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Das Vermächtnis des Rings

Das Vermächtnis des Rings

Titel: Das Vermächtnis des Rings
Autoren: Stefan Bauer
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vieles in der Tolkien-Exegese sich in speziellen Kreisen, etwa aus christlichem Blickwinkel, abspielt und dass eine eingehende Beschäftigung mit seinen Materialien und Konzepten leicht zu einer Faszination führt, die dem kritischen Urteil abträglich ist. Darüber hinaus aber sind für einige der eigentümlichen Merkmale von Tolkiens Werk – etwa die Entwicklung von Sprachen als Kunstform oder die Simulation historischer Entwicklungen in der Tradierung von Kulturgut – keine wirklich brauchbaren Erklärungsmodelle verfügbar. Ein Teil der Tolkienschen Faszination entzieht sich nach wie vor der Analyse.
    Inwieweit das ursprüngliche Werk hinter diesem ganzen Überbau bestehen bleibt, ist heute zweifelhafter als noch vor ein paar Jahren. Es ist heute eher die Ausnahme als die Regel, dass ein Leser die Ideen im ›Herrn der Ringe‹ erstmals durch die Lektüre des Buches erfährt. Manche Elemente des Buches wirken allmählich veraltet, angefangen von banalen Dingen wie dem Genuss des Pfeifenkrauts bis hin zu grundsätzlichen wie der minderen Rolle der Frau. Gerade hier haben bei den Epigonen massive Korrekturen eingesetzt. Und insbesondere bei der jüngeren Generation wird die Entwicklung wahrscheinlich eher vom Buch wegführen als wieder hin zu den Quellen.
    Dennoch bleibt festzuhalten, dass kein einzelnes Werk der Fantasy oder Science-Fiction einen solchen Umbruch in der Kultur der heutigen Generation herbeigeführt und mitgetragen hat. Heute, im Rückblick, könnte man Tolkiens Werk eher denn als mächtigen Findling als einen alten, einsamen, ein wenig morschen Baum bezeichnen, der immer noch in der Lage ist, Schatten zu spenden, und dessen Wurzeln sich weit und tief ins Erdreich ausbreiten, unerreicht vom Frost einer harten, kommerziellen Welt.
     
     
     
    C LUBS UND V EREINE
     
    Wer sich näher mit Tolkiens Werk und Wirkung beschäftigen möchte, sei auf folgende Vereinigungen hingewiesen (Stand: Frühjahr 2001; alle Angaben ohne Gewähr):
     
    Die Inklings-Gesellschaft für Literatur und Ästhetik e. V. (Kontaktadresse: Irene Oberdörfer, Wilhelm-Tell-Str. 3, 40219 Düsseldorf) ist eine wissenschaftlich und christlich orientierte Vereinigung, die sich mit den Autoren des Oxforder Kreises um Tolkien und C. S. Lewis beschäftigt.
     
    Der Erste Deutsche Fantasy Club e. V. (Kontaktadresse: EDFC e. V. Postfach 1371, 94001 Passau; Internetseite: http://www.edfc.de) ist der älteste Fantasy-Club Deutschlands und befasst sich mit einer Vielzahl von Themen aus der Fantastik-, Abenteuer- und Trivialliteratur.
     
    Seit 1998 gibt es als Fan-Club auch eine Deutsche Tolkien-Gesellschaft e. V. (Kontaktadresse: Andrea Palinkas, Oscar-Wilde-Str. 17, 50858 Köln; Internetseite: http://www.tolkiengesellschaft.de).

 
    Ü BER DIE A UTOREN
     
     
     
    W INFRIED C ZECH , Jahrgang 1955, war nach einer Baulehre und abgebrochenem Studium (Bauing. Germanistik und Geschichte) als Redakteur beim Deutschen SF Magazin und den Phantastischen Zeiten tätig. Seit Ende der 80er ist er hauptberuflich Übersetzer – vornehmlich im fantastischen Bereich – und nebenberuflich Autor.
    Schon als Junge von den Romanen Jules Vernes und Hans Dominiks fasziniert, kam er über Perry Rhodan und andere SF-Heftromanserien zuerst mit der angloamerikanischen SF, dann mit dem Horror-Genre und erst relativ spät mit der Fantasy in Berührung. Er weigerte sich lange, Tolkien zu lesen, doch nachdem er den ersten Band des Herrn der Ringe begonnen hatte, verschlang er die komplette Trilogie in einem Rutsch.
    »Es mag viele Fantasy-Autoren geben«, sagt er, »die vielleicht spannendere, skurrilere, fantastischere oder humorvollere Romane geschrieben haben, aber bisher hat niemand die Komplexität eines J. R. R. Tolkien erreicht. Was den Herrn der Ringe besonders auszeichnet – neben der Tatsache, dass er ein ganzes Genre definiert hat –, ist die Akribie, mit der Tolkien eine Welt entworfen hat, die in sich schlüssig ist und in der sich alle Elemente zu einer glaubwürdigen Einheit ohne logische Brüche oder Widersprüche zusammenfügen. Obwohl sich jeder Autor tunlichst vor dem Versuch hüten sollte, Tolkien zu kopieren, ist er gut beraten, die Bücher des ›Godfathers‹ der Fantasy aufmerksam zu lesen und aus ihnen zu lernen, um dann seinen eigenen Weg zu finden.«
     
     
    A PRIL D ILLINGER macht gerne ein Geheimnis um ihr Geburtsjahr. Irgendwann zwischen 1957 und 1962 erblickte sie das Licht der Welt. Sie studierte Natur- und
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