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Dein ist mein ganzes Herz

Dein ist mein ganzes Herz

Titel: Dein ist mein ganzes Herz
Autoren: Stephanie Laurens
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lange schweigen würde. Er hatte nicht die Absicht, das Gespräch zu beginnen. Sollte sie ruhig den ersten Schritt tun. Und der ließ nicht lange auf sich warten.
    "Wann werden Sie mir endlich alles erzählen?" fragte sie. "Das ist eine lange Geschichte."
    "Wann werden wir in Hazelmere Park sein?" "In ungefähr einer Stunde."
    "Die Zeit genügt, auch wenn die Grauschimmel Ihre Aufmerksamkeit erfordern."
    "Wir müssen Hazelmere Water vor Sonnenaufgang erreichen."
    "Warum?" Sie war verwirrt.
    Er lächelte. "Weil das angeblich der Grund für unseren nächtlichen Ausflug ist. Sie haben so beharrlich darauf bestanden, sich den See anzuschauen, daß wenigstens eine von Ihnen das auch tatsächlich tun sollte. Nur
    für den Fall, daß jemand wie Sally Jersey, die schon dort war, einen Bericht verlangt."
    "Diese Geschichte haben Sie sich also ausgedacht. Sie sollten sie mir von Anfang an erzählen, falls ich jemand wie Sally Jersey davon überzeugen muß, daß sie den Tatsachen entspricht."
    Lord Hazelmere " der froh war, daß das Gespräch in relativ sicheren Bahnen verlief, teilte ihr mit, was geschehen war, nachdem. sie Merion House so überstürzt verlassen hatte. "Übrigens dürfen Sie nicht vergessen, mit Ferdie Frieden zu schließen", schloß er.
    "War er sehr böse auf mich?"
    "Eher verärgert, denke ich." Er vermied es, ihre angeblich bereits stattgefundene Verlobung zu erwähnen. Dafür beschrieb er ausführlich die großen Opfer, die er und Tony gebracht hatten, um ihren und Cecilys Ruf zu retten. Als sie über Ferdies Mission, die Geschichte diskret zu verbreiten, vergnügt kicherte, hoffte er sie von dem abzulenken, was er verschwiegen hatte.
    Dorothea hielt die nächtliche Fahrt für die beste Gelegenheit, sich weitere Informationen zu beschaffen. Unter normalen Umständen verwirrte seine körperliche Nähe sie so sehr, daß sie außerstande war, vernünftige Fragen zu stellen, geschweige denn sich gegen seine ausweichenden Antworten aufzulehnen. Da er auf dem Kutschsitz neben ihr saß und die Zügel in den Händen hielt, mußte er seine Aufmerksamkeit zwischen ihr und den Pferden teilen. Ihre Chancen standen in etwa gleich. Vielleicht sollte sie ihn in Zukunft ermutigen, öfter mit ihr auszufahren.
    "Was für Briefe hat Mr. Buchanan noch geschrieben?" erkundigte sie sich gleichmütig.
    Der Marquess erinnerte sich an eine Bemerkung seines Cousin, daß es schwierig war, Dorotheas Fragen auszuweichen. Er schickte sich daher in das Unvermeidliche. "Buchanan versuchte schon vorher zweimal, Sie zu entführen. Das konnte ich natürlich nicht ahnen, als ich beschloß, dem ton mein Interesse für sie deutlich zu zeigen."
    Der Mond vcrblaßte am Himmel. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis die Sonne aufging. Wenig später passierten sie die Grenze von Hazelmere Park.
    "Der erste Entführungsversuch fand auf dem Maskenball statt", überlegte Dorothea laut.
    "Ja, darüber wissen Sie Bescheid, abgesehen davon, daß ich das Ganze für keinen Scherz gehalten habe. Als Folge davon fing ich an, Ihnen meine ungeteilte Aufmerksamkeit zu widmen. Das ging so weit, daß ich Ihretwegen sogar dieses langweilige Fest am Sonntagabend besuchte. Zum Glück wurde ich im voraus über ihre Pläne informiert. Wissen Sie eigentlich, daß einer meiner Diener mit ihrer Zofe befreundet ist?"
    Dorothea lauschte ihm fasziniert.
    "Der zweite Versuch geschah bei dem Picknick an der Themse, das sie mit Ferdie besuchten. Er vergaß, Ihnen einen Brief auszuhändigen, der für Sie dort abgegeben worden war. Er trug keine Adresse, so daß Ferdie sich nichts dabei dachte und ihn öffnete, als sein Diener ihn am nächsten Tag in seiner Tasche fand. Angeblich hatte ich den Brief geschrieben, doch da Ferdie die Unterschrift als eine Fälschung identifizierte, brachte er ihn mir, als gerade Tony bei mir war.''
    "Seit wann wissen Ihre Freunde Bescheid?"'
    "Ich habe sie vergangenen Mittwoch beim Lunch eingeweiht, weil ich die Stadt verlassen mußte. Tony und Ferdie allein waren nicht in der Lage, Sie zu beschützen."
    "Ist Ihnen nie in den Sinn gekommen, Sie könnten mich ebenfalls informieren?"
    "Ich hätte es getan, wenn ich mir davon einen Nutzen versprochen hätte. Niemand konnte voraussehen, wann der Entführer den nächsten Versuch wagen würde.''
    Neben ihm herrschte Schweigen. "Sie sind ziemlich anmaßend, meinen Sie nicht auch?" fragte Dorothea schließlich.
    "Wenn ja, dann nur mit den besten Absichten."
    Sie fuhren einen Hügel hinauf. Oben lenkte
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