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Das Stonehenge-Monstrum

Das Stonehenge-Monstrum

Titel: Das Stonehenge-Monstrum
Autoren: Jason Dark
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nicht zu einem Grab für mich werden und meinen Knochenstaub schlucken.
    Der helle Teppich hatte breite Risse bekommen. Er zuckte, und er schwang dabei in die Höhe.
    So hoch, daß ich nicht mehr am Boden zu liegen brauchte, sondern mich hinsetzte, was mir leider nur unter großen Qualen gelang. Ich hatte keinen Körper mehr. Ich spürte die Glieder zwar noch, aber sie waren irgendwo bindungslos geworden, als hätte das eine mit dem anderen überhaupt nichts zu tun.
    Es waren die Folgen des ersten Angriffs, und ich betete darum, sie überstehen zu können.
    Auch Suko hockte am Boden. Er winkte mir sogar matt zu, und ich zeigte ihm ein verzerrtes Grinsen, während sich über unseren Köpfen das Sternenlicht wieder zurückzog, als wäre der Himmel dabei, es anzusaugen und für immer zu verschlingen.
    Aber der Himmel war nicht mehr grau. An einer bestimmten Stelle zeigte er eine so tiefe Schwärze, die mit Worten eigentlich nicht zu beschreiben war.
    Sie war eben absolut.
    Und da wiederum gab es nur einen, der dies bewerkstelligen konnte – der Spuk.
    Niemals hätte ich gedacht, daß ich mich ausgerechnet über ihn, über sein Erscheinen so freuen würde. Der Spuk war ein Dämon, er war ein Feind von uns, aber er stand auf einer besonderen Stufe, denn er wollte nicht klein beigeben. Nicht bei einem Dämon und erst recht nicht bei einem direkten Feind wie dem Monstrum.
    Die Kraft kehrte zurück. Ich konnte mich erheben, lief einige Schritte taumelnd nach vorn und blieb dann stehen, als hätte mich eine Gummiwand gestoppt.
    Ich schwang zurück, wieder nach vorn, suchte das Gleichgewicht, das ich finden mußte, um in die Höhe schauen zu können, denn dort spielte sich das Finale ab. »Partner, wir leben…«
    Ich erkannte Sukos Stimme kaum wieder, als er die Worte sagte und an mich herantrat.
    Wir stützten uns gegenseitig, damit wir beide zuschauen konnten, was sich über der Kultstätte von Stonehenge abspielte. Es war der Kampf zweier Giganten!
    ***
    Dunkelheit auf der einen Seite, Licht auf der anderen. Aber ein falsches, ein heimtückisches Licht, in der Urzeit gewoben zu einem gewaltigen hellen Netz, das alles überdauert hatte.
    Es bewegte sich, es kreiste, es versuchte dabei, sich zu regenerieren, und in dieses Licht hinein schob sich allmählich das Gesicht des Monstrums. Für uns sah es aus, als wäre es aus der Tiefe des unendlichen Himmels geholt worden, um sich der brutalen Schwärze zum Kampf zu stellen, damit es sie vernichten konnte. Aber der Spuk war mächtig.
    Wie die Schwinge eines Tiefseerochens hatte er seine tintige Schwärze ausgebreitet und jedes Licht aus seiner unmittelbaren Nähe vertrieben. Und so griff er an.
    Er drängte sich der Helligkeit entgegen. Als wäre ein Teil des Himmels von einer tiefschwarzen Schlammwolke bedeckt. Er fraß, er ließ sich durch nichts aufhalten, er war ein Tier, ein Monstrum, und er näherte sich dem eigentlichen Monstrum.
    Das Gesicht blieb.
    Die weit geöffneten Augen ließen die Strahlen ins Freie gleiten. Sie waren jetzt grell geworden, mächtig und intensiv. Wie Lanzen versuchten sie, die Schwärze zu durchbohren, ihnen die Tiefe zu entreißen und sie letztendlich zu vernichten.
    Das alles spielte sich mit einer bedrückenden Lautlosigkeit ab. Wir hörten keinen Schrei, sondern konzentrierten uns auf das gespenstische Schauspiel am Himmel.
    Das Grauen drängte sich aufeinander zu. Das Gesicht zuckte plötzlich. Mir kam es vor, als würde sich der Mund zu einem breiten Grinsen verziehen, um noch einmal Kraft zu sammeln.
    In diesen Rachen aber drückte sich der Spuk hinein. Er konzentrierte sich plötzlich auf einen Punkt und hatte seine gesamte Gestalt zusammengezogen.
    Mir schoß durch den Kopf, daß dieses Stonehenge-Monstrum verschiedene Stufen annehmen konnte.
    In der letzten Nacht hatte es sich zu einem Festkörper materialisiert gehabt.
    Heute war es anders. Da erlebte ich es als durchscheinendes Gespenst ohne feste Grenzen.
    Der Spuk schaffte es.
    Seine intensive Schwärze wühlte sich in das offene Maul hinein. Es gab für ihn keine Grenze, die ihn aufgehalten hätte. Er wollte die Vernichtung, und er gab nicht auf.
    Es war mit Worten kaum zu beschreiben, was ich fühlte. Ich stand da als ein Zuschauer, der einem Dämon die Daumen drückte. Hier mußte der Teufel wirklich mit dem Beelzebub ausgetrieben werden.
    »Er schafft es, John!« keuchte Suko. »Verdammt, ich bin mir sicher, daß er es schafft.«
    »Hoffentlich!«
    »Du wirst es sehen!«
    Der
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