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Das Vermächtnis des Rings

Das Vermächtnis des Rings

Titel: Das Vermächtnis des Rings
Autoren: Stefan Bauer
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als Gandalf, Ian Holm (der schon an der BBC-Hörspielproduktion des ›Hobbit‹ beteiligt war) als Bilbo, John Rhys-Davies als Gimli, Cate Blanchett als Galadriel und Christopher Lee (der sich als Tolkien-Fan aktiv um eine Rolle bewarb) als Saruman. Einige der Hauptrollen sind jedoch auch mit relativ unbekannten Schauspielern besetzt, so die Rollen der Hobbits mit Elijah Wood als Frodo und Sean Astin als Sam oder Viggo Mortensen als Aragorn. Um das Design des Films zu entwerfen, verpflichtete Jackson die beiden bekannten Tolkien-Illustratoren John Howe und Alan Lee.
    Die Hobbits und Zwerge sollen per Computertechnik verkleinert und modifiziert werden. Einige der Monster und Wesen, so Gollum und der Balrog, werden vollständig im Computer erschaffen. Es soll 63 Sprechrollen geben und über 15000 Statisten. Dank der modernen Digitaleffekte werden in den Schlachtszenen dann mehr als 200000 Krieger gegeneinander antreten – die größte Schlacht, die es je auf der Leinwand gab.
    Wenn die Trilogie erfolgreich ist, könnte sie sich als eine Goldgrube für N EW L INE erweisen, da die Firma auch die Rechte für den ›Hobbit‹ und weltweites Merchandizing besitzt. Auf der anderen Seite birgt das Projekt ein enormes Risiko. Dadurch, dass alle drei Teile gleichzeitig produziert werden, hat N EW L INE bei einem finanziellen Misserfolg des ersten Films nicht die Chance, dies durch nachträgliche Produktionen auszugleichen. Für die Vorabwerbung wird auch das Internet aktiv genutzt, wo z. B. seit Anfang 2001 ein Film-Trailer zum Download bereit steht, der bereits millionenfach heruntergeladen wurde.
    Inwieweit die Geschichte dem Plot des ›Herrn der Ringe‹ treu bleibt oder ihn, insbesondere mit Blick auf die weiblichen Rollen, behutsam modifiziert, bleibt abzuwarten. Desgleichen ist es zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch zu früh zu sagen, welchen bleibenden Einfluss die Hollywood-Verfilmung auf das Werk und dessen Rezeption haben wird. Zumindest muss man dem Regisseur die Absicht zugute halten, ›nicht nur ein einmaliges Kinoereignis zu erschaffen, sondern Tolkiens Werk auch mit dem Respekt und der Integrität zu behandeln, die es verdient ‹.
    Inwieweit das für die Randerscheinungen des zu erwartenden neuen Tolkien-Booms gelten mag, darf dagegen stark bezweifelt werden. Schon die im Vorfeld erschienene neue deutsche Übersetzung des ›Herrn der Ringe‹, welche die alte, ein wenig betuliche, aber grundsolide Fassung von 1970-71 radikal gegen den Strich bürstet, reduziert mitunter die sprachlichen Differenzierungen des Originals auf das Niveau einer Fantasy-Abenteuerstory. Wie zu erfahren war, hat G AMES W ORKSHOP die Lizenz für ein neues Mittelerde-Tabletop-System erworben. Bereits angelaufen ist eine Reihe von Billig-Zinnfiguren der Firma Harlequin, die dem Vergleich mit den Mithril-Miniaturen in keiner Weise standhalten. Neue Sammelkarten-Spiele, sowohl auf Papier als auch in digitaler Form, sind ebenso geplant wie Computerspiel-Umsetzungen. Auch im weiteren Umfeld – wie etwa das Harry-Potter-Phänomen belegt – ist somit die Aussicht auf zauberhafte Verkaufszahlen mit Magie und Mythos im beginnenden 21. Jahrhundert goldener denn je.
     
     
     
    D ER M YTHOS VON M ITTELERDE
     
    Was Tolkien seinerzeit in Bewegung setzte, hat zu Weiterungen geführt, die niemand so vorhergesehen hätte. Es gibt zum einen eine blühende Tolkien-Industrie in verschiedenen Medien, getragen von einer bleibenden Faszination mit seinen Figuren und Konzepten. Diese sind in mancher Hinsicht Teil der populären Kultur geworden und haben zumindest insofern den Status eines Mythos erreicht, wenngleich dies vom Schöpfer so nie beabsichtigt, ja, zum Teil sogar beklagt worden ist. Manche mythologischen Figuren sind heute eher in Tolkiens Interpretation bekannt als in ihrer ursprünglichen Gestalt. Dass dabei zumindest zum Teil noch die künstlerischen Inhalte mit transportiert werden, bezeugt deren nachwirkende Kraft.
    Dagegen ist die wissenschaftliche Beschäftigung mit Tolkien weitgehend zum Erliegen gekommen. Dies ist umso verwunderlicher – und bedauerlicher –, als mit der Publikation der Manuskripte, welche zwar mit kommerziellem Aspekt, aber darüber hinaus mit einer bewundernswerten Geradlinigkeit und Beharrlichkeit durchgeführt wurde, über kaum einen zeitgenössischen Autor so viel an Material verfügbar und bibliografisch erfasst ist, Material, das noch der Auswertung harrt. Der Grund dafür mag teilweise darin liegen, dass
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