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Das weiße Grab

Das weiße Grab

Titel: Das weiße Grab
Autoren: Lotte Hammer , Søren Hammer
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in seinem Auto, aber wenn er losfährt und die PET -Leute sein Auto auf dem Schirm haben, haben wir keine Chance mehr. Und wo bleiben Doktor Colds Gorillas? Von denen ist noch nichts zu …, doch, jetzt kommen sie.«
    Konrad Simonsen gab an seine Zuhörer weiter: »Sie sagt, dass er erschüttert ist, ja fast schuldbeladen und deprimiert wirkt. Er hat sie verscheucht, weil er zu weinen angefangen hat. Jetzt geht er um sein Auto herum, vermutlich hat er keine Ahnung, was er jetzt tun soll.«
    Die Polizeidirektorin ballte eine Faust und sagte kurz:
    »Yes!«
    Konrad Simonsen instruierte die Comtesse: »Nein, du sollst nicht noch einmal zu ihm gehen, lass ihn noch einen Moment allein.«
    »Jetzt haben Dr. Colds Leute ihn übernommen«, sagte die Comtesse. »Das ging schnell, und niemand hat etwas bemerkt, aber das Timing ist schlecht … Oder warte, doch, jetzt kommt der Lastwagenfahrer, an dessen Auto ich den Sender befestigt habe, es kann also weitergehen.«
    Konrad Simonsen informierte die Versammlung: »Er läuft auf dem Parkplatz herum, jetzt kann sie ihn nicht mehr sehen, weil ein Bus … Dann kommt er wieder hervor. Er geht zurück zu seinem Auto und setzt sich hinein … Und jetzt, sagt sie, fährt er los.«
    Der PET -Chef zeigte auf den Großbildschirm.
    »Das sehen wir selbst, Konrad.«
    Konrad Simonsen schüttelte leicht den Kopf über sich selbst und sagte zur Comtesse: »Nein, du sollst ihm nicht folgen. Komm zurück zum HS . Er trägt ja diesen Sender.«
    »Drück die Daumen, dass die Observierungscrew nicht sein Auto bemerkt, wenn sie vom Parkplatz fahren, Konrad«, sagte die Comtesse. »Wir sehen uns dann gleich.«
    Der Optimismus dauerte noch eine Weile an; Andreas Falkenborg fuhr über die Autobahn nach Süden in Richtung Rødby. Alle waren gespannt, wann er abbog, wenn auch einige gespannter waren als andere.
    »Jetzt kommt er gleich zur Farøbrücke, Mann, wo hat er sie denn versteckt?«, sagte Poul Troulsen.
    Die Polizeidirektorin klang inzwischen wieder etwas gedämpfter: »Vielleicht ist er auf der Flucht, das wäre auch eine Möglichkeit.«
    Die Comtesse, die inzwischen wieder zurückgekommen war, antwortete: »Das glaube ich nicht, er wirkte auf mich wirklich sehr, sehr erschüttert.«
    »Aber wann fährt er endlich von der Autobahn ab? Dieser Anblick ist ja kaum zu ertragen.«
    »Irgendetwas stimmt hier nicht«, rief plötzlich der PET -Chef. »Er fährt viel zu langsam. Meine Leute sind einen Kilometer hinter ihm, ich bitte jetzt eine Gruppe, zu ihm aufzuschließen.«
    Es dauerte lang, bis er wieder zurück war. Erst als Andreas Falkenborg auf Falster kurz vor dem Guldborgsund gestoppt worden war, kam der PET -Chef vor Erregung zitternd wieder in den Kontrollraum.
    »Wir haben ihn verloren, das ist nicht sein Auto. Er muss uns auf dem Parkplatz in Solrød ausgetrickst und den Sender an einem deutschen Lastwagen befestigt haben, der nach Rødby fährt.«
    Alle riefen durcheinander, ausgenommen die Polizeidirektorin, deren Gesicht aschgrau geworden war und die ihre Wangen mit Mineralwasser benetzte. So etwas hatte noch niemand zuvor erlebt. Danach folgte betretenes Schweigen, während sich alle Blicke auf Konrad Simonsen richteten, der ruhig sagte: »Los Poul, dann schreib ihn wieder zur Fahndung aus. Mehr können wir nicht machen. Und dieses Mal nehmen wir ihn fest, wenn wir ihn haben.«
    Poul Troulsen verschwand, und der PET -Chef tröstete die Polizeidirektorin: »Ihr Befehl, die enge Observation zu beenden, war richtig. Ich bin mir fast sicher, dass Sie dafür überall Rückendeckung erhalten werden, auch wenn Sie keine operative Erfahrung haben. Wenn es keine größere Untersuchung gibt, geht es eigentlich niemanden etwas an, wer was befohlen hat. Ich persönlich bin gerne bereit, einen Teil der Verantwortung zu übernehmen, solange ich dafür nicht bei einer offiziellen Inquisition lügen muss. Was meinen Sie, Konrad?«
    »Natürlich, das waren wir alle zusammen, und ich hätte exakt dieselbe Entscheidung getroffen. Müssen wir das denn im Protokoll festhalten? Es ist ungerecht, wenn die Verantwortung dafür an einer einzigen Person hängenbleibt.«
    Die Polizeidirektorin lebte ein bisschen auf: »Ich danke Ihnen, das werde ich Ihnen nicht vergessen.«
    Keiner der beiden Männer rechnete aber mit einer offiziellen Untersuchung, die Dinge würden sicher intern gelöst werden, wenn sie nicht einfach nur vergessen wurden.

    Die Geschichte von dem Fiasko breitete sich wie ein Buschfeuer im
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