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Das Treffen

Das Treffen

Titel: Das Treffen
Autoren: Richard Laymon
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erfüllen würde, dachte sie.
    Vivian trat vor.
    »Nicht«, warnte Cora sie.
    »Er bringt sie um.«
    »Aber dich nicht. Nicht, wenn du bleibst, wo du bist.«
    Vivian sah zu ihr auf und ging einen weiteren Schritt nach vorne.
    »Nicht!«
    Schließlich stand sie direkt unter der Galerie. »Ich tue alles, was du willst«, sagte sie. »Aber lass sie in Ruhe.«
    Sanft ließ er Finleys Kopf auf den Boden gleiten und befreite seine Finger aus ihrem Haar. Das Messer blieb, wo es war. »Gib mir die Lampe.«
    Vivian reichte ihm die Taschenlampe und trat schnell wieder zurück.
    »Bleib hier«, sagte er und ließ den Lichtstrahl auf sie fallen. »Runter mit den Sachen.«
    »Was?«
    »Ich will dich angucken. Überall. So wie gestern.«
    Vivian stellte sich auf ein Bein und zog Schuhe und Socken aus.
    »Hast du Helen umgebracht?«, fragte Abilene.
    »Klar.«
    »Was ist mit Hank?«
    »Es gibt keinen Hank. Der is schon lange tot. Hab ihn selber umgelegt. Drei Sommer ist's her.«
    Vivian wechselte das Standbein.
    »Du hast Hank getötet?«, fragte Abilene.
    »Die ganze verdammte Bande.«
    »Deine Familie? «
    Vivian ließ eine Socke fallen.
    »Ein Mordsspaß«, sagte Jim. Obwohl Abilene sein Gesicht nicht erkennen konnte, wusste sie doch, dass er grinste. »So viel Spaß hab ich lang nich gehabt. Aber jetzt wird's noch besser. Runter mit dem Hemd, Vivian. Auf was wartest du?«
    Sie zog das Hemd über den Kopf und warf es beiseite.
    »Ja«, sagte Jim. »Ja. Du bist das beste Stück aus der Herde. Hübsch. Die andere war so eine fette Sau.«
    »Du bist hier die Sau«, sagte Abilene.
    Er richtete die Lampe auf sie. Abilene schloss die Augen und wandte sich ab.
    »Du bist auch noch dran. Dich heb ich mir bis zum Schluss auf. Du hast mir wehgetan, Schlampe. Dafür wirst du büßen.«
    Bei diesen Worten rutschte Abilene das Herz in die Hose.
    Er kann mir nichts tun, dachte sie. Nicht, wenn ich hier stehen bleibe. Wenn er auf mich zukommt, pustet Cora ihm das Hirn aus dem Schädel.
    »Komm und hol mich«, sagte sie.
    »Bin ja nich blöd«, sagte er und richtete die Lampe wieder auf Vivian. »Hab ich was von Aufhören gesagt?«
    Vivian öffnete die weißen Shorts, zog sie herunter und stieg aus ihnen heraus.
    »Bist noch nicht fertig.«
    »Warum tust du das?«, fragte sie.
    »Zum Spaß. Wollt ich schon immer mal machen. Konnte es gar nich erwarten. Runter damit.«
    Vivian ließ ihr Höschen die Schenkel hinabgleiten.
    Das Licht strich über ihren nackten Körper. »Ja. Du bist ne echte Schönheit. So eine wie dich hatte ich noch nie.«
    Der helle Lichtkegel entfernte sich vom Boden.
    Er steht auf.
    Er richtete die Lampe auf Finley und stieg über ihren reglosen Körper.
    »Cora!«, rief Abilene. Sie klatschte in die Hände. »Viv, runter! Deckung!«

40
    »Hey!«, rief Jim, als Vivian zur Seite sprang und Cora das Gewehr fallen ließ.
    Abilene stellte sich auf die Zehenspitzen und streckte die Arme aus. Die Schrotflinte segelte mit der Mündung voraus auf sie zu. Sie griff danach, erwischte sie und taumelte nach hinten.
    Dann wurde sie von grellem Licht geblendet.
    »Oh nein! So nicht!«, rief Jim und stürmte auf sie zu.
    Sie presste sich den Schaft gegen die linke Schulter, suchte nach dem Abzug und richtete den Lauf auf das Licht, das nur wenige Zentimeter vor ihr brannte. Sie fand den Abzug, und im selben Moment prallte etwas mit einem durchdringenden metallischen Klirren auf das Gewehr. Das Licht erlosch.
    Das Gewehr wurde zur Seite gerissen, als sie den Abzug betätigte.
    Die Detonation dröhnte in ihren Ohren.
    Im Mündungsfeuer konnte sie erkennen, wie Jim auf sie zusprang und dabei nach dem Gewehr schlug. In seinen erhobenen Händen befanden sich die ausgeschaltete Taschenlampe und das Messer.
    Im selben Augenblick flog die Flinte in einem gewaltigen Rückstoß nach oben und hinten. Der Schaft prallte gegen ihre Schulter, und der Abzugsbügel brach ihr den Zeigefinger. Sie schrie vor Schmerz auf, dann traf sie Jims Schlag.
    Die Flinte fiel ihr aus den Händen.
    Jim trieb sie vor sich her in die Dunkelheit. Er klammerte die Arme um ihre Taille, und gemeinsam fielen sie zu Boden. Schmerzhaft spürte sie Taschenlampe und Messer unter dem Rücken und stöhnte auf. Jim keuchte – jetzt wusste sie, dass er ebenfalls verletzt war. Vielleicht hatte er sich beim Aufprall die Finger gebrochen.
    »Was ist los?«, rief Cora. Panik lag in ihrer Stimme. »Was geht da unten vor?«
    Sie bekam keine Antwort.
    Jim versuchte, seine Hände unter
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