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Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl

Titel: Das verlorene Regiment 01 - Der letzte Befehl
Autoren: William R. Forstchen
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Johnnie künftig in Frieden, hatte den Bruder wieder zur Seite, der ihm zureden konnte, sich nicht mehr zu fürchten.
    Die letzten Flüchtlinge liefen vorbei, und in der Ferne tauchte die anstürmende Horde auf.
    Andrew zog den Säbel.
    »In Ordnung, zeigen wir ihnen, wie Männer aus Maine sterben!
    Erste Reihe, anlegen, Feuer!«
    Hawthorne packte das baumelnde Taljereep und zog daran, und das Seil gab mühelos nach.
    Der Korb schien förmlich unter ihm wegzusacken. Sofort wurde Hawthorne klar, dass er zu viel Gas abließ, aber es war nicht möglich, die Öffnung wieder ein Stück weit zu schließen. Während das Gas entwich, sank der Korb immer schneller.
    Er würde vor seinem Ziel niedergehen, das sah er jetzt deutlich. Der nach wie vor im Wind rotierende Ballon stürzte dem Erdboden entgegen. Hawthorne kletterte an den Seilen hinauf, hielt sich gut fest und schloss die Augen.
    Mit einem Aufprall, der ihn richtig durchschüttelte, prallte der Korb auf, aber der immer noch teilweise gefüllte Gassack zerrte ihn ein Stück weit über Steine und Baumstümpfe, bis er schließlich zur Ruhe kam.
    Hawthorne stolperte aus dem Wrack hervor und sah sich um.
    Niemand war in der Nähe, aber sie mussten ihn gesehen haben.
    Er griff in den Korb, hob ein Fass mit fünfzig Pfund Pulver auf und stürmte am zusammensinkenden Gassack vorbei. Er erreichte die Bergflanke, kletterte sie drei Viertel des Weges hinauf und sah sich kurz um. Diese Stelle war so gut wie jede andere, überlegte er.
    Er kehrte um, kletterte den Hang hinunter, holte das zweite Fass, die Spitzhacke und die Schippe, stolperte aufs Neue über das Feld und den Hang hinauf und schnappte dabei nach Luft.
    Er ließ das Fass fallen, hob die Spitzhacke und schlug wie wild auf die Erde ein. Innerhalb von Minuten war er von der Anstrengung schweißnass. Er riss sich die Jacke herunter und warf sie zu Boden. Er blickte kurz nach Westen, und der Anblick der brennenden Stadt spornte ihn an, sich erneut ins Zeug zu legen. Er schlug eine schräge Vertiefung in die Erde und beförderte Erde und Steine mit der Schippe hinaus, bis er schließlich auf allen vieren hineinkrabbeln musste, um Felsbrocken mit den bloßen Händen herauszuwuchten, sodass ihm das Blut davon herabtropfte.
    Vincent hoffte, dass das Loch tief genug war, packte das erste Fass und schlug ein Loch hinein. Er bückte sich, rammte es in die Erdlücke, schaufelte eine Hand voll Pulver auf und verstreute es um die Kanten des Erdlochs. Auch in das zweite Fass schlug er ein Loch und schöpfte diesmal mehrere Hand voll Pulver in seine Jacke. Als Nächstes packte er Felsbrocken, von denen manche halb so schwer waren wie er, und drückte sie rings um die Fässer fest.
    Das Pulver aus der Jacke verstreute er anschließend zu einer Spur, die mehrere Fuß weit von dem Erdloch wegführte. Es reichte nicht, stellte er auf einmal fest. Verdammt, dachte er, ich hätte mehr herausholen sollen! Dafür war es jetzt jedoch zu spät.
    Er ging wieder zur Jacke, griff hinein und holte die Schachtel Streichhölzer hervor.
    Da hörte er einen Stein den Hang weiter unten hinabpoltern.
    Vincent warf sich herum und erblickte einen Tugaren keine vier Meter entfernt, der versucht hatte, sich von hinten anzuschleichen.
    Hawthorne ließ die Streichhölzer fallen und packte die Pistole.
    Der Tugare rührte sich nicht.
    »Ich weiß, was du da tust«, sagte der graue Krieger gelassen.
    »Dann sieh doch zu!«, schrie Hawthorne. Er wirbelte herum, steckte den Revolver regelrecht ins Pulver und schoss.
    Mit einem Blitz entzündete sich das offen liegende Pulver. Brüllend sprang der Tugare vor, während Hawthorne gerade davonzuklettern versuchte. Qubata erreichte die Feuerspur und warf sich darauf, versuchte sie zu ersticken. Einen Augenblick später sprang der Erdboden förmlich in die Höhe und schleuderte den alten Krieger wie eine kaputte Puppe zur Seite. Die Druckwelle warf Hawthorne zu Boden, und er rollte sich zusammen und hielt sich die Arme über den Kopf, als eine Säule aus Erde und Felsbrocken mehr als dreißig Meter in die Luft schoss und wieder herabregnete. Taub geworden, rappelte er sich schwankend auf.
    Nichts, verdammt! Nichts war passiert!
    Ein leises Stöhnen war weiter unten am Hang vernehmbar. Teils stolpernd, teils kriechend kletterte der von Verbrennungen und scharfen Steinsplittern blutende junge Mann zum zerstörten Körper seines Feindes und wälzte ihn herum.
    »Ich hätte dich nicht getötet«, flüsterte Qubata.
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