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Das Stonehenge - Ritual

Das Stonehenge - Ritual

Titel: Das Stonehenge - Ritual
Autoren: Sam Christer
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sind keine fünfzig Meter entfernt. Beamte eines Sondereinsatzkommandos. Sie rennen in gebückter Haltung dahin, werfen sich ins Gras und machen ihre Waffen schussfertig. Er kennt den Drill.
    Das Licht des Apache wird immer heller, während der Helikopter tiefer sinkt.
    »Hier spricht die Polizei, lassen Sie die Waffe fallen!«
    Die Stimme seines Sohnes hängt in der Luft. Jimmy kommt zu spät, und das weiß er auch.
    Grus hebt die Pistole, rammt sie sich in den Mund und drückt ab.
    Der Jeep, dessen Fahrer den Motor laufen gelassen hatte, gibt sofort Gas und rast davon. Schüsse blitzen über das Feld. Die Scheinwerfer des Jeeps gehen aus. Weitere Schüsse, nun auch aus dem dahinbrausenden Auto. Aus dem Gras antwortet Heckenschützenfeuer mit knappem knurrigem Gebell wie von bissigen Hunden. Der Wagen schlingert für einen Moment heftig, dann kippt er auf die Seite und schlägt ein paar ungelenke Räder wie ein eingerosteter Turner. Schließlich bleibt er auf dem Dach liegen, und mehrere Leichen rollen wie Lumpenpuppen hervor. Eine gespenstische Stille breitet sich aus. Niemand bewegt sich, alle stehen da wie erstarrt. Erst als Vogelgesang einsetzt, gibt einer der Feuerwehrleute ein Zeichen, dass keine Explosionsgefahr mehr besteht. Gideon und Caitlyn kämpfen sich hoch und umarmen einander. Am Morgenhimmel verblasst der Neumond.
    Über der flachen Ebene von Wiltshire graut endlich der Morgen.

191
    Montag, 28 . Juni
    Die Nachricht von Caitlyns Rückkehr wird um fünf Uhr morgens an die Suite von Kylie Lock weitergeleitet. Gegen sechs hat sich die Hollywood-Schauspielerin so weit im Griff, dass sie mit ihrer Tochter sprechen und die gute Nachricht tränenreich an den Vater weiterleiten kann.
    Um halb sechs hat Jude Tompkins bereits ein ganzes Team der Spurensicherung vor Ort. Um sieben sind die Leichen von James Pendragons Fahrer Nicholas Smith, dem stellvertretenden Polizeichef Greg Dockery und Inspector Alan Stone von einem Pathologen des Innenministerium ebenfalls schon vor Ort einer ersten Untersuchung unterzogen und dann ins gerichtsmedizinische Institut der Grafschaft überstellt worden.
    Um acht Uhr wird Lee Johns in Devizes von Jimmy Dockery offiziell verhört und eine Stunde später als Erster wegen Entführung und Totschlags unter Anklage gestellt.
    Um halb zehn ist die Meldung bei der Presse angekommen. Fast auf der ganzen Welt wird in Radio, Fernsehen und Internet über die Nachricht berichtet.
    Um zehn beginnt in Devizes eine von Polizeichef Alan Hunt geleitete, kurzfristig anberaumte Pressekonferenz, in deren Verlauf er seinen Beamten sowie dem Innenministerium, dem FBI und der Öffentlichkeit für ihre Unterstützung dankt.
    Um elf hat Josh Goran bereits das erste von – wie er hofft – vielen Fernsehinterviews gegeben und in diesem Zusammenhang erklärt, dass letztendlich er die Polizei nach Imber geführt habe und er daher plane, die Armee wegen der zehntausend Dollar zu verklagen, die seiner Meinung nach rechtmäßig ihm zustünden. Bei dieser Gelegenheit zeigt er den Reportern auch die Fuchslöcher, die er und seine Männer gegraben hatten, um darin der Verfolgung durch Armeepatrouillen zu entgehen.
    Gegen Mittag fällt jemandem in der Kaserne von Warminster ein, dass sie ja noch ein paar Leute aus Gorans Mannschaft in Gewahrsam haben, und setzt sie widerstrebend auf freien Fuß.
    Kurz nach eins trifft Megan bei ihren Eltern ein und fragt sich, während sie ihre Tochter Sammy umarmt, wie sie der Kleinen beibringen soll, dass sie ihren Vater nie wiedersehen wird.
    Kurz vor drei wacht Gideon im Salisbury District Hospital auf, demselben Krankenhaus, in das er auch eingeliefert worden war, nachdem ihn ein Einbrecher im Haus jenes Mannes niedergeschlagen hatte, der für ihn immer sein Vater bleiben wird: sein wahrer Vater, Professor Nathaniel Chase.
    Um fünf Uhr nachmittags bekommt Gideon einen Dankesanruf vom Sicherheitsberater und ein Fax aus dem Büro des US -Präsidenten.
    Um sechs entfernen Sicherheitsmannschaften die schwarzen Plastikfolien von den Zäunen rund um Stonehenge und bereiten alles vor, damit das Monument am nächsten Tag wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann.
    Polizeiberichte belegen, dass am Ende doch keine VIP -Party stattgefunden hat. Nichts Ungewöhnliches ist dort passiert, von einer einzigen Kleinigkeit einmal abgesehen: Im bleichen Licht jenes hektischen Wiltshire-Morgens betrat ein müde aussehender alter Mann mit grauem Gesicht den Kreis. Er
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