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Das rätselhafte Iksilon

Das rätselhafte Iksilon

Titel: Das rätselhafte Iksilon
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geben sollte, bei dem die Leute nicht lachten. Gerade in dem Moment, als ich das Mädchen T-1234 fragen wollte, wie das alles möglich war, kam ein Mann in die Manege, der ganz in Schwarz gekleidet war. Als er seine Hände hob, begann die Menschenmenge zu rufen: »Guten Tag, Herr Zirkusdirektor!«
    »Seid ihr glücklich, dass ihr hier seid?«, fragte der schwarze Mann.
    »Wir sind glücklich«, antwortete die Menge einstimmig.
    »Wer unglücklich ist, soll aufstehen«, rief der Mann.
    »Wir sind glücklich«, rief die Menge zurück und keiner stand auf. Ich wollte schon aufstehen, aber T-1234 hielt mich zurück und ich ließ es bleiben. Sie meinte, ich sollte ruhig sein und warten, bis der Clown käme.

Der Clown
     
    Ich wollte ja schon gerne wissen, warum ich in einem Zirkus, in dem man nicht lachen durfte, auf den Clown warten sollte. Ich wollte auch noch anderes wissen, aber ich hatte keine Zeit mehr, meine Fragen zu stellen, denn ich sah, dass die Vorstellung begann.
    Zuerst zeigten zwei Eichhörnchen, wie schnell sie auf einen Baum klettern konnten. Die Menge war begeistert. Danach kam ein Hase und zeigte, wie hoch er springen konnte. Die Menge war wieder begeistert. Als Nächstes war ein Pferd an der Reihe. Es zeigte, dass es einen ganzen Sack Hafer fressen konnte. Die Leute waren auch diesmal begeistert. Ich aber nicht. Das Programm war doof und langweilig. Ich war nahe daran, T-1234 vorzuschlagen, den Zirkus zu verlassen, aber ich tat es dann doch nicht, denn der Zirkusdirektor verkündete wichtigtuerisch: »Nun kommt er. Der großartige Clown. Jedem, der einen Wunsch hat, wird er diesen erfüllen.«
    »Wir haben keine Wünsche«, rief das Publikum.
    »Unser alter Clown«, redete der Zirkusdirektor weiter, »der jeden Tag mit seiner grauen Plastikmaske hier war, konnte leider heute nicht kommen.«
    »Schrecklich! Schrecklich!«, riefen die Zuschauer.
    »Aber«, sprach der Direktor weiter, »wir haben einen neuen Clown gefunden. Einen Clown mit einer bunten Clownsmaske. Er wird heute, und nur heute, alle eure Wünsche erfüllen,« Die Zirkuskapelle begann zu trommeln und in das Licht der Manege trat ein Clown, der auf einem Esel ritt. Er sah ganz komisch und bunt aus. Der Esel war lustig und hatte eine vielfarbige Decke auf dem Rücken.
    »Hat jemand einen Wunsch«, fragte der Clown, »den ich erfüllen kann?«
    »Nein, wir haben keine Wünsche«, rief die Menge. Er fragte noch einmal und bekam wieder die gleiche Antwort.
    Als er zum dritten Mal fragte, sprang ich von meinem Sitz auf und rief: »Warte! Ich habe einen Wunsch!« Dann flüsterte ich T-1234 zu: »Ich muss es tun, das ist meine einzige Chance.« Ich umarmte sie einmal fest, dann ging ich unter den überraschten Blicken der anderen Zuschauer zu dem Clown. Als ich zu ihm kam, sagte ich gerade so leise, dass nur er es hören konnte: »Ich habe einen Wunsch. Mein einziger Wunsch ist, dass ich schnell nach Hause kommen kann. Ich wohne aber weit weg von hier, in einer anderen Zeit. Kannst du mir helfen?«
    »Dafür brauchst du nicht meine Hilfe, sondern die Hilfe meines Esels.« Er hatte das laut gesagt und dabei so komisch gestottert und Grimassen geschnitten, dass er plötzlich alle Leute zum Lachen brachte. Dann beugte er sich zu mir und flüsterte: »Weißt du genau, wohin du gehen willst?«
    »Ja! Kannst du mich dorthin bringen, wo Mil-mil lebt?«, sagte ich und dachte: »Wenn ich erst mal bei ihm bin, kann ich leicht allein durch den Schrank nach Hause gehen.«
    Der Clown lächelte, als ob er meine Gedanken lesen könnte, und sagte: »Nichts leichter als das. Setze dich vor mich auf den Esel und ich bringe dich sofort dorthin.«
    Ich tat es und hielt mich an dem Esel fest. Als der Clown wirklich sicher war, dass ich richtig saß, begann er eine komische Zauberformel zu singen:
     
    »Üh, Elisch, üh. Tar aba, tar abü.
    Bist du jetzt bereit
    Für das Hüpfen durch die Zeit?
    Tar aba, tar abü! Üh, Elisch, üh.«
     

     
    Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, begann der Esel höher und höher und immer schneller und schneller zu hüpfen. Er war so schnell, dass ich die Augen schließen musste.
    Als ich die Augen wieder öffnete, stand ich allein vor dem Haus, in dem Mil-mil wohnte. Wo der Clown mit seinem Esel war, wusste ich nicht. Ich wollte schon um das Haus herumlaufen, um den Clown zu suchen, weil ich mich bei ihm bedanken wollte, denn er hatte tatsächlich meinen innigsten Wunsch erfüllt. Aber leider konnte ich es nicht, denn ich hörte
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