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Das Remake

Das Remake

Titel: Das Remake
Autoren: Robert Rankin
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Schei…« Crawford hat den Gang eingelegt. Die Reifen drehen durch und lassen noch mehr schwarzes Gummi auf dem Beton zurück. Bevor irgendjemand sagen kann: »Was für ein hübscher Bursche dieser Lazlo Woodbine doch ist!«, sieht der ganze Wagen aus wie die Hauptmahlzeit im Tintenfischbecken.
    »Ich herrsche über diesen Planeten.«
    Die mächtige Stimme kommt aus dem gewaltigen Gesicht, und ich weiß nicht, was Sie von schwefligem Mundgeruch halten, aber mir wird immer kotzübel dabei.
    »Hey, Typ!« Ich schätze, ich werfe jetzt besser meine zwei Pennys ein, sonst komme ich am Ende nicht mehr dazu. »Du bist der Teufel, eh? Hab ich Recht oder hab ich Recht?«
    »Ich bin der Gott dieser Welt!«, brüllt der Tentakelige mit dem Rexgesicht und verstreut seine Halitose in alle vier Himmelsrichtungen.
    »Und du sagst, du wärst verantwortlich für all diesen, wie soll ich es nennen… diesen Mist?«
    Brumm, brumm und brüll, macht das Auto. Die Räder radieren mehr Gummi auf den Boden als eine nichtgummierte Entität bei einem ganz anderen Ereignis, aber der Wagen bewegt sich nicht einen Zoll von der Stelle.
    »Lass sofort mein Auto los!«, heult das Jungchen auf dem Fahrersitz. »Lass mich gehen!«
    »Nun, Bursche«, sage ich, »sieht ganz danach aus, als müsste ich dich erschießen.«
    » Mich erschießen?« Jetzt kommt er doch tatsächlich mit seinen mächtigen satanischen Hohohos.
    »Ich fürchte ja. Dieses Dach ist nicht groß genug für uns drei. Ich muss mich um das verrückte Jungchen kümmern, also erschieße ich dich besser jetzt. Nichts Persönliches, wenn du verstehst, was ich meine, und ich bin sicher, dass du mich verstehst.«
    »Oh, das tue ich. Das tue ich.«
    »Also gut dann.«
    Ich hebe mein Ding, aber das ist auch so ungefähr alles, was ich schaffe. Ganz plötzlich bin ich von massiven Tentakeln gefesselt und fühle mich ziemlich dämlich, das kann ich Ihnen sagen.
    »Dieser kleine Haufen Hundescheiße hier…«, gewisse Tentakel schütteln das Auto, »… arbeitet für mich. Obwohl er es nicht weiß. Bevor Elvis in der Zeit zurückgegangen ist und alles vermasselt hat, liefen die Dinge eigentlich prima für mich und meinen Geschmack. Der große G hat oben regiert und ich hier unten. Er hatte seinen Spaß, ich hatte meinen. Aber es gibt wohl immer irgendeinen größenwahnsinnigen Spinner, der meint, er könnte den Jackpot knacken. Nun, diesmal hat er sich jedenfalls geschnitten. Nicht in dieser Zeit und nicht zu irgendeiner anderen. Du wirst hier sterben, Crawford. Gleich jetzt und an Ort und Stelle.«
    »Das ist alles?«, frage ich ungerührt.
    »Was alles?«
    »Ist das alles, was du zu sagen hast? Ich frage mich nämlich gerade, ob du nicht noch ein paar Erklärungen oder Geständnisse oder was weiß ich mehr abzulegen hast, oder ob wir uns jetzt direkt in den aufregenden Höhepunkt stürzen sollen.«
    Die Bestie aus dem bodenlosen Loch kratzt sich mit einem dieser wurmähnlichen Dinger die Birne. »So aus dem Stegreif fällt mir nichts mehr ein«, poltert sie. »All die losen Enden werden wahrscheinlich erst auf der letzten Seite wirklich zusammengeknüpft. Auf gewisse Weise jedenfalls. Was ist mit dir, Johnnyboy?«
    Crawford schüttelte den Kopf. »Ich hab meinen Teil gesagt, bevor du aufgetaucht bist. Jetzt bleibt mir eigentlich nur noch das Schreien und das Schießen.«
    »Nichts da.« Der geschwollene Schädel wendet sich wieder zu mir. »Du hast es gehört. Alles ist gesagt. Jetzt werde ich Crawford das Leben aus dem Leib wringen.«
    »Meinetwegen. Aber könntest du vielleicht deinen schraubstockartigen Griff ein wenig lockern?«, gebe ich ihm einen gut gemeinten Tipp. »Ich hab nämlich einen Bruch, weißt du?«
    »’tschuldige.« Eine stattliche Anzahl von Tentakeln löst sich von mir und packt statt dessen das Auto Crawford um so fester.
    Ich hebe mein Ding und jage zwei Schuss von hinten in den großen bösen Schädel.
    »Hohohoho… oooh, verdammt und zugenäht! Mr. Hässlich schwing seine widerliche Visage zu mir herum.«
    »Das hat dir gar nicht gefallen, wie?« Ich verpasse ihm noch eins mitten zwischen die Babyblauen. »Nimm das auch noch.«
    »Aaaaaaaaarrrrgh!« Der Schrei bringt das ganze Dach zum Erzittern, und ich bin unvermittelt tentakelfrei. »Willst du noch eine?«, frage ich.
    »Du hast auf mich geschossen! Was zur Hölle hast du in der verdammten Kanone?«
    »Kugeln, Freundchen. Silberkugeln, um genauer zu sein. Ich gehe nie ohne aus dem Haus. Gesegnet vom
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