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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt
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Erinnerst du dich? Um zu beweisen, dass Marla die Täterin ist? Wie zum Teufel willst du jetzt aus dieser Sache herauskommen?«
    »›Wir‹ wolltest du sagen«, bemerkte sie tonlos, mit ihren Schmerzen beschäftigt. »Wie sollen wir aus dieser Sache herauskommen?«
    »Ich hätte dir niemals vertrauen dürfen«, sagte er. Sein Zorn hatte einen Tic unter seinem Auge ausgelöst. Wie konnte er derart mit ihr reden, dieser Liebhaber, der jetzt Jonathan genannt werden wollte? Dieser Mann, mit dem sie schlief, den sie liebte, von ganzem Herzen liebte? »Ich wusste es. Es war von Anfang an ein Fehler.« Gereizt fuhr er sich mit der Hand durchs Haar. »Was zum Kuckuck hast du dir gedacht? Nachdem wir so viel Zeit in die Vorbereitung ihrer Flucht investiert hatten? Damit wir an das Geld herankommen könnten? Und dann gehst du los und bringst sie viel zu früh um!«
    Da war es wieder. Das Bild Marlas, die tot am Boden lag; aus der Wunde in ihrem Kopf floss Blut. Ein Unfall … Wenn es überhaupt geschehen war. Aber jetzt behauptete Jack, sie hätten ihren Tod geplant gehabt. Das Dröhnen in ihrem Kopf war so mächtig, dass sie kaum denken konnte. »Das hier – die Sache zwischen dir und mir – dabei ging es nicht um Geld! Du und ich … wir werden heiraten. Du verlässt deine Frau und kommst zu mir …«
    »Ich bin nicht verheiratet. Was glaubst du denn, worum es hier ging?«
    »Um unsere Liebe.«
    »Ach, verflucht, hör doch auf, Diedre!«
    Er lachte genauso wie Marla über ihre Sehnsucht nach Liebe. So war es nicht immer gewesen. Er hatte sie gefunden. Als er als Spendenverwalter in Cahill House arbeitete, hatte er alte Akten durchgesehen und erfahren, dass Marla Amhurst in diesem Heim ein uneheliches Kind zur Welt gebracht und zur Adoption freigegeben hatte. Jonathan machte sich dieses Wissen zunutze, um sie zu finden und schließlich zu verführen. Oder war es umgekehrt gewesen? Auch sie hatte ja nach ihrer leiblichen Mutter geforscht, und dann tauchte plötzlich dieser gutaussehende, sexy wirkende, intelligente ältere Herr auf. Flirtete mit ihr. Und sie fühlte sich dadurch so aufgewertet, nachdem ihr Mann Gene, der Versager, sich von ihr hatte scheiden lassen.
    Jonathan hatte Jahre damit verbracht, diesen großen Coup zu planen. Er hatte es sogar arrangiert, dass sein Sohn Jack Cissy kennenlernte, damit er einen Enkel bekam und letztendlich Zugriff nicht nur auf das Vermögen der Cahills, sondern auch auf das der Amhursts erlangte. Beejay Holt würde einmal ein Millionenerbe sein. Doch Diedre hatte geglaubt, dass Jack sie liebte. Ihre Affäre hatte sich langsam entwickelt, zunächst nur als kleiner Flirt beim Kaffee, dann hatte er ihr angeboten, sie nach Hause zu bringen, als eines Abends ihr Auto nicht ansprang. Nach einiger Zeit gab er zu, dass er gewusst hatte, wer sie war, und als er ihr eine Möglichkeit auftat, die Mutter kennenzulernen, die sie nie vorher gesehen hatte, hatte sie die Gelegenheit beim Schopf gepackt. Irgendwann schlug er dann vor, Marla zur Flucht zu verhelfen, und gemeinsam hatten sie ihren Plan ausgeheckt. In dem Gefängnis, in dem Marla zu Anfang einsaß, hatte sie nur über ihre Zellengenossin mit Marla kommunizieren können.
    Marla und Diedre sahen sich zum ersten Mal an dem Tag, als der Plan in die Tat umgesetzt wurde. Als sie sich zum ersten Mal Auge in Auge gegenüberstanden, hatte Marla gelächelt.
    Gemeinsam waren sie zurück in die Stadt gefahren. »Du siehst aus wie ich«, sagte sie, neigte den Kopf und musterte Diedre. Diedre freute sich, bis Marla hinzufügte: »Du bist mir bedeutend ähnlicher als Cissy.« Ihr Lächeln wirkte aufrichtig. »Danke.«
    Diedre waren die Tränen in die Augen gestiegen, und dann hatte sie ihren Plan vor Marla ausgebreitet … Wie sie an das Geld der Amhursts herankommen wollten. Rory würde natürlich sterben müssen, irgendwann auch James in Oregon, und dann blieb noch Cissy. Marla schreckte ein wenig vor diesem Vorhaben zurück, anfangs zumindest. Doch im Gefängnis war sie hart geworden, und Cissy hatte sich von ihrer Mutter abgewandt. Irgendwann hatte Marla sich dann mit den Mordplänen einverstanden erklärt, wobei sie natürlich nicht wusste, dass Jonathan beabsichtigte, letztendlich ihr die Schuld in die Schuhe zu schieben und sie dann entweder zu beseitigen oder zurück ins Gefängnis zu bringen. Diedre hatte geglaubt, ihm dieses Vorhaben ausreden zu können, indem sie stattdessen Marlas Tod vortäuschten oder ihre Flucht nach Oregon. Auf jeden
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