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Das Zebra im Grand Hotel

Das Zebra im Grand Hotel

Titel: Das Zebra im Grand Hotel
Autoren: Mo November
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deutlich hören. Gerade eben war Dein Stöhnen hell, weiblich, eine Mischung aus lautem Atmen und Schreien. Doch jetzt hat sich das geändert. Dein Stöhnen kommt aus der Tiefe, dunkel, wild, animalisch, kein heller Schrei mehr, sondern dumpfes Aufbäumen, ein Geräusch, in dem nichts Künstliches mehr ist. Das ist es! Das bist Du! Und so will ich Dich! Jetzt gehörst Du mir und ich kann mit Dir machen, was ich will! Und ich will alles!
     
    ***
     
    Er sitzt wie paralysiert mit einem vollen und einem leeren Glas, sein Blick wie in Trance auf das Bild neben ihm gerichtet. Zwei Frauen sitzen im Kerzenschein, voll bekleidet, auf dem Bett. Ein weiss-schwarzer Kopf liegt quer über den Schultern der anderen. Die eine Hand die langen Haare hochhaltend, die andere irgendwo zwischen den Beinen der anderen. Ein friedliches, feminines Stilleben. Wären da nicht die Laute, die aus der Kehle der einen steigen. Nicht weiblich. Nicht einmal menschlich. Das ist nicht seine Frau, das ist etwas anderes. Eifersucht kocht in ihm hoch. Er bekommt Angst. Er will sie nicht verlieren, will nicht, dass sie ihm fremd wird. Seine Hände beginnen zu zittern, er will etwas tun, weiss aber nicht was. Er ist verzweifelt, doch sein Schwanz drückt hart hervor, hat ein Eigenleben, was soll er tun? Er ist irritiert und orientierungslos. So wollte er das nicht, er wollte ein erotisches Abenteuer mit seiner Frau, er wollte nicht dabei zusehen, wie seine Frau von einem Dämon besessen wird und sich von ihm entfernt. Er......
     
    "Willst Du Deine Frau nicht küssen? Sie schmeckt echt gut!"
     
    Der schwarz-weisse Kopf hat sich zu ihm gedreht und aus dem wunderschönen zerküssten Mund kommen Worte.
     
    "Ääh...was?"
    "Du sollst sie küssen! Sie braucht Dich jetzt! Sie kommt gleich und Du solltest sie dabei küssen. Oder willst Du Dir das alles nur anschauen?"
     
    Auf einmal löst sich alles. Er leert das andere Glas mit einem tiefen Zug, stellt hektisch die Gläser ab, schiebt sich auf dem Bett hinter die stöhnende Frau mit den langen Haaren, seine Frau, packt mit der Hand hinein und zieht ihren Kopf nach hinten. Er blickt in das Gesicht einer Göttin, die wilde Kraft in ihrem Blick ist wie Feuer, lässt ihn kurz zögern, dann zieht er die Göttin zu sich und vereinigt seine Zunge mit der ihren, nimmt ihr den Atem, küsst sie mit aller Kraft seiner Lust, sie kippt zurück, er hält sie, sie windet sich in wilden Zuckungen, seine Lippen verschliessen ihre Schreie, er muss sie festhalten, ihre Hände krallen sich in seinen Arm und sein Gesicht, sie kommt in reissenden Wellen und er hört das Schnaufen des Zebras, dessen Hand seinen Schenkel streichelt....
     
    ***
     
    "Ok, Du bist echt irre!"
    "Wieso? Denkst Du, nur Ihr Kerle dürft Frauen platt machen?"
    "Jedenfalls sind wir Männer alle froh, dass Du kein Kerl bist. Schau Dir mal meine Frau an, die ist total fertig!"
    "Das will ich auch hoffen. Aber sieh sie Dir an! Hat sie nicht das schönste Lächeln der Welt jetzt?"
    "Sie hat immer das schönste Lächeln der Welt. Aber sie ist völlig zerstört von Dir!"
    „Na, die wird sich schon wieder erholen...hoffe ich.“
    "Hey! Ich bin auch da! Könnt Ihr bitte nicht über mich reden wie über ein Haustier?"
    "Ich bin Dein Mann. Ich darf so über Dich sprechen mit einem Zebra, das gerade sehr nett zu Dir war, Liebling."
    "Schatz, nur, weil ich mich mal etwas gehen lasse, heisst noch nicht, dass das Zebra und Du..."
    "Stoppt mal! Zebra? Habt Ihr mich gerade Zebra genannt?"
    "Ja klar. Wie sollen wir Dich denn sonst nennen? Hast Du Dich mal im Spiegel gesehen? Und da ich Dich gerade in Aktion mit meiner Süssen gesehen habe, weiss ich, dass das auch perfekt passt."
    "Willst Du mich beleidigen? Sehe ich aus wie ein verdammtes Pferd?"
    "Wusstest Du, dass Zebras die einzigen Pferde sind, die man nicht zähmen kann?"
    "Hmm. Na gut. Das kann ich akzeptieren. Endlich erkennt das jemand! Das freut mich total! Ein nettes Kompliment. Und ich wollte gerade schon anfangen, mich über Dich aufzuregen."
    "Das freut mich. Schön, wenn ich Dich aufregen kann. Ich dachte schon, Du wirst nur von meiner Frau aufgeregt."
    "Haaaalloooo Ihr zwei! Schön, dass Ihr Euch so gut versteht. Aber ich fühle mich gerade etwas vernachlässigt!"
    "Oh, man sollte eine Göttin nie vernachlässigen! Darf ich Deinen Mann fragen, ob er Dich noch einmal so schön küsst?"
    "Du darfst alles, was Du willst, schönes Zebra!"
    „Hey, Mann. Sei so nett und küss´Deine göttliche Frau nochmal,
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