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Das Stonehenge-Monstrum

Das Stonehenge-Monstrum

Titel: Das Stonehenge-Monstrum
Autoren: Jason Dark
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präsentieren.
    Es gab diese Möglichkeit, aber sie brauchte mich nicht zu interessieren. Mein eigenes Schicksal war mir wichtiger, und nur deshalb schielte ich wieder gegen den Lichtteppich, der leicht zitternd über mir und meinem Freund Suko lag.
    Weit oben am Himmel mußte das Gesicht schweben, das ich nicht sehen konnte.
    Dafür senkte sich die tödliche Blässe…
    Auch Suko hatte es gesehen. Im Gegensatz zu mir sprach er, und er sagte genau die richtigen Worte: »Verdammt, John, es geht los! Da kann ich selbst mit meinem Stab nichts mehr daran ändern. Tut mir leid. Ich glaube, hier kommen wir nicht mehr so weg, wie wir es uns wünschen…«
    ***
    Ich stimmte ihm zu, allerdings nur innerlich. So flach wie möglich hatte ich mich auf den Boden gelegt, der für meinen Geschmack schon hart wie Beton geworden war. Ich nahm seinen Geruch wahr, auf den Lippen klebte der Staub, im Mund ebenfalls, aber was war das schon gegen das Wissen, aus eigener Kraft nichts mehr tun zu können?
    Dieses alptraumhafte Stemenlicht war wie eine Decke, die sich immer tiefer senkte, um einen Menschen langsam und auch irgendwo genußvoll zu zerquetschen.
    Ich lag jetzt auf dem Rücken und schaute der Masse entgegen. Alles andere war uninteressant geworden, selbst Suko interessierte mich nicht mehr. Ich mußte mich damit abfinden, daß diese alte Kultstätte zu einem besonderen Grab für mich werden würde. Und ich würde dabei auf eine gewisse Art und Weise sterben, für die es keine logische Erklärung gab. Vielleicht saugte das alte Licht auch die Seele aus dem Körper eines Menschen und ließ die normalen Funktionen noch bestehen. Möglich war alles…
    Kein Gesicht war zu sehen, nur dieses kalte Licht. Ja, es war kalt, ich spürte bereits seine Nähe, und ein Frösteln rann über meinen Körper, auch dort, wo er durch die Kleidung geschützt war. Haut ist nie glatt. Sie hat unzählige Poren, winzige Löcher, durch die das Sternenlicht in mein Innerstes dringen konnte, um mich auszurauben. Es würde mich in einen Roboter verwandeln, in einen lebenden Toten, in eine Hülle, es würde mir das Menschsein nehmen.
    Die erste Berührung!
    Ich schrie nicht, ich verkrampfte mich nur. Ich suchte sogar nach einem Vergleich. Es kam mir vor, als hätte jemand kaltes Metall auf meine Brust gelegt.
    Es drang also durch.
    Nicht weit von mir entfernt hörte ich Sukos Stöhnen, dazwischen die tappenden Schritte des bereits mit Sternenlicht getauften Cortez. Das war alles so irreal, so grauenhaft und einfach nicht faßbar, aber es entsprach den Tatsachen.
    Der Atem würde mir geraubt, der Herzschlag würde unkontrolliert werden, ich würde innerlich vereisen und anschließend wie Cortez erste Gehversuche als menschliche Hülle unternehmen.
    So sah es aus.
    Ich holte Luft.
    Es klappte nicht mehr. Zur Hälfte konnte ich die Lungenflügel noch füllen, dann aber stockte mir der Atem, als hätte jemand eine Sperre in meinen Hals gebaut.
    Das war es also.
    Plötzlich erschien der Schatten!
    ***
    Ich war schon so mit meinem eigenen Ableben beschäftigt, daß ich ihn kaum wahrnahm. Er hatte sich auch mit keinem Laut angekündigt, er war einfach da und stieß in das fahle Totenlicht hinein, als wollte er es kurzerhand verschlucken. Sank das Licht tiefer?
    Ich konzentrierte mich, obwohl es mir schwerfiel, weil ich doch an Atemnot litt.
    Nein, es blieb in der Höhe, was aber nicht bedeutete, daß die Gefahr gebannt war. Ich schnappte nach Luft und stellte fest, daß meine Lunge noch nicht frei war.
    Also blieb ich liegen, tat nichts, starrte nach oben und sah die breiten Streifen, die von verschiedenen Seiten in den fahlen Sternenglanz hineinfuhren und ihn aufrissen.
    Lücken entstanden!
    Sie waren sehr breit, wie Spuren oder Bahnen, und sie hatten eine ungeheure Dichte und eine absolute Schwärze.
    Da wußte ich Bescheid.
    Der Spuk war da.
    In diesem Augenblick atmete ich auch durch. Ob ich gerettet war, konnte ich nicht sagen, aber der Druck in meinem Kopf wurde von wilden Gedankensprüngen abgelöst, denn ich erlebte zum erstenmal eine umgekehrte Welt. Diesmal wollte ich, daß die Schwärze gewann, nicht das Licht, und dieser Gedanke führte bei mir auch den Begriff Sohn des Lichts, der ich ja nun mal war, ad absurdum.
    Ich drückte der Dunkelheit die Daumen. Sie mußte den Sieg davontragen, anders waren wir nicht gerettet. Sie sollte gewinnen, der Spuk sollte mit seinen Kräften das Monstrum zurücktreiben oder es aber radikal vernichten.
    Stonehenge sollte
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