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Das Tattoo

Das Tattoo

Titel: Das Tattoo
Autoren: Sharon Sala
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Gehirnerschütterung. Wenn dann noch Stress und ein seelisches Trauma hinzukommen, ist eine parzielle Amnesie keine Ausnahme.”
    Clay schaute wieder auf Frankie. „Wird sie es zurückbekom men? Ihr Erinnerungsvermögen, meine ich.”
    „Wir hoffen es, Mr. LeGrand, aber eine Garantie gibt es nicht.”
    „Sie meinen, es kann sein, dass ich nie erfahre, was mit ihr passiert ist?”
    „Wir haben gute Gründe anzunehmen, dass sie wieder vollständig gesund wird.” Dr. Willis versuchte, ermutigend zu klingen. „Aber bis dahin werden Sie Geduld haben müssen.”
    Clay seufzte. Er hätte gern etwas anderes gehört.
    „Oh, jetzt hätte ich es fast vergessen”, sagte der Arzt. „Da draußen warten zwei Detectives auf Sie.”
    Nachdem er noch einen Blick auf Frankie geworfen hatte, ging Clay zur Tür.
    Als er auf den Flur trat, stand Avery Dawson auf. Sein Part ner Ramsey bog soeben mit zwei Bechern Kaffee in der Hand um die Ecke.
    „Dr. Willis sagte, Sie möchten mich sprechen?” erkundigte sich Clay.
    Dawson nahm den Becher entgegen, den Ramsey ihm hin hielt, und forderte Clay auf, ihm zu einem ruhigeren Platz zu fol gen. „Ich dachte, es interessiert Sie vielleicht, dass es heute Mittag um zwei in der Innenstadt einen schweren Auffahrunfall gab. Ein Greyhound stieß mit einem Sattelschlepper zusammen und meh rere andere Autos konnten nicht mehr rechtzeitig bremsen, da runter ein gelbes Taxi.”
    Clay presste die Kiefer zusammen. Mein Gott, war es das, wovon Frankie also gesprochen hatte?
    Dawson überlegte sich seine Worte sorgfältig, bevor er fortfuhr: „Wir wissen nicht genau, ob es sich um Ihre Frau handelt, aber der Taxifahrer hat berichtet, dass ihm in dem ganzen Durch einander sein weiblicher Fahrgast abhanden kam. Er beschrieb die Frau als jung und hübsch, mit schulterlangen dunklen Haa ren.”
    Clay riss die Augen auf. „Sie vermuten, es könnte Francesca gewesen sein?”
    Dawson zuckte die Schultern. „Möglich. Aber wenn es tat sächlich Ihre Frau war, hat sie verdammtes Glück gehabt. Alle anderen am Unfall Beteiligten kamen entweder schwer verletzt ins Krankenhaus oder direkt in die Leichenhalle.”
    „Mein Gott”, murmelte Clay. Er ließ sich auf den erstbesten Stuhl sinken und schlug sich die Hände vors Gesicht.
    Eine Sekunde später zuckte ihm ein Gedanke durch den Kopf, der ihm so nahe liegend erschien, dass er sich fragte, ob die Detectives der Spur womöglich bereits nachgegangen waren.
    „Weiß man, wo die Frau eingestiegen ist?”
    Ramsey nickte. „Am Busbahnhof. Der Taxifahrer sagt, sie wäre ihm fast ins Auto gelaufen, als sie aus dem Terminal gerannt kam. Und als sie einstieg, hat sie stark gezittert, aber er hat es auf den Regen geschoben. Außerdem ist ihm aufgefallen, dass sie sich ständig umdrehte, fast so, als ob sie Angst gehabt hätte, verfolgt zu werden.”
    „Was machen wir jetzt?” fragte Clay, während er sich wieder erhob.
    Dawson zuckte die Schultern. „Was sollen wir machen? Sie war vermisst, und jetzt ist sie zurück. Da gibt es nichts zu ma chen. Obwohl ich Sie bitten möchte, uns zu informieren, sobald sie sich erinnert und Ihnen irgendwelche Informationen gibt. Wir könnten vielleicht gewisse Dinge für Sie herausfinden.”
    Clay starrte ihn an. „Ist das alles?”
    „Hören Sie, Mr. LeGrand, wir können sonst nichts für Sie tun. Es ist kein Verbrechen, von zu Hause wegzugehen …”
    „Das haben Sie vor zwei Jahren aber ganz anders gesehen”, sagte Clay aufgebracht, drehte sich um und ließ die beiden ein fach stehen.
    Zu wütend, um einen klaren Gedanken fassen zu können, kehrte er in das Krankenzimmer zurück.
    Der Arzt war inzwischen gegangen. Bis auf das gelegentliche Piepsen der Überwachungsgeräte war es still im Zimmer. Clays Blick fiel auf Francescas Gesicht. Ihre Züge hatten sich nicht verän dert, seit er weggegangen war. Was, wenn sie nie mehr aufwachte?
    Er setzte sich an ihr Bett und nahm behutsam ihre Hand. Ihre Finger zuckten, und er wusste nicht, ob sie sich gegen die Berüh rung wehrte oder ob sie sie begrüßte. Widerwillig aufseufzend ließ er sie los. Sobald sie wieder ganz still dalag, stand er auf und trat ans Fenster.
    „Clay?”
    Er fuhr herum. Seine Mutter stand an der Türschwelle.
    „Mom, du hättest nicht noch einmal kommen müssen.”
    Betty LeGrand zuckte die Schultern und hielt eine kleine Rei setasche hoch. „Ich dachte mir, du könntest das hier vielleicht brauchen.”
    Clay lächelte ihr zu und machte eine
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