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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)
Autoren: Larissa Ione
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soeben getötet worden.

27
    Con war nicht sicher, was passiert war. Das Einzige, was er wusste, war, dass Sin im Sterben lag, während Eidolon und Shade versuchten, Ray zu retten. Ihre Dermoires leuchteten so hell, dass Con die Augen zusammenkneifen musste. Wraith, Lore, Tayla und Kynan waren davongerannt, vermutlich dem Mörder hinterher.
    »Nimm die Fesseln«, schrie er Omira zu, die das goldene Band hastig um eines von Rays Handgelenken legte, aber es war zu spät. Sin krümmte sich, stieß einen letzten erstickten Schrei aus und erschlaffte. Cons Vampirsinnen fiel die plötzliche Stille auf, als ihr Herzschlag aussetzte, die fehlende Vibration, als sich ihr Blut in den Adern sammelte, und grauenhafte Angst löschte alles aus, außer den Drang, ihr das Leben zu retten.
    Behutsam legte er sie auf den Boden, und obwohl er wusste, dass ihr Schicksal an Rays geknüpft war, begann er mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Von Shade und Eidolon waren panische Flüche zu hören, während sie an Ray arbeiteten, aber selbst von dort, wo Con im Dreck kniete, konnte er erkennen, dass der Warg nicht zu retten war. Nicht, nachdem ihm der Kopf beinahe von den Schultern rasiert worden war, mit etwas, das aussah wie ein rasiermesserscharfer Bumerang.
    Das Band um Sins Hals sprang auf, ein Zeichen für die komplette Lösung ihres Bunds mit Ray, aber der Schaden war bereits angerichtet.
    Ich gebe nicht auf. Ich werde niemals aufgeben.
    »Con, wir übernehmen jetzt.« Eidolons leuchtende Hand senkte sich auf Sins Schultern, während sich Shades auf ihren Bauch legte.
    Con fühlte Shades Energie tief in Sin eindringen; sie ergriff die Organe und zwang sie zu arbeiten. »Mist«, murmelte er. »Ich kann sie dazu bringen, zu funktionieren, aber sobald ich aufhöre …«
    »Hören Sie auch auf«, flüsterte Con. Sins Herz schlug, ihre Lungen atmeten, ihre Leber filterte. Aber nicht aus eigener Kraft. »Vielleicht kann ich sie in einen Vampir verwandeln. Vielleicht kann ich sie zwingen zu trinken.« Noch während er die Worte aussprach, wusste er, dass er sich an einen Strohhalm klammerte. Man konnte Dämonen nicht in Vampire verwandeln, und selbst wenn ihre menschliche Hälfte es zulassen würde, war die Chance, dass das Manöver bei jemandem funktionierte, der gestorben war, gleich null.
    Lore fiel zu Sins Füßen auf die Knie; aus den Tiefen seiner Brust brach ein Schluchzen hervor. »Sin, verdammt noch mal.« Er riss sich den Handschuh ab und packte ihren Knöchel. »Das funktioniert nur, wenn es sich um einen natürlichen Tod handelt, aber da der Tod des Wargs eine natürliche Ursache hatte, und wenn ihr noch helft …«
    »Schon möglich«, grunzte Shade.
    Na ja, Rays Tod konnte man nicht unbedingt natürlich nennen, aber Con verstand, was Lore meinte. Der Warg war von einer gewöhnlichen Waffe getötet worden. Er war nicht durch einen Zauber oder eine mystische Krankheit zu Tode gekommen. Sins Tod war zwar durch eine mystische Verbindung verursacht worden … war im Grunde aber genauso wie Rays ein natürlicher Tod gewesen.
    So ein Krampf. Hier gab es eindeutig zu viele Variablen und Interpretationsmöglichkeiten.
    »Rettet sie.« Er umklammerte ihre Hand so fest, dass es wehtun würde, wenn sie fühlen könnte. »Bitte.«
    Das »Bitte« war nicht nötig, und das wusste er. Diese Männer würden ihr eigenes Leben hingeben, wenn sie damit ihres retten könnten. Aber in diesem Augenblick würde Con auch betteln, wenn es sein musste.
    Er spürte unter seiner Hand die Anzeichen des Lebens: Sie hatte einen Puls, einen Herzschlag, und ihr Brustkorb hob und senkte sich, aber das alles war künstlich, war ihr durch ihre Brüder aufgezwungen. Lore keuchte, Schweiß rann ihm von den Schläfen, die Zähne hatte er fest aufeinandergebissen.
    »Komm schon, komm schon«, murmelte Eidolon.
    Lore stöhnte. »So … kurz davor …«
    Impulsiv beugte sich Con vor und küsste sie. Es war ein Klischee, kitschig und abgedroschen, Schneewittchen auf Crack, aber er wollte sie antreiben zu kämpfen. Zu fühlen.
    Zärtlich legte er seinen Mund auf ihren. Nichts passierte, aber er war noch nicht bereit aufzugeben. Er stupste ihre Lippen mit seiner Zunge an, liebkoste sie zunächst zurückhaltend, dann etwas drängender. Etwas brannte in seinen Augen … Tränen? Ja, zur Hölle, er flennte wie ein Baby, und schon bald vermischte sich Sins Geschmack mit dem Salz seiner Tränen.
    Ohne den Kuss zu unterbrechen, zog er sie in seine Arme und begann sie zu wiegen,
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