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Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen
Autoren: Richard Laymon
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Hand führte sie die anderen nach draußen.
    Sobald Vivian und Finley Cora auf der Veranda abgelegt hatten, nahmen sie die Laterne und rannten los, um das Auto zu holen.
    Was ziemlich lange dauerte. Abilene stand neben Cora und fragte sich, ob ihnen möglicherweise etwas zugestoßen war.
    Was soll denn jetzt noch passieren?, überlegte sie. Jim ist tot. Batty ist tot.
    Schleicht hier sonst noch jemand herum?
    Was, wenn Jim die Wahrheit über Hank gesagt hat?
    Wahrscheinlich räumen sie nur die Rückbank frei, damit sich Cora bequem ausstrecken kann.
    Erleichtert vernahm sie das Geräusch, mit dem der Motor angelassen wurde.
    Scheinwerfer durchschnitten die Finsternis am Ende der Veranda. Das Licht kam immer näher, und schließlich erschien auch der Wagen am Ende der Einfahrt.
    Als sie das Auto sah, schwappte eine Woge der Erleichterung über sie hinweg.
    Sie parkten genau vor der Veranda und schalteten den Motor und die Scheinwerfer ab. Sobald sich die Wagentüren öffneten, erstrahlte die Innenbeleuchtung. Vivian und Finley sprangen aus dem Auto.
    »Soll ich euch mitnehmen?«, fragte Finley und öffnete die Tür zur Rückbank.
    Wenn das alles doch nur letzte Nacht passiert wäre, dachte Abilene.
    Hätte Jim nur ihre Sachen nicht ins Wasser geworfen. Wäre sie nur vorsichtiger mit Helens Shorts umgegangen, als sie danach getaucht hatte. Wenn sie nur gründlicher nach den Schlüsseln gesucht hätten. Wenn Helen nicht auf eigene Faust losgezogen wäre, um genau danach zu suchen.
    Wenn, wenn, wenn.
    Wenn sie einfach abgehauen wären, sobald sie Jim im Becken entdeckt hatten.
    Wenn sie sich von Anfang an von der gottverdammten Lodge ferngehalten hätten.
    Es war Helens Ausflug.
    Hätte sie sich anders entschieden, wäre sie vielleicht noch unter den Lebenden.
    Vielleicht auch nicht.
    An einem anderen Ort hätte es sie genauso gut erwischen können. Möglicherweise war ihre Zeit einfach abgelaufen.
    Abilene machte Vivian und Finley Platz, die ihre Arme unter Coras Hinterteil schoben, sie hochhoben und über die Verandatreppen bis zum Jeep trugen. Vivian umrundete den Wagen, stieg ein und zog Cora in den Wagen hinein, während Finley vorsichtig ihre Beine auf die gepolsterte Rückbank legte.
    »Steig du vorne ein«, sagte sie zu Abilene, während sie die Wagentür hinter Cora zufallen ließ. »Vivian kann hinten sitzen.«
    Abilene ging zur Beifahrertür und kletterte in den Wagen. Unter Schmerzen gelang es ihr, sich auf dem Sitz niederzulassen und die Tür hinter sich zu schließen.
    Finley setzte sich hinters Steuer und schlug die Tür zu. Sie drückte auf einen Knopf, und die Scheinwerfer vertrieben die Finsternis. »Ich hoffe, dass es im nächsten Scheißkaff zumindest ein Krankenhaus gibt.«
    Das Auto machte einen Satz.
    »Au!«, rief Abilene.
    »Scheiße«, ertönte Coras Stimme von der Rückbank. »Sei vorsichtig.«
    »Jetzt pisst euch mal nicht ins Hemd.«
    »Fahr langsam«, sagte Vivian.
    Abilene warf noch einen letzten Blick auf die Totem Pole Lodge, bevor sie außer Sichtweite geriet. Sie dachte an Helen, die im Duschraum lag, und wünschte, sie hätten sie nicht dort zurückgelassen. Im Dunklen. Mit Jim.
    Helen ist nicht dort, sagte sie sich.
    Nur ihr Körper.
    Helen ist jetzt irgendwo anders.
    Vielleicht hier bei uns. Oder sie durchstreifte die Nacht. Das würde ihr gefallen – es war eine wunderschöne Nacht.

Das Buch
    Die Totem Pole Lodge ist ein Sporthotel mitten im Wald, ein Ort der Ruhe und Entspannung. Zumindest bis vor zwölf Jahren. Denn damals starb ein junges Mädchen aus der Gegend bei einem Unfall. Und dieser Tod hatte erschreckende Folgen für die Hotelgäste.
     
    Jetzt steigt niemand mehr in der Totem Pole Lodge ab, das gesamte Hotelgelände ist verlassen. Der perfekte Ort also für fünf junge Mädchen, die sich einmal im Jahr treffen, um gemeinsam ein Abenteuer zu erleben. Und sie erleben ein Abenteuer. Fraglich ist nur, ob sie es überleben…
     
    Vom Autor der Bestseller »Die Insel«, »Das Spiel« und »Nacht« – »Das Treffen« ist ein fesselndes Katz- und Maus-Spiel, wie es nur Richard Laymon schreiben kann.
     
    »Richard Laymon ist einzigartig. Ein Phänomen. Ein Genie des Grotesken und Makabren.«
      Joe Citro

Der Autor
    Richard Laymon wurde 1947 in Chicago geboren und studierte in Kalifornien englische Literatur. Er arbeitete als Lehrer, Bibliothekar und Zeitschriftenredakteur, bevor er sich ganz dem Schreiben widmete und zu einem der bestverkauften Spannungsautoren aller
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