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Das Tor des Suedens

Das Tor des Suedens

Titel: Das Tor des Suedens
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erfreulich.
    »Dein Vorschlag verblüfft mich, aber er macht mich auch glücklich. Wenn du wirklich willst, nehme ich dich gerne mit, Olinga.«
    »Nie zuvor war mir etwas so ernst«, sagte sie leise.
    Nottr drückte sie fest an sich, und etwas von ihrer Erwartung und Freude floss auf ihn über.
    Ihre Hochstimmung steigerte sich noch etwas, als sie eng umschlungen die Erdhütte verließen und sich unter die ausgelassenen Dorfbewohner mischten, die lautstark den Sieg über den Riesen feierten und die Heldentaten des Schönen Nadomir priesen.
    Überall flackerten Feuer; und die kühle Abendbrise trug den Bratenduft mit sich und das Gelächter und das Geschrei. Die eisbedeckten Gipfel sahen im roten Abendglühen weit weniger bedrohlich aus.
    Irgendwo weit außerhalb des Dorfes knurrte ein Schlittenhund, dann stieß er ein tief aus der Kehle kommendes warnendes Bellen aus, in das sofort die Meute einfiel. Das Bellen pflanzte sich rasch weiter fort und erreichte das Dorf. Das Lachen erstarb, und die Unterhaltung wurde leiser und verstummte schließlich ganz.
    Einige der Jäger standen auf, griffen nach Speeren und Äxten, entzündeten Fackeln und schwärmten aus. Die Kinder und Halbwüchsigen suchten ängstlich bei den Frauen Schutz, klammerten sich an ihnen fest und schwiegen.
    Unwillkürlich griff Nottr nach seinem Krummschwert und schloss sich den Männern an, die das Dorf verließen.
    Alle blieben wie erstarrt stehen, als das donnernde Brüllen des Tigers zu hören war, das wie das Grollen eines Gewitters klang.
    »Der gefleckte Tod!« flüsterte einer der Häuptlinge ehrfurchtsvoll.
    »Er kommt, um den Tod seines Herrn zu rächen«, sagte Cipar und umklammerte seinen Speer fester.
    Beherzt gingen die Männer weiter. Sie bewegten die Fackeln rascher, die nun fauchend hochloderten und gespenstische Schatten auf den eisbedeckten Boden warfen.
    Sie kamen an den Hunden vorbei, die alle das Fell gesträubt hatten und ängstlich die Ruten zwischen die Beine pressten .
    Wieder ließ der Säbelzahntiger sein mächtiges Brüllen ertönen. Nottr erinnerte der Schrei des Tigers ein wenig an das Brüllen von Löwen, doch das Gebrüll Kortoks war noch drohender und furchteinflößender.
    Plötzlich war es dunkel, und die Sterne traten funkelnd hervor.
    Im flackernden Schein der Fackeln schritten sie auf den nahen Maru-Mara zu, jenen Berg, dessen Täler in das geheimnisvolle Land der südlichen Eisgötter führten. Es war dies eine Gegend, die von den Karsh-Stämmen gemieden wurde, da es dort von entsetzlichen Ungeheuern wimmeln sollte.
    Überrascht blieben sie stehen, als ihnen der Kleine Nadomir entgegenkam. Der Gnom war mit einem dichten Pelz bekleidet, der seiner ganzen Gestalt Kugelform verlieh.
    »Bildet einen Halbkreis!« befahl der Kleine mit kreischender Stimme. »Hier werden wir Kortok erwarten und ihn besiegen!«
    Die Männer gehorchten. Es waren etwa zwanzig Jäger, darunter auch die Häuptlinge, die bis vor wenigen Tagen noch dem Alb gehuldigt hatten.
    Wieder war der Schrei des Tigers zu hören, diesmal aber schon viel näher und noch durchdringender und schauerlicher.
    »Ich werde Kortok entgegengehen«, sagte der Gnom.
    »Das ist zu gefährlich, Schöner Nadomir!« rief Tarmo rasch. »Das Ungeheuer wird dich verschlingen und…«
    »Keine Angst«, unterbrach ihn der Kobold selbstsicher. »Ich könnte Kortok allein töten, aber ich will euch die Freude gönnen, euren alten Feind selbst zu besiegen. Allerdings werde ich euch beim Kampf ein wenig helfen.«
    Der Troll riss beide Arme hoch, und plötzlich schien er über dem Boden zu schweben. Seine Gestalt war nun in ein violettes Licht getaucht.
    Nottr hielt sich ein paar Schritte abseits. Dieser Kampf war nicht seine Angelegenheit, er wollte sich zurückhalten und nur eingreifen, falls es unbedingt notwendig war.
    Es war kälter geworden, und der eisige Wind trieb ihm die Tränen in die Augen. Doch Nottr ließ Nadomir nicht aus den Augen. Der Königstroll wandte ihnen den Rücken zu, das Leuchten um seinen winzigen Körper wurde stärker.
    Und da war auch schon die Bestie heran! Der schneeweiße Säbelzahntiger war hoch wie ein einstöckiges Haus und fünfmal so lang wie ein Ackergaul. Die starren Augen glühten gelbrot, die Ohren waren spitz und vorgestreckt. Das riesige Maul mit den zwei armlangen, spitzen Zähnen, die aus dem Oberkiefer wuchsen, war weit aufgerissen. Geduckt schlich die Riesenkatze auf Nadomir zu, der ihr tapfer entgegenblickte.
    Nun bemerkte Nottr
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