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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt
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einem Fenster, das sich nicht vollständig schließen lässt. Ich habe mich ein bisschen abgetrocknet und überlegt, was ich jetzt tun sollte, ob ich auf ihn warten oder dich oder die Polizei anrufen sollte oder sonst was. Mir fiel bald nichts mehr ein, aber als ich mir aus dem Bad neben seinem Schlafzimmer noch ein Handtuch holen wollte, fiel mein Blick auf seinen Computermonitor. Er war eingeschaltet, und Beejays Gesicht lächelte mir entgegen. Er hat es als Bild schirmschoner eingerichtet. Nach einem Tippen auf die Tastatur öffnete sich sein E-Mail-Eingang. Er hatte Hunderte von Nachrichten, alle von einer gewissen Elyse, Liebesbriefe, und alle waren mit ›Lieber Jack‹ überschrieben.«
    »Elyse … Wer ist Jack?« Cissy blinzelte. »Dein Vater?«
    »Manche Leute nennen ihn Jack, nur ein paar, und sie offenbar auch. Einige Briefe waren mir unverständlich, aber mir wurde durchaus klar, dass sie eine heiße Affäre haben und dass Dad in Marlas Flucht und die Mordfälle verwickelt ist.«
    »Dein Vater … und Diedre …?«
    »Widerlich, ich weiß, aber augenscheinlich ist Dad inzwischen noch tiefer gesunken.« Sie fuhren die langgezogene schmale Straße zu dem alten viktorianischen Haus hoch oben auf den Klippen hinauf. Es hätte leer stehen müssen, doch sie sahen hinter den Jalousien einiger Fenster Licht schimmern.
    Auf dem rissigen, holprigen Vorplatz stand der Geländewagen von Jacks Vater.
    »Perfekt«, sagte Jack. »Ich gehe jetzt hinein.«
    »Ich auch.«
    »Du wartest entweder hier auf mich, oder, besser noch, du fährst zurück in die Stadt und versuchst, auf dem Polizeirevier jemanden zu erwischen.«
    Sie schaltete den Motor aus. »Vermutlich befindet sich mein Sohn in diesem Haus, und ich denke nicht daran, draußen zu warten. Du hast Paterno mitgeteilt, was du vorhast. Lass uns jetzt hineingehen.«
    Er zögerte, griff dann in seine Tasche. »Nimm das.« Er reichte ihr eine kleine Pistole.
    Cissy schüttelte nachdrücklich den Kopf. »Ich kann nicht mal damit umgehen. Woher hast du sie?«
    Seine Lippen zuckten. »Aus Dads Schrank.«
    »Ist sie geladen?«
    »O ja.«
    »Dann nimm du sie. Wirklich. Ich wäre sowieso niemals in der Lage abzudrücken. Ich habe ein Messer bei mir. Mein Pomeroy 5000, das Allzweckmesser.«
    »Na gut, ich nehme die Pistole«, sagte Jack finster. »Bleib immer schön dicht bei mir.«
    Beide stiegen aus dem Wagen und schlossen leise die Türen. Hier, auf den Klippen über dem Meer, toste der Sturm gewaltig, fegte heulend landeinwärts und brach sich an dem Haus und den Felsen. Ein Fensterladen klapperte laut. Cissy folgte dicht hinter Jack. Die Angst hatte sie fest im Griff; sie ließ sich nicht aufhalten. In diesem alten, verfallenden Haus hielt ihre geistesgestörte Schwester, die noch blutrünstiger war als ihre Mutter, ihr Kind gefangen. Geräuschlos stiegen sie die verfaulenden Treppenstufen hinauf und stellten fest, dass die Haustür nicht verschlossen war.
    Verstohlen, schweißnass am ganzen Körper, folgte Cissy Jack ins Hausinnere.

    Die FBI-Agenten und die Kriminaltechniker hatten Diedre Lawsons Wohnung von oben bis unten durchsucht. Sie hatten Material gefunden, das sie mit den Verbrechen in Verbindung brachte, Munition für eine .38, verschiedene Verkleidungen und Perücken mit Haaren, die eindeutig denen entsprachen, die in Cherise Faviers Haus entdeckt worden waren. Sie fanden Notizen und einen Computer – einen Laptop –, der bereits als Beweismaterial konfisziert worden war.
    Doch Diedre hatten sie nicht gefunden.
    Ein Kind auch nicht.
    Paterno trat nach draußen und schluckte eine Magentablette. Es goss wie aus Kübeln. Die FBI-Leute waren so sicher gewesen, Diedre zu stellen, dass sie ihre Wache von Jacks und Cissys Haus abgezogen hatten.
    Aber Diedre war nicht hier.
    Für Diedres Fahrzeug war bereits eine Suchmeldung herausgegeben, ihr Foto wurde in den Medien ausgestrahlt, doch Paterno war enttäuscht, weil sie sie nicht geschnappt hatten.
    Er zückte sein Handy und hörte ungeduldig seine Nachrichten ab, darunter einige völlig unwichtige, dann zum Schluss schließlich eine von Jack Holt. »Heilige Scheiße«, sagte er und rief Quinn.
    »Was gibt’s?«
    »Wir müssen schnellstens nach Sausalito. Jack Holt hat sich in den Kopf gesetzt, John Wayne zu spielen.« Rasch sagte er ihr alles, was er wusste. »Wir rufen Verstärkung, wenn sich herausstellt, dass es nicht nur eine Spur ist, die ins Leere führt.«
    Sie hatte dem nichts entgegenzusetzen, glitt
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