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Das Versprechen deiner Lippen

Das Versprechen deiner Lippen

Titel: Das Versprechen deiner Lippen
Autoren: Barbara Dunlop
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Kerl. Und Mandy. Er holte tief Luft. Er würde sie nie vergessen können.
    Es war abscheulich von ihm gewesen, sie zu beschuldigen, sie hätte nur mit ihm geschlafen, damit er Reed die Ranch wieder zurückgäbe. So etwas würde sie nie tun. Er hatte sich tausendmal gefragt, ob er wieder Kontakt zu ihr aufnehmen sollte – gesetzt den Fall, sie wollte das überhaupt.
    „Geht es um Mandy?“ Danielle riss ihn aus seinen Gedanken.
    „Wieso um Mandy?“
    „Gehst du nach Colorado zurück, um Mandy wiederzusehen?“
    Caleb presste den Kopf fest gegen die Kopfstütze seines Sitzes. Er hatte keine Ahnung, was er darauf antworten sollte. Mandy und die Ranch waren zwei vollkommen unterschiedliche Themen, aber irgendwie waren sie miteinander verquickt.
    „Ich wüsste nicht, was dich das angeht“, grollte er.
    „Es geht mich nichts an. Aber wir haben eine Vertraulichkeitsbasis zwischen Anwalt und Mandant, daher fühle ich mich zu offenen Worten verpflichtet.“
    „Spar dir deine offenen Worte für jemand anderen auf.“
    „Caleb.“ Ihre Stimme klang fast mütterlich, und sie faltete die Hände in ihrem Schoß. „Wir hielten es beide für das Beste, deinem Bruder die Ranch zurückzugeben. Ich habe dir die Lösung auf dem Silbertablett präsentiert. Du musst sie nur annehmen.“
    „Ich verkaufe“, wiederholte er. Er hatte alle Trümpfe in der Hand, sein Entschluss war felsenfest.
    „Warum?“
    „Weil er sie nicht will, und er ist besser dran ohne sie.“
    „Dann handelst du also zu seinem Besten?“
    „Richtig.“
    „Und was das Beste für ihn ist, weißt du, obwohl du seit zehn Jahren nicht mehr mit ihm gesprochen hast?“
    „Ich habe erst vor ein paar Tagen mit ihm gesprochen.“ Und das war eine äußerst seltsame Erfahrung gewesen.
    Der Mann, mit dem er in Helena gestritten hatte, war Reed – aber ein Reed, den er so nicht kannte. Der neue Reed war ein erwachsener Mann, groß und stark, mit selbstbewusstem Auftreten. Ein Teil von Caleb hatte alles in Ruhe mit ihm besprechen wollen, ein anderer hätte sich jedoch am liebsten Mandy über die Schulter geworfen und sie weggetragen.
    Mandy hatte gesagt, Reed und sie seien nur Freunde. Trotzdem war sie bei ihm geblieben.
    Nein, Caleb würde nicht zu ihr gehen. Mandy hatte ihm zwar gesagt, sie habe keine Romanze mit Reed, und er glaubte ihr das. Blieb nur noch die Frage, ob sie an einer Romanze mit ihm interessiert war.
    Vor ein paar Tagen hätte er noch sagen können: vielleicht . Heute würde er definitiv sagen: nein. Aber was wäre, wenn er zurückginge? Wenn er sie dieses Mal anständig behandelte?
    Seit der Sekunde, als er aus dem Hotel in Helena getreten war, hatte er es bereut, von ihr weggelaufen zu sein.
    „Ich gehe nach Colorado“, erklärte er Danielle mit Nachdruck.
    Kopfschüttelnd lehnte sie sich in ihrem Sitz zurück. „Ich kann dich nicht vor dir selbst beschützen, Caleb.“
    Während er den Senden-Button für eine letzte E-Mail drückte, bevor er zum Chicago Airport aufbrach, hörte Caleb, dass jemand durch die offene Tür hereinkam. Er blickte nicht auf. „Sagen Sie bitte dem Chauffeur, es dauert noch zehn Minuten.“
    „Du hast einen Chauffeur?“, fragte eine tiefe Männerstimme.
    Caleb drehte sich abrupt auf seinem hochlehnigen Bürosessel um.
    Reeds kräftige Gestalt füllte fast den Türrahmen aus. Durch seine Stiefelabsätze war er noch ein paar Zentimeter größer, und sein schwarzes Westernhemd betonte seine breiten Schultern. Er sah sogar noch imposanter aus als bei ihrer letzten Begegnung in Helena.
    Caleb sprang auf. „Was machst du in Chicago?“, war alles, was ihm als Begrüßung einfiel. Und er fragte sich unwillkürlich, ob Mandy wohl mitgekommen war.
    „Wollte mit dir reden“, erklärte Reed.
    „Okay“, erwiderte Caleb misstrauisch. Seine Gefühle fuhren öfter mit ihm Achterbahn, seit er Mandy zuletzt gesehen hatte, außerdem war er nicht zum Streiten aufgelegt.
    Reed trat vor den Schreibtisch. „Verkauf die Ranch nicht.“
    Caleb war baff vor Erstaunen.
    „Sie gehört mir“, fuhr Reed fort.
    Caleb fand das auch. Nach dem gesunden Menschenverstand zu urteilen, stand Reed die Ranch zu.
    „Und ich will sie haben“, ergänzte Reed.
    „Du willst sie haben?“ Ein Gefühl wie Freude keimte in Caleb auf, aber er unterdrückte es sofort. Die Ranch war nicht gut für Reed.
    „Ja.“
    „Einfach so.“ Caleb schnippte mit den Fingern.
    Reeds dunkle Augen wurden schmal. „Nein. Nicht einfach so. Sondern wegen zehn
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