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Das weiße Grab

Das weiße Grab

Titel: Das weiße Grab
Autoren: Lotte Hammer , Søren Hammer
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Problem? Hat irgendjemand das noch nicht verstanden? Oder hat jemand Schwierigkeiten damit, diese Entscheidung zu akzeptieren?«
    »Ich bin mir da nicht so sicher«, sagte Simonsen. »Sollte das der Fall sein, habe ich bestimmt Ihre Rückendeckung, den Betreffenden bis zum Ende dieses Falls zu suspendieren, nicht wahr?«
    Erneut musterte der oberste Polizeichef die Männer, dieses Mal versprach sein Blick das reinste Donnerwetter.
    »Sie haben meine Rückendeckung, die Betreffenden fristlos und ohne jeden Pensionsanspruch vor die Tür zu setzen, sollte sich Ihnen jemand in den Weg stellen.«
    Konrad Simonsen sah zu ihm auf und sagte ruhig: »Danke, den Rest kriege ich allein hin.«
    Der Polizeichef setzte seine Brille auf und ging, während sich Konrad Simonsen wieder auf seinen Bericht konzentrierte und gleich darauf wieder allein in seinem Büro war.
    Wenige Minuten später trafen sich Konrad Simonsen, die Comtesse, der PET -Chef, Ernesto Madsen und die Polizeidirektorin. Der PET -Chef hatte zudem einen Sekretär mitgebracht, einen tadellos gekleideten jungen Mann, der nichts sagte, aber effektiv seine schallgedämpfte Tastatur bearbeitete, noch ehe die Besprechung begonnen hatte. Alle waren des Wartens müde, das statt zum Ziel zu immer größerer Frustration zu führen schien. Nur die Polizeidirektorin machte einen frischen Eindruck. Sie trug ein farbenfrohes Kostüm und erinnerte an einen Gaukler oder einen Papagei. Sie warf einen Blick auf den Sekretär und fragte den PET -Mann: »Ich dachte, es handele sich um ein inoffizielles Gespräch, warum haben Sie einen Protokollanten mitgebracht?«
    »Sie und Konrad nutzen im Augenblick einen Großteil meiner Ressourcen. Ich darf mein Budget nicht überziehen, ohne nicht wenigstens ein paar schriftliche Nachweise zu haben.«
    »Aber bei dieser Besprechung geht es doch gar nicht um die Finanzen.«
    »Alles hat mit Finanzen zu tun.«
    »Was für ein Unsinn.«
    »Es geht darum, wie meine Ressourcen genutzt werden, ich muss das am Jahresende dokumentieren.«
    Wer die Polizeidirektorin kannte, sah ihr an, dass sie wütend war. Trotzdem gelang es ihr, die Fassung zu bewahren.
    »Ich will das Protokoll gegenlesen, bevor es verschickt wird«, betonte sie kühl.
    Der PET -Chef willigte ein, und Konrad Simonsen begann: »Ich weiß, dass wir alle sowohl müde als auch frustriert sind. Die letzten Tage waren hart, und keiner von uns fand es witzig, auf diesen Bildschirm zu starren, ohne etwas tun zu können, wobei wir doch wussten, dass sich Pauline Bergs Situation mehr und mehr …«
    Er kam ins Stocken und dachte, dass das die eleganteste Einleitung einer Besprechung war, die er jemals zustande gebracht hatte, dass ihm das aber eigentlich vollkommen egal war. Dann fuhr er fort: »Tut mir leid, ich bin müde, und irgendwie wollten die Worte nicht über meine Lippen. Ich bin aber sicher, dass Sie verstehen, was ich meine.«
    Sie nickten.
    »Es ist klar, dass wir, wenn nicht bald etwas passiert, etwas unternehmen müssen. Die Frage ist nur, was, und das müssen wir heute bei dieser Sitzung festlegen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, aber zuerst brauchen wir einen kurzen Bericht der Lage.«
    Konrad Simonsen sah zum PET -Chef, der übernahm: »Die Neuigkeiten sind nicht gerade weltbewegend. Im Augenblick sitzt er in seinem Hotel in Herlev und isst. Gestern ist er, wie bereits bekannt, mehr oder weniger planlos herumgefahren. Zwischendurch hat er sich über seinen Laptop immer wieder bei seinem Server eingeloggt und die Neuigkeiten seiner Abhöraktion abgefragt. Manchmal ist er auch einfach nur ins Internet gegangen und hat Nachrichten abgerufen, vorwiegend über sich selbst. Er hat sogar einen Beitrag zu einem Blog geschrieben und mit seinem Namen unterzeichnet, aber das war alles diffus und ungefährlich.«
    »Wie stark wird er beschattet?«, wollte die Polizeidirektorin wissen.
    »Sehr stark. Wir haben die ganze Zeit über Leute um ihn herum, außerdem haben wir sein Auto mit einem Sender ausgestattet, so dass wir konstant verfolgen können, wo es sich befindet. Sie sehen es auf dem Bildschirm als blauen Kreis.
    Er zeigte auf den Großbildschirm an der Wand, der eine Karte von Herlev zeigte, in deren Mitte ein stillstehender blauer Kreis prangte.
    »Kann dieser Sender nicht abfallen?«, wollte die Comtesse wissen.
    »Nein, kann er nicht, er ist schließlich zu diesem Zweck konstruiert worden. Wir haben ihn auf der Innenseite des Kotflügels über dem rechten Hinterrad plaziert,
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