperlichen Annäherungen warten musste, bis die Kinder schliefen, sollte er die verbleibende Zeit auf sinnvolle Weise nutzen.
    Nessies Flügel warf eine Blumenvase um. Rion sprang darauf zu und fing sie
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