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Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)

Titel: Demonica: Tödliche Verlockung (German Edition)
Autoren: Larissa Ione
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–, und es fiel ihr verdammt schwer, Angebote auf Verträge abzugeben, die sie zwingen würden, ihre Assassinen gegen sie auszusenden.
    Denn sie brachte sie ja jetzt schon dutzendweise um, ohne sie auch nur berührt zu haben.
    Geistesabwesend rieb sie sich den rechten Arm, wobei ihre Handfläche den leichten Temperaturunterschied zwischen ihrer bloßen Haut und den scharfen Umrissen des Tattoos erfasste, das auf ihrer Haut erschienen war, als sie zwanzig war. Das Dermoire , das den Stammbaum väterlicherseits ihrer dämonischen Vorfahren darstellte, war nicht allein gekommen. Gleichzeitig war ihre Libido außer Rand und Band geraten, und sie besaß auf einmal die Fähigkeit, jeden, den sie berührte, mit einer Krankheit zu infizieren, die innerhalb weniger Minuten tötete. So ätzend das auch sein mochte, ihren Zwillingsbruder Lore hatte es sogar noch schlimmer erwischt. Sie konnte ihre »Gabe« wenigstens kontrollieren. Er hingegen konnte niemanden berühren, abgesehen von seinen Geschwistern und seiner Gefährtin, ohne denjenigen auf der Stelle tot umfallen zu lassen.
    »Und?« Bantazar ließ seine Fingerknöchel knacken; ein unangenehmes Geräusch, das von den glatten Steinwänden des Gemachs widerhallte. »Wirst du ein Angebot abgeben, oder willst du warten, bis deine Sklaven eine Meuterei anzetteln?«
    Dank der Verbindung, die ihre Assassinensklaven durch den Ring des Assassinenmeisters an sie banden, waren sie nicht in der Lage, ihr auch nur ein Haar zu krümmen; zumindest nicht, solange sie sich in der Höhle oder im Hauptquartier der Gilde aufhielt – oder an einem anderen Ort, der vor Gewalt geschützt wurde, wie dem Underworld General. Aber sie waren sehr wohl imstande, sie an jedem anderen Ort in Sheoul oder auf der Erde, im Reich der Menschen, anzugreifen – was der Grund dafür war, warum Assassinenmeister ihre Schlupfwinkel nur äußerst selten verließen.
    Sie verfluchte ihre Lage zum ungefähr millionsten Mal, seit sie das Amt des Assassinenmeisters angenommen hatte. Nicht, dass das ihr Wunsch gewesen wäre, aber sie würde unter keinen Umständen zulassen, dass ihr Bruder erfuhr, dass sie ihn nur aus einem Grund angenommen hatte: um zu verhindern, dass seine Gefährtin Idess, ein Engel, gezwungen war, den Job anzunehmen, den sie erworben hatte, als sie Detharu umgebracht hatte. Denn damit wäre Idess ihrer Seele verlustig gegangen, und da Sin davon ausging, dass sie die ihre schon längst verloren hatte …
    Tja. Keine große Sache.
    Sie zog ein Federmesser mit doppeltem Ende aus der Hüfttasche ihrer Lederhose und kritzelte eine lächerlich hohe Summe auf das Pergament. Darunter setzte sie ihre Unterschrift. Dann drehte sie das Federmesser um und ritzte sich den Daumen mit der scharfen Klinge auf. Sobald ein Bluttropfen auf das Pergament fiel, bildeten sich rote, pulsierende Adern aus, die das gesamte Blatt durchzogen. Innerhalb von Sekunden hatte sich das spröde, steife Rechteck aus getrockneter Haut in ein warmes, geschmeidiges Stück Fleisch verwandelt, aus dem ein bindender Vertrag werden würde, sollte das Individuum, das dahinterstand, ihr Angebot akzeptieren.
    Angewidert gab Sin dem Neethul das Ding zurück. Als er auf den Ausgang zuschlenderte, drehte sich ihr der Magen um.
    »Das ist dir schwergefallen«, sagte Lycus, nachdem die massive Tür mit lautem Knall zugefallen war. Seine Hände legten sich von hinten auf ihre Schultern, und seine Finger begannen sie zu massieren, aber seine Berührung vergrößerte ihre Anspannung nur noch. »Nimm mein Angebot an. Paare dich mit mir. Dann werden wir gemeinsam herrschen.«
    »Bist du taub oder einfach nur total dämlich?« Seit sie diesen Job übernommen hatte, hatte sie nicht ein Mal Gewalt gegen einen ihrer Handlanger benutzt, aber jetzt war sie ernsthaft versucht, sich umzudrehen und ihr Knie mit seinen Eiern Bekanntschaft schließen zu lassen. »Wie oft muss ich denn noch Nein sagen?«
    Seine Lippen strichen über die Spitze ihres rechten Ohrs. »Ich kann auch Nein sagen.«
    Sie erstarrte. »Erpressung, Lycus?« Er war einer ihrer wenigen kostbaren Bettgenossen. Seit sie die Meisterin dieser Assassinenhöhle geworden war, nahmen sich die meisten ihrer Assassinen – genau dieselben, die jahrelang ihr Bett geteilt hatten – entweder in Acht oder hatten Angst vor ihr. Auch wenn es ihr gutes Recht war, sie zu zwingen, ihr zu Diensten zu sein, würde sie das niemals tun. Lycus hingegen gestattete ihr vollständigen Zugang zu seinem Körper,
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