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Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie
Autoren: Jennifer Ashley
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Glück zusammen, aber sie sagte: »In deiner Erklärung gibt es einen Schwachpunkt.«
    »Das kann nicht sein. Es ist das, was ich fühle.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du hast schon wunderbar gemalt, bevor du mich getroffen hast. Ich habe deine Bilder aus jener Zeit gesehen. Sie sind hervorragend. Tu nicht so, als seien sie es nicht.«
    »Ich glaube, damals war ich in das Leben an sich verliebt. Ich war jung, und ich war der Knute meines Vaters entkommen, war endlich frei von ihm. Ich konnte alles tun, was mir gefiel. Aber dann bin ich dir begegnet, und meine Welt ist in sich zusammengestürzt.«
    Isabella wünschte sich nichts mehr, als diesen Augenblick anzuhalten: Mac, der sich fest an sie presste; Mac, in dessen Augen sich unverhüllt seine Gefühle widerspiegelten.
    »Warum machen wir uns selbst so unglücklich?«, fragte sie, halb zu sich selbst.
    »Du warst die Unschuld selbst und ich ein sittlich verkommener Wüstling. Ich glaube, es war unvermeidlich, dass es nicht funktionieren konnte.«
    Isabella fuhr ihm mit den Händen über die nackten Schultern. Seine Haut war warm und fest, die Muskeln stark und lebendig. »Du stellst dich selbst als schlechten Menschen hin, aber das bist du nicht. Du hast dich seit der Nacht, in der wir uns begegnet sind, um mich gekümmert und hast nie damit aufgehört. Du kümmerst dich um jeden, den du liebst.«
    »Aber ich bin tatsächlich ein verkommener Wüstling, mein Liebling. Ich habe Jahre damit verbracht, meinen üblen Ruf zu kultivieren. Erinnerst du dich, dass ich dir beigebracht habe, Whisky pur zu trinken und auf meinem Schoß zu sitzen und mich vor meinen Freunden zu küssen?« Er atmete tief durch, sein Spott verließ ihn. »Ich wollte dich so schlecht machen, wie ich es war, weil ich wusste, ich würde niemals gut genug für dich sein.«
    »Du warst immer gut genug für mich«, sagte Isabella, und ihr Herz lag in jedem ihrer Worte.
    »Liebes, du kränkst mich. Auch ein Wüstling hat seinen Stolz.« Mac ergriff ihre Hände und hielt sie fest. »Ich bin damit beschäftigt, dir meine Seele zu offenbaren, Isabella. Lass mich damit weitermachen.«
    »Wenn du das möchtest.«
    Mac schloss die Augen und sank auf die Knie. Die Bewegung verursachte ihm Schmerzen, Isabella merkte es daran, dass sein Griff um ihre Hände fester wurde.
    »Sieh mich an.« Mac breitete die Arme aus, wobei er noch immer ihre Hände hielt, sodass auch ihre Arme sich ausbreiteten. »Was siehst du?«
    Ihr Blut begann zu rauschen. »Einen sehr gut aussehenden Mann, mit dem ich zufällig verheiratet bin.«
    »Einen Mann, der sich vergeudet hat. Ich bin nichts. Ich kann mit meiner Hände Arbeit Bilder entstehen lassen, wenn ich nicht in Selbstmitleid bade. Das ist alles, was du hier zu deinen Füßen siehst.«
    »Nein …«
    Macs Stimme nahm einen harten Klang an. »Das ist alles, Isabella. Alles andere – der Clown, der wilde Bohemien, selbst der verrufene Wüstling – ist das, was ich mir aufgeklebt habe, um zu verhindern, dass die Welt mich überrennt. Aber das ist nur Maskerade. Ich habe diese Fassade benutzt, um zu verhindern, dass du es siehst und mich verachtest.«
    Sie lächelte. »Würde ich das annehmen, hätte ich dich niemals geheiratet.«
    »Ich habe dir keine große Wahl gelassen, nicht wahr? Du tatest gut daran, mich zu verlassen, weil ich stets nahm, was du mir gabst, und es unbekümmert wegwarf. Und da bin ich nun und gestehe alles ein. Ich möchte, dass du mich zurücknimmst.«
    Mac gab sie frei und ließ die Arme hängen. Seine Augen zeigten unverhüllte Furcht und Liebe und einen Schmerz, den sie nie zuvor darin gesehen hatte. »Aber dieses Mal wirst du eine Wahl haben«, sagte er. »Wenn du mich nicht zurückhaben willst, werde ich gehen. Ich werde für dich sorgen wie bisher, ohne eine Verpflichtung für dich und ohne dass du dich mit mir und meiner Besessenheit für dich auseinandersetzen musst.«
    Besessenheit . Isabella hatte die Bilder in Paynes Schlupfwinkel in dem Mietshaus in Marylebone gesehen, die Bilder von ihr, deren Anblick sie krank gemacht hatte. Sie existierten nicht mehr, aber sie waren aus einer Besessenheit heraus gemalt worden.
    Ihr Blick glitt zu dem Bild, an dem Mac gearbeitet hatte, und weiter zu den Bildern, auf denen er sie nackt gemalt hatte. Er hatte sie mit der Vorderseite zur Wand hin aufgestellt, damit kein Dienstbote, der zufällig hier heraufkam, sie sah.
    All diese Bilder hatte Mac aus Liebe gemalt, nicht aus Besessenheit. Paynes hingegen waren
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