Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Stonehenge-Monstrum

Das Stonehenge-Monstrum

Titel: Das Stonehenge-Monstrum
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hier eine völlig andere Welt ist. Für mich waren es mit Wissen gespeicherte Magnetfelder, die mich berührten. Ich fühlte mich nach meiner Rückkehr so glücklich und sauber wie nach einem seelischen Bad.«
    Über diesen Vergleich mußte ich lächeln. Wahrscheinlich stimmte er für Randi schon. Wir aber würden uns kaum glücklicher fühlen, es sei denn, wir schafften das Monstrum.
    Aber wie?
    Würde der Spuk erscheinen und uns dabei helfen? Einmal war das Monstrum vor ihm geflohen, hier aber war es stärker. Diesen Platz hatte es sich ausgesucht.
    Ich blickte wieder zu den Steinen hin.
    Sie waren noch weit entfernt. Im Licht der allmählich tiefer sinkenden Sonne kamen sie mir sehr nah vor.
    Als brauchte ich nur meine Hand auszustrecken, um hinzugreifen. Ich stand auf.
    Randi sprach mich an. »Willst du jetzt schon gehen?«
    »Das ist wohl besser, denn wir müssen dort seih, wenn die Dunkelheit anbricht.«
    »Und was ist mit mir?«
    »Du kannst hier in der Nähe bleiben und uns schlichtweg die Daumen drücken…«
    ***
    Einige Zeit später.
    Eine Luft, die glühte, die so rot war, als habe jemand die Klappe eines riesigen Backofens geöffnet, der mehr als die Hälfte des Himmels einnahm. Jedenfalls wurde der Westen von dieser Röte völlig beherrscht, und in sie hinein schoben sich wie flache Zungen die grauen Streifen der Dämmerung und der langgestreckten Abendwolken. Der Himmel über uns bildete ein phantastisches Gemälde, nur hatten wir dafür keinen Blick, da wir uns voll und ganz auf die vorliegende Aufgabe konzentrieren mußten.
    Stonehenge öffnete sich uns. Wir waren schon ziemlich nahe an die Steine herangekommen, hatten die erste Sperre auch überwunden und die Verbotsschilder ignoriert.
    Aus der Ferne betrachtet sahen die Steine immer relativ klein aus. Dieses Bild hatte sich nun verändert. Als mächtige, unheimliche Klötze standen sie vor uns, und jetzt waren wir es, die wir uns so klein vorkamen. Wir brauchten die richtige Einstellung, um weiterzumachen und nicht aufzugeben, alles andere konnten wir vergessen. Nur nicht an die Folgen denken, nicht an das Monstrum mit seiner immensen Urkraft, die uns Menschen weit überlegen war. Nicht an eine Niederlage denken, nur vorausschauen, zudem waren wir ja nicht zum erstenmal hier.
    Wir hatten erlebt, daß es sogar eine Verbindung zwischen den Steinen hier und dem alten Atlantis gegeben hatte, aber das konnten wir heute vergessen. Hier ging es um Dinge, die Milliarden von Jahren zurücklagen, wo die Erde noch nicht die Erde gewesen war. Dafür hatte es die Sterne gegeben, andere Planeten waren schon entstanden, hatten sich früher entwickelt und auch ihre Kräfte bereits ausgeströmt, von denen nicht nur der uralte Spuk, sondern auch das Stonehenge-Monstrum profitiert hatte.
    Ausgerechnet den Menschen der heutigen Zeit war es gelungen, eine Verbindung herzustellen. Die Esoteriker hatten es geschafft, und sie waren diejenigen, die auf keinen Fall aufgeben würden und weitermachten.
    So und nicht anders sah es aus.
    Ich schaute zurück, weil ich Sukos Schritte nicht mehr hörte. Mein Partner stand im Schatten eines mächtigen Menhirs, der in seiner oberen Hälfte eine leichte Krümmung nach rechts zeigte.
    »Ist was?«
    Er hob die Schultern. »Ich kann es dir nicht genau sagen, John, aber ich habe den Eindruck, als wäre ich nicht mehr allein.«
    »Was hast du gehört?«
    »Nur ein Gefühl.«
    Darauf wollte ich schon achten. Zwar hatten wir keine Beweise für gewisse Dinge, aber wir mußten damit rechnen, daß auch die Sternenjünger den Weg zu den Steinen gefunden hatten und sich nun versteckt hielten, denn Schatten und dunkle Winkel gab es schließlich genug.
    Suko schlenderte heran. »Wie gesagt, es ist nur ein Gefühl. Laß uns weitergehen.«
    Wir fanden immer wieder Lücken, bewegten uns sehr dicht an den Steinen vorbei. Hin und wieder faßte ich den Fels an. Für mich gab es keinen Unterschied zu den normalen Felsen in einem Gebirge. Es floß nichts hindurch, das ich eventuell hätte fühlen können. Sie waren tot, erstarrt, ohne Leben und Botschaften.
    Möglicherweise war ich auch nicht der Richtige, um dies alles zu spüren. Für uns war wichtig, daß wir das Monstrum trafen und nach Möglichkeit vernichten konnten. War natürlich verdammt schwer. Ich schaute nach oben.
    Der Himmel malte sich noch immer wie ein gewaltiger Flammenherd über den Steinen ab. Bald würde er verschwunden sein, dann kam die Dunkelheit, in die auch die Steine versinken
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher