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Das Weihnachtsversprechen

Das Weihnachtsversprechen

Titel: Das Weihnachtsversprechen
Autoren: Donna Vanliere
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Menschen studiert und beobachtet und vor ihnen gespielt«, sagte Miriam. »Ich kann es spüren, wenn jemand verärgert oder gelangweilt ist.«
    »Spürst du jetzt etwas?«, fragte ich und zwinkerte zu Erin hinüber.
    Miriam hob die Hand. »Gloria, bitte. Ich kann sagen, ob jemand ängstlich oder besorgt ist. Und ich kann sehen, wenn jemand verliebt ist.«
    »Ich?«, schrie Erin. »Das bin ich nicht!« Miriam und ich lachten.
    »Verrate uns bitte nur eins«, bat ich. »Sieht er gut aus?«
    Erin schloss den Reißverschluss ihres Koffers und zog ihn vom Bett. »Ja«, gestand sie und eilte an mir vorbei.
    »Das wusste ich!«, rief Miriam und rannte hinter ihr her. »Und wie heißt der gut aussehende Mann?«
    Whiskers schoss vom Treppenabsatz, als er uns kommen hörte.
    »Ich kenne seinen Namen nicht, und ich bezweifle, dass er, wenn er erst einmal erfahren hat, dass es noch einen kleinen Mann in meinem Leben gibt, überhaupt nur meinen Namen wissen will.«
    »Oh, eine Zweiflerin«, sagte ich und stellte den Koffer in den Kofferraum ihres Autos.
    »Und eine Skeptikerin«, ergänzte Miriam und musterte Erin. »Aber ich kenne die Menschen, und dieser Mensch hier ist verliiiiebt.« Sie zog das Wort in die Länge, aber Erin schlug, ohne etwas dazu zu sagen, den Kofferraum zu.
    Sie drehte sich um und umarmte uns, und ich war mir sicher, dass ich Tränen in Miriams Augen sah. »Danke, Gloria, danke, Miriam. Ich danke euch beiden für alles«, sagte Erin.
    »Du bist jederzeit willkommen«, versicherte ich. »Bring deinen Freund mit. Ich werde das Licht für euch anlassen.« Lachend fuhr sie rückwärts aus der Auffahrt und winkte. Wir sahen ihr nach, wie sie fortfuhr, und ich seufzte. »Ich hasse Abschiede und Abschlüsse und ganz allgemein das Ende von Dingen.«
    »Man sollte meinen, dass wir inzwischen an sie gewöhnt sind«, erwiderte Miriam.
    Wir gingen ins Haus. »Ich weiß. Aber sie sind noch immer fürchterlich.«
    Miriam nahm einen großen, mit Tellern, Kochtöpfen und anderen Haushaltsutensilien gefüllten Karton und trug ihn aus dem Haus. Ich folgte ihr mit einer riesigenTüte voller Kleidungsstücke in die Garage. »Wir brauchen wirklich endlich einen dauerhaften Ort für all dies Zeug«, sagte sie.
    Ich ließ die Tüte fallen. »Wir?«
    Sie stellte den Inhalt des Kartons auf die Borde. »Natürlich nicht wir! Du! Dalton und Heddy und du! Was glaubst du, wen ich meine?«
    Lachend sortierte ich die Kleidung.
    Matts Geschwister hatten alle vorgehabt, Weihnachten mit ihren Schwiegereltern zu verbringen, aber sie änderten ihre Pläne, sodass sie zu mir kommen konnten. Miriam und ich krempelten die Ärmel hoch. Insgesamt würden wir zwanzig Personen sein, einschließlich Dalton und Heddy und Carla und Donovan, und es war noch viel zu backen, zu kochen und einzukaufen.
    Matthew war gegenüber seinen Brüdern und seiner Schwester unbeholfen – sie waren wirklich Fremde für ihn –, aber ich war mir sicher, dass sich das im Laufe der Zeit ändern würde. Am Weihnachtstag verwandelten meine Enkel das Wohnzimmer in ein Schlachtfeld und hielten Miriam auf Trab.
    »Wirf das Geschenkpapier hier rein«, sagte sie zu jedem Kind, das gerade ein Geschenk auspackte. »Nein, nein, nicht auf den Boden. Wir sind doch keine Ratten!«
    Einer meiner Enkel schleppte das Spielzeugpferd Pink an, und Whiskers verbrachte den ganzen Tag damit, von einem Versteck zum nächsten zu sausen. Miriam sagte, dass sie so etwas noch nie gesehen habe,und sie empfand tatsächlich Mitleid mit Whiskers. »Sieh mal, es ist doch tot«, rief sie, lief durchs Haus hinter der Katze her und schwenkte Pink durch die Luft.
    Donovan war erschüttert, als er sah, dass der Weihnachtsmann nicht nur unter seinen Weihnachtsbusch Geschenke gelegt hatte, sondern dass auch in meinem Haus Geschenke für ihn waren.
    »Wie hat er das bloß gemacht?«, schrie er und öffnete einen kleinen Plastikkoffer voller Dinosaurier. Carla wickelte ein Päckchen mit künstlichen Fingernägeln aus, und Donovan brüllte: »Ich hab dem Weihnachtsmann gesagt, dass du dir solche gewünscht hast!« Es war so schön, Carla lachen zu sehen, und ich hoffte, dass sie diesmal endgültig festen Boden unter die Füße bekam.
    Ich überreichte Matt eine kleine Schachtel, die in grüne Geschenkfolie eingeschlagen und mit einem Samtband zugebunden war. Matthew streifte die Schleife von der Schachtel, riss das Papier auf und hob den Deckel hoch. Er nahm sein rotes Notizbuch heraus und sah mich an.
    »Ich
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