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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce
Autoren: Nic Bennett
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unsere Kunden, indem wir an den Finanzmärkten handeln, vor allem Aktien und Wertpapiere.«
    Jonah wollte nicht, dass sein Vater den Eindruck bekam, er würde sich nicht für seine Ausführungen interessieren, vor allem, weil David sich jetzt endlich die Mühe machte, ihm einiges zu erklären. Doch als er sah, wie ein knallroter Ferrari mit dröhnendem Motor in eine Tiefgarage fuhr, war das zu viel für ihn. »Der ist ja so coool!«, rief er aus, schlug aber sofort die Hand vor den Mund, weil es ihm peinlich war.
    Sein Vater hörte zu reden auf und schüttelte resigniert den Kopf. »Ich hoffe, du lässt dich nicht so leicht ablenken, wenn wir drin sind«, sagte er. Dann betrat er eine riesige Drehtür aus Glas. »Das ist doch nur ein blödes Auto«, murmelte er.
    Jonah blieb noch einen Moment stehen und sah zu, wie der Ferrari verschwand. Ihm fiel auf, dass die Tiefgarage zu dem Gebäude gehörte, das er gleich betreten würde. Nur ein blödes Auto! Ihr Volvo war nur ein blödes Auto; der rote Pfeil da war etwas völlig anderes.
    Er ging durch die Glastür und betrat eine riesige Eingangshalle, deren Decke fast so hoch war wie die einer Kirche. Sein Vater marschierte nach links auf ein Drehkreuz zu. Jonah eilte ihm nach, doch bevor er zwei Schritte weit gekommen war, kam ein dicker Sicherheitsbeamter in einer marineblauen Uniform auf ihn zu, streckte die Hand aus und hielt ihn an. »Moment mal, junger Mann«, sagte er barsch. »Wir müssen dich fotografieren und einen Besucherausweis für dich ausstellen.«
    Jonah sah, wie sein Vater stehen blieb und sich umdrehte. »Das ist mein Sohn«, fuhr er den Sicherheitsbeamten an. »Braucht er wirklich einen Besucherausweis? Ich bin sowieso schon spät dran.«
    »Jeder braucht einen Besucherausweis, Sir«, erwiderte der Sicherheitsbeamte mit fester Stimme. Dann drehte er Jonah herum und dirigierte ihn zu einem langen, hohen Empfangstresen, auf dessen Vorderseite HELSBY, CATTERMOLE & PARTNERS stand. »Es wird nicht lange dauern.«
    Jonah fiel die Kinnlade herunter.
    Hinter dem Empfang war ein riesiges Aquarium in die Wand eingelassen. Und in dem Aquarium schwammen zwei Haie, die bedrohlich ihre Kreise zogen. Er musste schlucken.
    »Könnten wir für den jungen Mann hier einen Besucherausweis haben?«, fragte der Sicherheitsbeamte, während Jonahs Blick auf das Aquarium gerichtet war.
    »Aber natürlich, Bill«, sagte die Rezeptionistin. »Wie heißt du denn?«, fragte sie, allerdings mehr an Jonahs Rücken gerichtet als an ihn selbst. Er starrte immer noch völlig fasziniert die Haie an.
    Jonah spürte, wie ihm jemand auf die Schulter klopfte. Er riss seinen Blick vom Aquarium los. »Sag der Dame, wie du heißt«, befahl der Sicherheitsbeamte. »Und lächle für die Kamera.«
    Jonah sah zur Rezeptionistin hoch, während er immer noch an die Haie denken musste. Dann nannte er seinen Namen und lächelte, während sie mit einer Webcam, die am oberen Rand ihres Computerbildschirms befestigt war, ein Bild von ihm machte.
    Unmittelbar danach gab sie dem Sicherheitsbeamten einen Ausweis, den dieser an Jonahs Hemd befestigte. »Bitte schön«, sagte er. Jonah sah an sich herunter auf das Foto des Ausweises, auf dem seine blasse Haut, die dunkelbraunen Augen und die hellen, glatten Haare zu erkennen waren. Neben dem Foto standen sein Name und das Wort BESUCHER.
    »Willkommen bei Hellcat«, sagte der Sicherheitsbeamte.
    Jonah sah zu ihm hoch. »Hellcat?«, fragte er verwundert.
    Der Sicherheitsbeamte runzelte die Stirn, als wüsste er nicht so recht, ob er etwas gesagt hatte, das er nicht hätte sagen sollen. »Frag besser deinen Dad danach. Und jetzt geh. Ich glaube, er hat es eilig.«
    Jonah nickte und ging schnell zu seinem Vater, der auf der anderen Seite des Drehkreuzes stand und schon wieder mit dem Fuß auf den Boden tippte. Plötzlich öffnete sich wie von Geisterhand eine Glastür neben den Drehkreuzen. Kaum war sein Sohn durch die Tür getreten, ging David auch schon auf einige Rolltreppen zu. »Was ist Hellcat?«, fragte Jonah, der schon wieder Mühe hatte, mit seinem Vater Schritt zu halten.
    »Das ist der Spitzname der Bank«, erklärte sein Dad. »Er besteht aus den ersten Buchstaben des richtigen Namens: Helsby, Cattermole.«
    Jonah überlegte kurz. H-e-l von Helsby. C-a-t von Cattermole. »Und wo kommt das zweite l her?«, erkundigte er sich.
    »Wie hätten wir uns denn deiner Meinung nach sonst nennen sollen?«, erwiderte sein Vater, während er genervt die Hand
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