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Das Stonehenge-Monstrum

Das Stonehenge-Monstrum

Titel: Das Stonehenge-Monstrum
Autoren: Jason Dark
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warte…«
    Die Urkräfte des Seins…
    Es war schon seltsam, diesen Begriff aus dem Mund eines Mannes wie Cortez zu hören.
    Ich schluckte.
    Auch Suko dachte darüber nach, was ich seinem Gesicht ansah, nur Cortez ließ sich nicht beirren. Er schaute weiterhin hoch zum Himmel und erflehte die Rückkehr.
    Dann war er da.
    Nein, nicht sofort, aber über uns veränderte sich etwas. Ich hatte den Eindruck, als wären dort Kräfte am Werk, die sich in die graue Farbe des Nachthimmels hineinmischten und sie dabei in Bewegung brachten. Sie zogen sie zusammen, sie drückten sie zurück, sie sorgten dafür, daß sie in einen Kreisel gerieten, so daß zahlreiche Strömungen entstanden, die sie veränderten.
    Es war ein Phänomen. Eine unsichtbare Saugmaschine räumte dort oben auf. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, daß sich dort eine Schnittstelle befand, wo sich Zeiten und Dimensionen trafen und deshalb für diese Bewegung sorgten. Kam er?
    Plötzlich entstand das Licht!
    Genau dort, wo sich das Zentrum der Bewegung befand. Ein blasses Glosen, gespenstisch anzusehen.
    Das Licht der Sterne, der Gruß aus einer Vergangenheit. Kaltes Totenlicht.
    Noch sahen wir das Monstrum nicht, doch wir wußten genau, wo es sich befand, denn es existierte ein Zentrum, und dort war das Licht heller als normal.
    Zu den Seiten hin floß es weg wie breite Strahlen, die schließlich im Grau des Himmels versickerten.
    Aus der Tiefe, wenn man überhaupt davon sprechen konnte, schob sich etwas hervor.
    Es gab für uns keinen Cortez mehr. Wir waren gefesselt, gebannt von diesem unheimlichen Schauspiel über den Steinen von Stonehenge, von dieser uralten magischen Kraft, die alle Zeiten überdauert hatte und nun zuschlagen wollte.
    Es kam, es nahm Formen an.
    Das Gesicht war da!
    Ich hielt den Atem an, als ich es so weit und gleichzeitig so nah über mir schweben sah. Es war ein flaches Gesicht, wie wir es schon einmal erlebt hatten, nur konnte es mit der vergangenen Nacht nicht verglichen werden, denn es hatte sich um ein Vielfaches vergrößert. Über Stonehenge schwebte das Gesicht eines Riesen!
    Die bösen Augen, das dunkle Haar, die kantige Nase und darunter der weit geöffnete Mund. Dazwischen aber lag das kalte Sternenlicht mit seinem makabren Glanz. Besonders intensiv drang es aus den beiden Augen schräg in den Himmel. Auch der Mund spie diese Strahlen aus, die noch hoch über die Steine hinwegglitten, als wollten sie den restlichen Himmel von seiner Dunkelheit befreien.
    Hinter dem Gesicht schimmerte es ebenfalls hell. Mir kam es vor, als wäre die Steinhaut durchlässig geworden, sehr porös, damit sich der verschwommene Schein freie Bahn verschaffen konnte. Suko und ich waren still. Auch der unheimliche Vorgang über uns lief ohne einen Laut ab. Aber Cortez konnte seinen Mund nicht halten. Das war einfach zu viel für ihn.
    Wir hörten seine flehenden Worte. Er schien zu beten. Ob er erhört wurde, bekamen wir nicht mit, denn uns interessierte nur das Monstrum am Himmel.
    Dort tat sich etwas.
    Das Gesicht bewegte sich. Sehr langsam senkte es sich nieder, als wollte es uns zunicken.
    Zwangsläufig veränderte sich dabei auch die Richtung der Strahlen. Sie kippten nach unten, verloren sich nicht mehr in der Weite des dunklen Himmels, denn nun hatten sie ein Ziel.
    Es waren die Steine und wir!
    In den letzten Minuten hatten wir sie als düstere Klötze erlebt. Hochaufragende, starre Monstren, die nichts erschüttern konnte und nun von den Strahlen getroffen wurden.
    Sie veränderten sich.
    Über ihre äußeren Seiten hinweg glitt der erste Schein. Er puderte sie mit seiner blassen Helligkeit, und für uns sah es so aus, als würde er durch das Gestein hindurch den Weg nach innen finden, um ihm eine Seele zu geben.
    Tiefer und tiefer senkte sich die fahle uralte Helligkeit. Ich kam nicht daran vorbei, über die Folgen nachzudenken. Sie konnten schlimm werden, wenn uns dieses Licht erreichte. Wir hatten keinen Schutz dagegen, wir würden diese Taufe erleben, nur unfreiwillig. Oder würde uns das Licht einfach zerstören, weil wir in seine Aura hineingeraten waren?
    Ich drehte den Kopf und hatte kaum mitbekommen, daß ich schon geduckt dastand. Es war eine instinktive Reaktion meines Körpers. Mein Blick traf zuerst Suko.
    Er hatte die gleiche Haltung eingenommen wie ich, sich nur näher an die Außenseite eines Menhirs herangedrückt, als könnte er dort mehr Schutz finden.
    Anders Cortez!
    Er war auf die Knie gefallen, hatte die Beine so
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