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Das Werben des Lord MacKenzie

Das Werben des Lord MacKenzie

Titel: Das Werben des Lord MacKenzie
Autoren: Jennifer Ashley
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verzweifelt.
    »Isabella.«
    Mac blinzelte, weil der Name nicht von seinen Lippen gekommen war. Zorn brandete wieder in ihm auf, als ein Schatten über ihn fiel, der Schatten der hohen Gestalt Paynes.
    »Lauf«, versuchte Mac zu sagen. »Lauf weg.«
    Stattdessen stand seine wunderschöne Lady auf und stellte sich vor ihn. »Sie haben auf ihn geschossen. Verdammt sollen Sie sein.« Sie schlug mit den Fäusten auf Payne ein, der sich unvermutet in die Lage versetzt sah, sich gegen hundertzwanzig Pfund weibliche Wut wehren zu müssen. Mac war hin- und hergerissen zwischen Panik und Lachen. Isabella war stark, das wusste er.
    Aber nicht stark genug. Sie stieß einen Schrei aus, bevor Payne ihr den Mund zuhielt und sie umklammerte. Isabella kämpfte, ihre Augen funkelten wild.
    Macs ganze Wut fokussierte sich auf einen einzigen Punkt. Er hörte die Schreie seiner Vorfahren in seinem Kopf widerhallen, die ihn drängten, es mit seinem Feind aufzunehmen und ihn zu töten. Hätte er ein Schwert in seiner Hand gehabt, Mac hätte dem verfluchten Sassenach den Kopf abgeschlagen.
    Er musste Isabella beschützen. Er musste etwas tun. Eine wilde Kraft ließ ihn auf die Füße kommen. Er fror, und sein Blick war verschwommen, aber Mac würde diese eine letzte Tat vollbringen, um die Frau zu retten, die er liebte. Wenn er dabei starb, dann war es eben so.
    Knurrend warf er sich auf Payne. Payne musste Isabella loslassen, die zurücktaumelte und keine Zeit vergeudete und sofort aus vollen Lungen zu schreien begann.
    Payne fuhr herum und richtete seinen Revolver auf sie.
    Nein! Mac packte den Mann am Arm und versetzte ihm einen Hieb gegen die Hand, sodass der Griff sich lockerte. Payne kämpfte verbissen, packte die Waffe im Fallen wieder fester und presste den Lauf in Macs Rippen. Isabella schrie etwas und kam auf sie zu, als sie miteinander rangen.
    Der Revolverlauf löste sich von Macs Körper und richtete sich stattdessen auf Isabella. Mac warf sich auf sie und riss sie zu Boden, als die Waffe donnernd losging. Ein zweiter Donnerschlag folgte.
    Mac wartete auf das Vergessen. Oder den unerträglichen Schmerz. Oder zuerst auf den Schmerz, dann auf das Vergessen?
    Stattdessen fiel Payne zu Boden, sein Gesicht zeigte einen überraschten Ausdruck. Aus einer Wunde genau in der Mitte seiner Stirn floss Blut.
    Was zum Teufel bedeutete das?
    Durch einen Rauchschleier sah er die kalten Augen Inspektor Fellows’ über dem Lauf eines weiteren Webley. Hinter ihm stand sein Bruder Cameron, ein riesig aufragender Kerl, auch er mit einer Pistole in der Hand. In Camerons Augen funkelte die Wut, die Mac empfand.
    Eine Familienangelegenheit. Ein guter Schuss, Inspektor.
    Isabella kauerte auf dem Teppich, ihre schwarzen Röcke waren um sie ausgebreitet, ihre Augen groß vor Angst. Mac schwankte auf seinen schwachen Beinen, Paynes Waffe irgendwie noch immer in seiner Hand. Er ließ sie fallen.
    »Mac!« Isabella erhob sich mühsam und schlang ihre Arme um Mac und hielt ihn, als er zusammensackte.
    Er sah sie wütend an. »Was zur verdammten Hölle treibst du, Weib?«, brüllte er. »Wenn einer eine Waffe in der Hand hat, dann läuft man weg. Das da könntest du sein, totgeschossen, auf dem Boden, nicht er.«
    »Mac, sei still.« Tränen strömten ihr über das Gesicht. »Hör auf zu reden und bleib am Leben. Tue es für mich. Bitte.«
    Mac sank gegen ihren warmen Leib, während Camerons starke Arme ihn auf der anderen Seite stützten.
    »Alles für dich, Isabella, Liebes«, sagte Mac. »Alles, was du willst. Frag mich nur.«
    »Ich liebe dich, Mac.«
    Mac wandte den Kopf und küsste ihre nasse Wange. Roch irgendetwas besser als diese Frau, so warm und so süß? »Ich liebe dich, meine Isabella.« Er seufzte. »Ich glaube, ich werde jetzt ohnmächtig.«
    Das Letzte, woran er sich erinnerte, waren Isabellas Lippen auf seinem Haar, ihre leise Stimme, die immer und immer wieder sagte, dass sie ihn liebe.

Drei Wochen später
    In ihrem schwarzen Kleid, die ineinander verschränkten Hände auf dem Schoß, saß Isabella in Macs Atelier. Eine Schale mit gelben Treibhausrosen stand auf dem Tisch neben ihr, eine Mischung aus knospenden und voll erblühten Rosen und solchen, die bereits ihre Blätter verloren.
    Mac stand halb verborgen hinter seiner Staffelei, seine Malstiefel und die muskulösen Beine schauten unter der Leinwand hervor, sein herrliches Stirnrunzeln und das rote Tuch, das er um den Kopf trug, lugten darüber. Er hielt die Palette auf seinem
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