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Das Schattenkind

Das Schattenkind

Titel: Das Schattenkind
Autoren: Anne Alexander
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Jonathans Armen. Sie spürte kaum noch, wie er ihr den Jungen abnahm. Erschöpft lehnte sie sich an ihn.
    Niklas Thorburn sah ein, daß er verloren hatte. Er rannte zur Burg zurück. Während die beiden Männer sich noch um Laura und David kümmerten, raste er in seinem Wagen an ihnen vo r bei.
    "Er flieht", sagte Laura matt.
    "Er wird nicht weit kommen", erwiderte Jonathan. Er hatte seinen Neffen inzwischen in den Fond des Wagens gebettet und hielt die junge Frau in den Armen. "Die Polizei wird Niklas finden und für seine Taten zur Verantwortung ziehen." Liebevoll sah er sie an. "Wie konntest du nur glauben, daß ich David nach dem Leben trachte?" fragte er. "Sehe ich denn wie ein U n mensch aus?"
    "Ich wollte dir vertrauen, aber es sprach soviel gegen dich", erw i derte Laura und schmiegte sich an ihn. Ihr wurde nicht einmal bewußt, daß sie sich duzten. "Ich mußte meinen Sohn retten. Ich konnte nicht zulassen, daß ihm e t was geschieht.
    "Jetzt wird alles gut", versprach Jonathan und küßte sie. "Verlaß dich darauf, Laura, nie wieder wird jemand versuchen, David etwas anzutun."
    24.
    Es dauerte zwei Tage, bis es der Polizei gelang, Niklas Thorburn zu verhaften. Unter falschem Namen hatte er das Land verlassen wollen, war jedoch von einem Zollbeamten erkannt worden.
    Niklas belastete seine Schwägerin so stark, daß Lady Ireen alles Leugnen nichts mehr half. Schließlich gab sie zu, von den Mordplänen ihres Schwagers gewußt zu haben. Sie gestand auch, daß es sich bei David nicht um ihren leiblichen Sohn handelte, sondern sie ihn seiner Mutter weggenommen hatten.
    Nachdem Lady Ireen ebenfalls verhaftet worden war, packte E d wina ihre Koffer. Sie hatte keine Freunde unter dem Personal, da sie stets alle belauscht und jeden Vorfall Lady Ireen gemeldet hatte. J o nathan Thorburn zahlte ihr das Gehalt für ein halbes Jahr aus und gab ihr ein Zeugnis, in dem er bestätigte, daß sie ihrer Herrin treu gedient hatte.
    "Es ist nicht einmal gelogen", meinte er, als er sich mit Laura und Roy Winslow am Nachmittag des gleichen Tages darüber unterhielt. "Edwina hat stets zu meiner Schwägerin g e halten."
    Er blickte zu David, der vergnügt mit einem der Hunde spielte. N i klas war nur selten zu Hause gewesen, deshalb belastete den Jungen auch das Verschwinden seines zweiten Onkels nicht. An die Nacht, in der Niklas ihn und Laura hatte erschießen wollen, hatte er so gut wie keine Erinnerung.
    "Ich bin so froh, daß ich Ihnen und Ihrer Mutter von Niklas' Plänen geschrieben habe", gestand Laura. "Was hätten wir ohne Sie getan, Roy?"
    "Gut, daß Sie es einsehen, Laura." Der junge Mann nahm ihre Hand. "Sie wurden im ganzen Land als Kindesentführerin gesucht und hatten davon keine Ahnung." Er schüttelte den Kopf. "Es war nicht leicht herauszufinden, wohin Sie Niklas gebracht hatte."
    "Das ist nur zu wahr", pflichtete ihm Jonathan bei. "Es gab unzä h lige Möglichkeiten. Zum Glück erinnerte ich mich plötzlich an das Blood Castle bei Holcombe. Niklas war schon als Kind von ihm fasz i niert."
    "Der Name der Burg paßt schließlich auch zu ihm", bemerkte Roy. Er sah Laura an. "Es fällt mir nicht leicht, auf Sie zu verzichten. Aber was bleibt mir anderes übrig? Allerdings bitte ich mir aus, daß ich wenigstens bei Ihrer Hochzeit nicht nur Ehrengast, sondern auch Tra u zeuge sein darf."
    "Ich habe Sie bereits als Trauzeuge vorgemerkt", warf Jonathan ein. "Laura weiß es zwar noch nicht, aber wir werden im Herbst heir a ten. Höchste Zeit, daß in unserer Kapelle wieder einmal eine Trauung stattfindet."
    "Werde ich überhaupt nicht gefragt?" erkundigte sich Laura glüc k lich.
    "Es reicht, wenn du ja sagst." Jonathan zog sie an sich. Liebevoll küßte er sie auf den Mund. Es erfüllte ihn mit wilder Freude, als sie seinen Kuß erwiderte.
    David kam angerannt. "Fein, daß ihr euch liebhabt", meinte er und setzte sich neben Laura auf die Bank. "Werdet ihr heiraten? Bekomme ich dann wieder einen Daddy?" Verlangend sah er Jonathan an.
    "Wenn du mit mir als Daddy einverstanden bist", meinte sein O n kel.
    David nickte. "Ich habe dich fast genauso lieb wie meinen richtigen Daddy, Onkel Jonathan", erwiderte er. "Daß Laura meine richtige Mommy ist, wußte ich längst. Manuel hatte es mir gesagt, aber ich sollte nicht darüber sprechen."
    "Wo ist Manuel jetzt?" fragte Roy Winslow. Es fiel ihm noch i m mer schwer, an die Existenz eines Geistes zu glauben.
    "Er ist heimgegangen", antwortete David. "Er ist bei unserem Da d dy. Er
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