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Dein ist mein ganzes Herz

Dein ist mein ganzes Herz

Titel: Dein ist mein ganzes Herz
Autoren: Stephanie Laurens
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schnell entfernenden Schritten. Die Eingangstür wurde zugeschlagen. Dann trat Ruhe ein.
    Als Cecily sich Fanshawe in die Arme warf, wünschte sich Dorothea ähnlich hemmungslos sein zu können. Ihr fiel es im Augenblick schwer, Haltung zu bewahren.
    "O Gott, was für ein Einfaltspinsel", meinte Tony. "Warum hast du ihn so leicht davonkommen lassen?"
    "Er war es nicht wert, sich lange mit ihm zu beschäftigen. Außerdem wurde er tatsächlich in die Irre geführt", erwiderte der Marquess.
    "Irregeführt", wiederholte Dorothea. "Ich habe seit Wochen versucht, den lästigen Kerl loszuwerden. Wenn ich doch nur geahnt hätte ..." Sie verstummte, weil sie sich unwillkürlich fragte, woher Lord Hazelmere über ihre Vermögensverhältnisse Bescheid wußte.
    "Haben Sie Mr. Buchanan als Zielscheibe benutzt?" erkundigte sich Hazelmere, dem plötzlich die Utensilien auf dem Tisch auffielen.
    "Nein, das war Cecily. Sie hat aber lediglich eine Vase nach ihm geworfen.
    "Wirft sie öfter mit Gegenständen?" "Nur wenn sie wütend ist."
    Er legte Dorothea den Mantel um die Schultern. "Besser gefragt, pflegt sie zu treffen?"
    "Gewöhnlich schon", bestätigte Dorothea, die sich mit den Bändern am Kragen ihres Mantels beschäftigte. "Sie übt sich seit ihrer Kindheit darin und hat eine beachtliche Zielgenauigkeit erreicht."
    Der Marquess warf seinem Freund, der sich intensiv um Cecily kümmerte, einen amüsierten Blick zu. "Erinnern Sie mich daran, daß ich Tony warne, worauf er sich einläßt." Er reichte ihr die Handschuhe, die sie überstreifte. "Ich finde, wir sollten dieses gastliche Haus verlassen", schlug er vor. "Für meinen Geschmack ist es hier viel zu voll."
    Sie ignorierte den kleinen Schauer, der sie bei seinen Worten überlief. Er hatte in gewohnter Weise bereits wieder die Führung übernommen. Nur daß sie sich schwerlich dagegen auflehnen konnte, nachdem er so wirkungsvoll mit Edward Buchanan fertig geworden war. In London fand sich bestimmt bald eine Gelegenheit, die Diskussion über seine autoritäre Art fortzusetzen. Zudem stand ihr noch dieUnterredungmit ihm bevor, bei der es zweifellos um ihre Zukunft ging. Dorothea hatte nicht vergessen, daß sie immer noch keinen Beweis hatte, daß seine Gefühle für sie ernsthafter Natur waren.
    Der Marquess führte Dorothea in die Schankstube, Tony Fanshawe und Cecily folgten.Als Betsy sah, daß ihren Küken nichts passiert war, seufzte sie erleichtert.
    Lord Hazelmere stellte fest, daß es schon fast vier Uhr war. Im Curricle würden sie Hazclmere Park in einer Stunde erreichen. Die Kutsche würde nach Eglemont zwei Stunden benötigen. Die Sonne ging gegen sechs Uhr auf. "Ich überlasse dir die Kutsche und natürlich Betsy", teilte er seinem Freund mit.
    "So etwas Ähnliches habe ich mir schon gedacht", erwiderte Tony, den die Aussicht auf zwei Stunden anstrengender Fahrt mit seiner Liebsten und deren Zofe nicht sonderlich erheiterte. "In diesem Fall fahren wir direkt nach Eglemont. Cecily kann sich Hazelmere Water ein andermal anschauen - vorzugsweise nicht bei Tagesanbruch."
    Der Marquess merkte, daß Dorothea nichts von dem kleinen Wortwechsel entgangen war. Er teilte ihr ohne jede Erklärung das Ziel ihrer Reise mit.
    "Warum kehren wir nicht einfach nach London zurück?" wollte sie wissen.
    "Das ist leider unmöglich."
    "Mir ist klar, daß es unklug wäre, wenn wir alle gemeinsam wieder in der Stadt auftauchen. Ich sehe aber keinen Grund, warum Cecily und ich zusammen mit Betsy in unserer Kutsche nicht nach Hause fahren können.
    Sie beide besuchen Ihre Familien und folgen später."
    Als der Marquess Dorotheas entschlossenes Gesicht und ihre blitzenden Augen sah, brachte er sie auf die einzig wirkungsvolle Weise zum Schweigen, die er kannte. Vor den Augen des Gastwirts, Betsys, des Kutschers Lang, Cecilys und Tonys zog er sie an sich und küßte sie so lange, bis er annahm, daß sie nicht mehr imstande war, sich weiter mit ihm zu streiten. Als Dorothea wieder klar denken konnte, saß sie in dem Curricle neben dem Marquess, der seine Grauschimmel aus dem Hof des Gasthauses lenkte. Sie drehte den Kopf und betrachtete sein Profil, das sich scharf gegen das helle Mondlicht abhob. Ihre Entschlossenheit wuchs, ihn zu einer ehrlichen Erklärung zu zwingen.
    Die Straße von Tadworth war zwar schmal, aber in gutem Zustand. Teilweise lag sie im Schatten der Hecken, die sie zu beiden Seiten säumten, so daß man nicht weit voraus sehen konnte.
    Ihm war klar, daß Dorothea nicht mehr
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