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Dein Herz will ich erobern

Dein Herz will ich erobern

Titel: Dein Herz will ich erobern
Autoren: Marie Ferrarella
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fair zu sein, ich habe es ihm nie erzählt. Ich dachte, dass ich es allein überwinden könnte.“
    Er stützte sich auf einen Ellbogen und blickte sie eindringlich an. „Was ist es, Alison?“ Er spürte ihren Widerstand wachsen. „Ich will dich nicht aushorchen. Ich möchte dir nur helfen.“
    Sie wollte es ihm erzählen, aber die Worte wollten ihr nicht über die Lippen kommen, waren schon zu lange in ihr gefangen. „Du kannst mir helfen, indem du mich nicht fragst.“ Sie wickelte sich in die Decke und stand auf. „Ich mache mich jetzt bettfertig.“
    Niedergeschlagen blickte er ihr nach, als sie im Badezimmer verschwand. Er konnte sie nicht zwingen, es ihm zu sagen, also ließ er es vorläufig gut sein. Aber er war fest entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Und zwar schleunigst.

14. KAPITEL
    Als Luc am nächsten Morgen erwachte, ging Alison gerade zur Tür. Sie war frisch geduscht, angezogen und bereit, das Haus zu verlassen.
    Dass sie sich ohne ein einziges Wort davonschleichen wollte, betrübte und erzürnte ihn gleichzeitig. „Alison?“ Er hörte sie nach Luft schnappen, so als hätte er sie erschreckt.
    Sie hatte ihm und einer Szene aus dem Weg gehen wollen. So hatte sie es in den letzten Wochen ihrer Ehe mit Derek gehalten. Ohne sich zu Luc umzudrehen, verkündete sie: „Ich wollte gerade gehen.“
    „Darauf bin ich schon von allein gekommen.“ Er wartete, dass sie etwas sagte, sich umdrehte. Als nichts geschah, stand er auf und ging zu ihr. „Wir können dieses Zimmer nicht so verlassen.“
    Sie hob den Kopf und blickte ihn an. „Keine Sorge, ich werde weiter deine Ehefrau spielen.“
    Es kostete ihn viel Beherrschung, sie nicht zu packen und zu schütteln, um sie zur Vernunft zu bringen. Er wusste nicht, was in ihn gefahren war. Eigentlich war er nicht so veranlagt. „Verdammt, das ist mir egal. Mich interessiert, was in deinem Kopf vorgeht. Wenn ich dich letzte Nacht irgendwie ausgenützt habe…“
    „Das glaubst du?“
    Hilflos zuckte er die Achseln. „Na ja, du hattest ein paar Smiles intus.“
    Sie seufzte. „Wenn du dachtest, dass ich betrunken war, warum hast du dann nicht aufgehört?“
    „Nicht betrunken, nur beschwipst. Und ich habe nicht aufgehört, weil ich nicht konnte. Ich habe es versucht, aber du warst einfach so wundervoll und leidenschaftlich und…“
    Du bist einfach so hübsch, Alison…
    Die Erinnerung überwältigte sie, schmerzte sie wie eine körperliche Wunde. „Also ist es meine Schuld.“
    „Niemand hat von Schuld gesprochen.“
    „Aber du hast es so gemeint.“
    Er besaß immer unendliche Geduld. Warum hatte er nun gar keine? „Verdammt, hör auf, mir Wörter in den Mund zu legen.“
    Sie spürte den unterdrückten Zorn. Genau wie bei Derek am Anfang, als er auf seine ehelichen Rechte gepocht hatte. Ein Drang zur Flucht überkam sie. „Wenn du mich jetzt bitte entschuldigst, ich muss zur Arbeit.“
    Er wusste nicht mehr, was er sagen sollte. Also ließ er sie gehen. „Wir haben heute Nachmittag ein Picknick.“
    Sie nickte knapp. „Du weißt ja, wo du mich findest.“
    „Das ist es ja gerade“, sagte er zu der Tür, die sich hinter ihr schloss. „Ich weiß es nicht.“
    „Hallo, Suzanne. Du siehst ziemlich beschäftigt aus.“
    Alison zuckte zusammen und blickte von der Akte auf, in die sie gerade geschrieben hatte. Jacob stand direkt vor dem Empfangspult. Sie hatte ihn nicht hereinkommen hören. Die Praxis war eigentlich über Mittag geschlossen.
    „Hallo, Jacob. Es tut mir Leid, dass ich euch heute beim Frühstück verpasst habe.“
    Er hockte sich auf die Schreibtischkante. „Luc hat gesagt, dass du heute früher anfangen musstest. Ich hoffe, dass wir dich nicht aus dem Haus getrieben haben.“
    „Natürlich nicht. Ich muss ein bisschen vorarbeiten, weil ich heute Nachmittag freibekommen habe.“ Ihr fiel auf, dass Jacob etwas blass aussah. „Wieso bist du hier? Bist du krank?“
    „Nein. Ich fühle mich sogar gesünder als seit langer Zeit. Ich spiele nur den Botenjungen. Luc schickt mich, um dich abzuholen.“
    Aha, dachte sie, er will nicht mal selbst kommen. Aber konnte sie es ihm verdenken? Nach ihrem abweisenden Verhalten an diesem Morgen…
    „Ich bin gleich fertig. Ich muss nur noch den Schreibtisch aufräumen.“
    „Nur keine Eile. Das gibt mir Gelegenheit, ein paar Worte mit dir zu wechseln.“
    Sie warf einen verstohlenen Blick in seine Richtung. Hatte Luc ihm etwa von ihrem merkwürdigen Verhalten erzählt?
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