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Das Weihnachtsversprechen

Das Weihnachtsversprechen

Titel: Das Weihnachtsversprechen
Autoren: Donna Vanliere
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Sozialversicherungsnummer nicht verwenden?«
    »Weil ich vor sieben Jahren von zu Hause weggelaufen bin«, antwortete Matt. »Ich wollte nicht, dass meine Familie mich findet, aber jetzt bin ich selbst auf sie gestoßen. Meine Mutter ist Gloria Bailey.«
    Marshalls Augen weiteten sich. Nachdenklich fuhr er sich durchs Haar. »Nun, Chaz«, sagte er dann und sah Matt direkt in die Augen, »oder ...?«
    »Ich heiße Matthew. Meine Eltern haben mich immer Matt genannt.«
    »Gut, Matt. Gehen Sie zu Judy, um sich zur Überprüfung für die Stelle die Fingerabdrücke abnehmen zu lassen. Das Büro des Sicherheitsdienstes liegt die Treppen hinunter am Ende des Flurs.« Er schob sich die Brille wieder über die Ohren und lehnte sich zurück. »Wir sind froh, Sie zu haben«, versicherte er grinsend und sprach die Sache nie mehr an.
    Carla war aus dem Krankenhaus entlassen worden, aber sie würde noch eine ganze Weile nicht arbeiten können. Deshalb war Matt verblüfft, als es an der Bürotür des Sicherheitsdienstes klopfte und Carla eintrat. Sie musterte Matt eingehend. Er fühlte sich sichtlich unbehaglich.
    »Was tun Sie hier?«, fragte Matt.
    Sie setzte sich auf die Kante seines Schreibtisches und hielt ihren gegipsten Arm. »Ich versuche nur, Miss Glory in Ihnen zu sehen.«
    Er schob sich vom Schreibtisch weg und legte ein Fußgelenk auf sein Knie. »Sie werden nicht viel von ihr in mir entdecken.«
    »Sie ist in Ihnen«, widersprach Carla. »Donovan hat es mir erzählt.« Sie griff sich einen halb aufgegessenen Schokoriegel und biss davon ab.
    »Wie geht es Donovan?«
    »Er stellt das Haus von Dalton und Heddy auf den Kopf und hält sich für den Größten. Aber wir haben eine neue Wohnung gefunden, und deshalb werden wir umziehen, sobald es mir etwas besser geht.« Carla biss erneut von dem Schokoriegel ab und wirkte nachdenklich. »Ich habe mich nie bei Ihnen bedankt.«
    »Das brauchen Sie auch nicht.«
    »Wenn Sie nicht gekommen wären, dann weiß ich nicht, was ...«
    »Denken Sie nicht weiter darüber nach«, meinte Matt.
    Carla spielte verlegen mit dem Papier, in das der Schokoriegel eingewickelt war. »Ich versuche die ganze Zeit, die Dinge zusammenzubringen – Donovan, Ihre Mom, diese Stelle. Ich verstehe das immer noch nicht.«
    »Vielleicht sollen Sie das ja auch nicht. Vielleicht ist es das ja gerade.« Matt sammelte die verstreut auf dem Schreibtisch herumliegenden Kugelschreiber und Bleistifte ein und steckte sie in einen Becher, der an der Schreibtischkante stand.
    »Sie klingen wie Ihre Mom.« Carla nahm einen Notizblock und ließ seine Seiten über ihren Daumen schnippen. »Wissen Sie, als ich Ihnen zuerst begegnet bin, habe ich Sie nicht gemocht.«
    Matt warf gespielt entsetzt die Arme in die Luft. »Was? Warum nicht?«
    »Ich dachte, Sie seien ein ...«
    Er hob eine Hand. »Ich weiß. Donovan hat es mir erzählt.«
    Carla lachte und ließ den Block vor sich auf- und niederwippen. »Ihre Mom bringt mich dazu, über Dinge nachzudenken. Sie sagt mir, dass ich grüne Sachen essen und Donovan dazu bringen soll, sie ebenfalls zu essen. Sie versucht mir beizubringen, wie man einen Haushaltsplan macht und Lebensmittel kauft, und sie sagt mir, dass ich vor Donovan nicht fluchen soll – sie warnt mich auch vor Männern. Auf Letzteres habe ich nicht gehört.« Matt lehnte sich lächelnd in seinem Stuhl zurück und legte die Füße auf den Schreibtisch. »Sie bringt mich dazu zu glauben, dass ich kein hoffnungsloser Fall bin, verstehen Sie?«
    Er nickte. »Ich hoffe, dass ich mal so sein werde wie sie, wenn ich erwachsen bin.«
    Carla rutschte vom Schreibtisch. »Viel Glück dabei.« Sie öffnete die Tür, und Matt ließ seine Füße auf den Boden fallen.
    »Hey, warten Sie einen Moment!«, rief er. »Sie haben nicht gesagt, ob Sie mich jetzt mögen.«
    »Fragen Sie Donovan«, erwiderte sie und ließ die Tür hinter sich zufallen.
    Ich stand vor unserem Weihnachtsbaum und blickte durch das Fenster zur Auffahrt hinaus.
    »Was machst du da, Gloria?«
    Erschrocken über ihre Stimme, drehte ich mich umund sah Miriam auf der Flurschwelle stehen. »Ich frage mich, ob ich das Licht ausschalten soll.«
    Sie kam durch das dunkle Zimmer und setzte sich auf das Sofa. »Lass es an.«
    Ich sah im Halbdunkel zu ihr hin. »Wirklich?«
    »Sollten andere es nicht auch sehen?«, fragte sie. »Verlorene, die nach dem Licht suchen?«
    Ich setzte mich auf den Lehnstuhl und schlug mit den Händen auf meine Knie. »Miriam, das ist
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