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Dein ist mein ganzes Herz

Dein ist mein ganzes Herz

Titel: Dein ist mein ganzes Herz
Autoren: Stephanie Laurens
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schließe dich so lange in mein Zimmer ein, bis du ein Kind erwartest. Dann bleibt dir tatsächlich nichts anderes übrig."
    "Würdest du das tun?" "Ohne Skrupel."
    Als sie lächelte, umschlangen seine Arme sie fester. "In diesem Fall muß ich wohl einwilligen", erwiderte sie. ·
    "Sehr weise von dir." Er sah sie forschend an, um ihren Gemütszustand zu erkunden. "Am besten nehme ich diese Gelegenheit wahr, um dir mitzuteilen, daß die Ankündigung unserer Verlobung morgen in der Gazette nachzulesen ist."
    Im ersten Moment begriff sie nicht, was er meinte. "Wie um alles in der Welt ..."
    "Ich bat Ferdie, das zu erledigen, um die Klatschtanten bei Laune zu halten." Er legte den Arm um ihre Taille und führte sie zu den Stufen.
    Dorothea blieb stehen. "Deshalb hast du also darauf bestanden, daß ich dich heiraten soll", rief sie gespielt zornig.
    "Fang nicht wieder damit an. Ich will dich heiraten, du ungläubige Frau, weil ich dich liebe." Er küßte sie und zog sie weiter. ,,Außerdem verliere ich den Verstand, wenn ich dich nicht bald bekomme", fuhr er im Konversationston fort. Daraufhin errötete seine Liebste auf ganz entzückende Weise. "Unser Haus liegt jenseits des nächsten Hügels", erklärte der Marquess.
    .,Und wie ich meine Mutter kenne, wartet vermutlich der ganze Haushalt seit Stunden auf uns." Er hob sie in den Curride.
    Nachdem sie die Hügelkuppe hinter sich gelassen hatten, konnte Dorothea den ersten Blick auf Hazelmere Park werfen - ein großes Gebäude aus Sandstein, der in der Sonne beinahe honigfarben wirkte, lag am Ende des Tales. Sie überquerten die Brücke, die über einen Z.ufluß des Sees führte und fuhren durch ein Tor in der niederen Mauer, die die Gärten gegen den Park abgrenzte. Der Marquess ließ die Grauschimmel im Schritt gehen - die Einfahrt entlang, die an Blumenbeeten, gepflegtem Rasen, Sträuchern und Springbrunnen vorbei zu der Kiesfläche vor dem Haupteingang führte.
    Jim, der vor Erleichterung grinste, die Pferde unversehrt zu sehen, eilte herbei, um die Zügel zu nehmen.
    Lord Hazelmere sprang auf den Boden und hob Dorothea von Sitz des Curricle herunter. Lady Hazelmere, die seit fünf Uhr im Morgenzimmer gewartet hatte, erschiein der Halle, kaum daß das erste Geräusch von Räderrollen an ihr Ohr gedrungen war. Sie war neugierig, was ihren sonst so korrekten Sohn dazu veranlaßt hatte, in einem offenen Curricle zusammen mit Miss Darent einen nächtlichen Ausflug zu unternehmen.
    In der richtigen Annahme, daß sie die ganze Nacht unterwegs gewesen waren, führte sie Dorothea sofort in das große Zimmer im oberen Stockwerk, das sie hatte vorbereiten lassen. Als Dorothea den Mantel ablegte und das Sonnenlicht auf sie fiel, schickte Lady Hazelmere die Zofe weg. Sie half dem schläfrigen Mädchen eigenhändig ins Bett, lieh ihr ein Nachthemd von sich und unterließ es, nach einem bestimmten, fehlenden Kleidungsstück zu fragen. Die Spuren der Liebkosungen ihres Sohnes, die sich deutlich auf der makellosen Haut abzeichneten, würden verblaßt sein, wenn ihr Gast erwachte. Es gab keinen Grund, sie in Verlegenheit zu stürzen oder den kritischen Blicken ihrer Zofe auszusetzen. Miss Darnets Zofe würde zusammen mit seinem Kammerdiener später aus London folgen, hatte sie von ihrem Sohn erfahren.
    Nachdem sie Dorothea halb schlafend verlassen hatte, machte sie sich auf die Suche nach ihrem Sohn. Der Marqucss kannte ihre Neugier und wußte, daß sie keine Ruhe geben würde, bevor er ihr nicht die ganze Geschichte erzählt hatte. Er hatte daher in aller Eile sein Zimmer aufgesucht.
     
    Lord Hazelmere erwachte, als die Vorhänge zurückgezogen wurden, und die Sonne durch das Fenster drang. Er hatte Anweisung hinterlassen, ihn um ein Uhr zu wecken. Es mußte also ein Uhr sein.
    Bei der Erinnerung an das Geschehen am frühen Morgen lächelte er glücklich. Ein diskretes Räuspern riß ihn aus seiner Versunkenheit. Er öffnete widerstrebend die Augen und entdeckte Murgatroyd, der mit mißbilligender Miene am Fußende des Bettes stand.
    "Was soll ich damit anfangen?" Er hielt zwischen Daumen und Zeigefinger ein Wäschestück, daß Hazelmere erst nach ein paar Sekunden völliger Verwirrung identifizieren konnte. "Ich fand es in der Tasche Ihres Reisemantels", fügte er hinzu. In allden Jahren seiner Tätigkeit als Kammerdiener hatte Murgatroyd sich noch nie mit etwas Ähnlichem belassen müssen. Infolgedessen war er ziemlich fassungslos.
    Sein Herr unterdrückte nur mühsam ein Grinsen.
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