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Das Tattoo

Das Tattoo

Titel: Das Tattoo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Sala
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dass man sie bestialisch quäl te und beinahe verhungern ließ.”
    „Tut mir Leid, Clay. Ich weiß, dass dieser Fund noch mehr Fragen aufwirft, aber wir sollten dennoch keine übereilten Schlussfolgerungen ziehen. Das Beste ist wahrscheinlich abzu warten, was Frankie sagt, wenn sie aufwacht.”
    Clay schaute auf. „Es geht nicht darum, was sie sagt. Ent scheidend ist, ob ich beschließe, ihr zu glauben.“
     
    Südkalifornien
    Auch Tage nach dem Erdbeben wurde die Erde immer noch von leichten Nachbeben erschüttert, die die Bergungsarbeiten behin derten und die fortdauernde Suche nach Überlebenden erschwer te. Der süßliche Verwesungsgeruch machte es ohnehin leichter, die Toten zu finden als die, die in den Ruinen noch auf Rettung hofften.
    Die luxuriöseren Häuser lagen zudem oft entlegener, und ob wohl die Rettungsmannschaften auch von diesen Unglücksorten wussten, hatte ihr erstes Augenmerk den verheerenden Verwüs tungen in den stärker besiedelten Gegenden gegolten, die von den über dem Katastrophengebiet kreisenden Polizeihubschrauber gemeldet worden waren. Doch als ein Hubschrauberpilot ein halb in sich zusammengestürztes Haus in einem der Canyons entdeckte, hatte er über Funk sofortige Hilfe angeordnet.
    Pete Daley gehörte schon seit über zehn Jahren zum Kata strophenschutzteam von San Francisco. Er war ein alter Hase, der glaubte, bereits alles gesehen zu haben, aber als der Fahrer ih res Rettungswagens plötzlich in eine dicht bewaldete Gegend einbog, runzelte er die Stirn.
    „Bist du dir sicher, dass wir hier richtig ist?” fragte er.
    Sein Partner Charlie Swan zuckte die Schultern. „Nein, aber eine andere Straße steht nicht auf der Karte.”
    Pete sah genervt zu ihm rüber. „Und warum sind wir dann …”
    Charlie unterbrach ihn und deutete auf den in einiger Entfer nung am Himmel kreisenden Hubschrauber.
    „Er hinterlässt zwar keine Spur aus Brotkrumen, aber er dreht da jetzt schon seit fünf Minuten seine Runden. Ich nehme an, dass es dort ist.”
    Pete nickte, und ein paar Minuten später erreichten sie die traurigen Überreste einer großen Villa. Um zu verhindern, dass das Auto unter nachrutschendem Schutt begraben wurde, stellten sie es in einiger Entfernung ab. Dann schnappten sie sich ihre Sa chen, während die Leute vom Suchtrupp die Hunde von der Leine ließen. Kurze Zeit später betrat ein Teil der Bergungsmann schaft das Haupthaus, während ein anderer zu einem Seitenflügel hinüberging, der ebenfalls eingestürzt war.
    Fast umgehend begann ein Hund zu winseln und schoss auf einen Schutthaufen am Fuß der Treppe zu.
    „Da ist irgendetwas!” rief der Halter.
    Helfer begannen, das Geröll zur Seite zu räumen, und Sekunden später entdeckten sie einen Fuß.
    „Verdammt”, brummte Pete, während er sich in der Erwartung, kalte leblose Haut zu berühren, hinkniete. Doch als er das männliche Gelenk berührte, spürte er trotz der Gummihand schuhe, die er trug, warmes Fleisch.
    „Wir haben hier einen Überlebenden!” schrie er. „Holt ihn so schnell wie möglich da raus!”
    In mühsamer Kleinarbeit wurde der Schutt Stück um Stück abgetragen, wobei die Angehörigen der Bergungsmannschaft zu verhindern suchten, dass Trümmer herabstürzten und so die ge samte Bergungsaktion gefährdeten.
    „Schau dir das an”, bemerkte Charlie, während er auf die he runtergestürzten Balken und ein Stück Mauerwerk deutete, das über dem Verletzten eine Art Schutzdach bildete. „Ohne das hät te er nicht überlebt.”
    Pete begann, die Reflexe zu überprüfen, während Charlie dem Mann eine Halsmanschette anlegte und ihn auf eventuelle Knochenbrüche abtastete. Die Lebenszeichen des Opfers waren ebenso schwach wie das ununterbrochene Flüstern, das über sei ne blutverkrusteten Lippen kam.
    „Sieh mal nach, ob dieser Hubschrauber vom Fernsehen im mer noch da ist. Der Mann schwebt in Lebensgefahr und kann nicht auf einen Rettungshubschrauber warten.”
    Innerhalb von Minuten hatten sie den Mann stabilisiert und auf einer Trage festgeschnallt. Zwei Männer trugen ihn zu dem wartenden Hubschrauber.
    „Ich fliege mit und komme so schnell wie möglich zurück”, sagte Pete. „Du gehst inzwischen mit den Hunden rein. Vielleicht gibt es ja noch mehr Überlebende.”
    Charlie nickte und sprintete zur Villa zurück.
    Geblendet von der Sonne, kniff Pete die Augen zusammen, während er schnellen Schrittes neben der Trage herging. Da begann der Mann zu stöhnen.
    „Alles wird wieder

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