Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dem Mammut auf der Spur

Dem Mammut auf der Spur

Titel: Dem Mammut auf der Spur
Autoren: Franziska Gehm
Vom Netzwerk:
und verkündet: »Unser Retter ist Luchsohr.«
    Durch Luchsohrs Bauch schießt ein heißer Blitz. Ihm stockt der Atem.
    Alle sehen ihn an. Paponk Rotnase fährt sich über den Bart. Papu hat die Augen weit aufgerissen. Tigerzahn bleibt der Mund offen stehen.
    Pfotenherz ist der Erste, der seine Stimme wiederfindet. »Luchsohr wird uns vor Unglück, Hunger und Tod retten! Hurra!«
    Die anderen nicken nach und nach und ein paar stimmen zögernd in die Hurra-Rufe ein.
    Luchsohr hat das Gefühl, den Knochenstab des Schamanen verschluckt zu haben, so steif kommt er sich vor. Ich, der Retter?, denkt er. Das muss ein Irrtum sein. Da hat der Schamane sich vertan oder die Götter haben das falsche Bild geschickt. Aber die Götter machen nie etwas falsch. Und die Visionen von Schamane Feuerblick sind bis jetzt immer eingetroffen.
    Schließlich erhebt sich Papu.
    »Vielen Dank, Feuerblick«, sagt er zu dem Schamanen. »Wir haben uns immer nach deinen Visionen gerichtet und so werden wir uns auch nach dieser richten. Wir beratschlagen noch heute Nacht, was zu tun ist.« Papu nickt Paponk Rotnase, Mamu und dem Schamanen zu. »Ihr anderen legt euch schlafen. Und vor allem du«, sagt Papu zu Luchsohr. »Eine ereignisreiche Zeit scheint auf dich zu warten.«
    In dieser Nacht kann Luchsohr kaum schlafen. In seinem Kopf huschen die Gedanken durcheinander wie die Funken im Feuer. Immer wieder sieht er den Schamanen vor sich. Und immer wieder hört er die Worte:
Unser Retter ist Luchsohr
.
    Wie kommen die Götter nur darauf? Luchsohrkann gut Tiere beobachten, sie an ihren Lauten erkennen, kann recht brauchbare Waffen fertigen und ist ein guter Läufer. Trotzdem, er ist ja noch nicht mal ein richtiger Jäger! Besonders kräftig ist er auch nicht, mal ganz davon abgesehen, dass seine Speere so gut wie nie ins Ziel treffen.
    Luchsohr wälzt sich hin und her, die Gedanken lassen ihm keine Ruhe. Was sind das für Bestien, die die Jäger umzingelt haben? Sind es Tiere oder die bösen Geister der getöteten Tiere? Mit denen kann es Luchsohr unmöglich aufnehmen. Nichts fürchtet er mehr. Und wie geht es Sternauge? Sie hat gesagt, mit Luchsohrs Kette würde ihr nichts passieren. Aber was, wenn doch?

 
    Säbelzahntiger, die genaugenommen zu den Katzen zählen, gab es bis vor 20   000   Jahren vor allem in Nord- und Südamerika. Beim Jagen und Fressen waren ihre bis zu 20   cm langen Eckzähne allerdings eher hinderlich und wahrscheinlich sogar der Grund dafür, dass diese Katzenart ausgestorben ist. Der Höhlenbär, der wesentlich größere Urahn des heutigen Braunbären, konnte bis zu 3,5   Meter lang und 1,7   Meter hoch werden, war aber ein reiner Pflanzenfresser.

    Das eiszeitliche Wollnashorn hatte im Gegensatz zum heutigen Nashorn ein dichtes Fell. Seine beiden Hörner hat es wahrscheinlich benutzt, um damit an die Pflanzen unter der Schneedecke zu kommen.

    Das Mammut ist vor ca. 20   000   Jahren ausgestorben und war dicht behaart. Wie die heutigen Elefanten waren Mammuts Zehengänger und hatten trotz ihrer enormen Größe einen fast lautlosen Gang.

Ein gewaltiger Luftzug
    Papu, Paponk Rotnase, Mamu und der Schamane haben sich die halbe Nacht beraten. Am nächsten Morgen verkündet Papu ihren Beschluss: »Wenn wir hierbleiben und uns dem Schicksal ergeben, verhungern wir alle. Doch die ganze Horde kann unmöglich aufbrechen. Viele sind bereits zu schwach.«
    Mamu nickt mit ihrem Säugling im Arm.
    Papu fährt fort: »Unsere Jäger sind in Gefahr, aber noch am Leben. Wir werden einen Trupp bilden und nach ihnen suchen. Mithilfe der Götter werden wir mit den Jägern und mit Beute zurückkehren.«
    »Wer ist bei dem Trupp dabei?«, ruft Tigerzahn.
    »Mein Bruder Rotnase und ich«, sagt Papu. »Und du, Tigerzahn, denn du bist mutig und schnell.«
    Tigerzahn strahlt und macht einen Schritt nach vorne. Er blickt stolz in die Runde. Als er Luchsohr entdeckt, zieht er die Augenbraue hoch.
    »Und Luchsohr kommt mit. Denn er ist der Retter«, sagt Papu.
    Luchsohr wird wieder stocksteif, wie gestern amFeuer. Er freut sich, dass er zum Trupp gehört, aber als Retter? Die anderen Hordenmitglieder sehen Luchsohr ernst an und nicken. Sie glauben wirklich, dass er sie retten kann! Nur Pfotenherz, zu dessen Füßen Wolfu sitzt, macht ein trauriges Gesicht. »Pfotenherz muss auch mit«, sagt Luchsohr schnell.
    Papu streicht sich über den Bart und betrachtet Pfotenherz. »Hm. So, so. Na ja. Du bist zwar noch etwas jung, aber na schön.«
    »Und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher