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Das Raetsel des Pharao

Das Raetsel des Pharao

Titel: Das Raetsel des Pharao
Autoren: Dirk Ahner
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Barke schließlich anlegte und der Kapitän sie von Bord gehen ließ. »Für den Rest des Weges werdet ihr andere Schiffe brauchen als dieses«, sagte er augenzwinkernd.
    Ben, Lara und Nepomuk hatten keine Ahnung, wovon er sprach, und Amira machte sich einen Spaß daraus, sie auf die Folter zu spannen. Erst als sie sich mit frischen Datteln, Brot und Wasser gestärkt hatten, verriet sie ihnen, womit sie die letzte Etappe ihrer Reise bestreiten würden: auf Kamelen.
    »Auch ›Wüstenschiffe‹ genannt!«, sagte Nepomuk und fing sich einen bösen Blick seiner Schwester ein.
    »Warum eigentlich ›Wüstenschiff‹?«, wollte Ben wissen.
    Amira lachte. »Das wirst du schon noch sehen, Ben.«

    Kurz darauf saßen die vier auf dem Rücken der Kamele und ritten durch die Wüste. Die Tiere trabten gemächlich durch den gelben Sand und schwankten dabei so stark hin und her, dass Nepomuk an das Piratenschiff aus ihrem letzten Abenteuer denken musste. Er war ganz grün im Gesicht, so seekrank fühlte er sich. Lara ging es nicht viel besser. Nur Ben hatte seinen Spaß. Immerhin wussten die drei jetzt, woher die Bezeichnung »Wüstenschiff« kam.
    Die Sonne sank bereits über den endlosen Dünen, als sie die Pyramiden erreichten. Ben, Lara und Nepomuk blickten ehrfürchtig auf die riesigen Bauwerke. Aus großen, viereckigen Granitquadern gebaut, ragten ihre Spitzen bis hinauf ins Abendrot.
    »Stellt euch vor, bis heute weiß die Wissenschaft nicht genau, wie die Ägypter das alles ohne Hilfe von Lastwagen oder Kränen bauen konnten. Manche von den Steinen sind Tausende Kilos schwer«, sagte Nepomuk.
    Amira strahlte ihn an. »Dass du so viel über mein Land weißt, Nepomuk! Ich finde es echt toll, einen Freund wie dich zu haben.«
    Verlegen schob Nepomuk seine Brille die Nase hoch und spürte, dass seine Ohren heiß wurden. Er mochte Amira sehr, aber das durfte er natürlich nicht zeigen. Ben und Lara aber hatten es schon längst bemerkt und grinsten verstohlen.
    Plötzlich hörte Ben ein leises Flattern und drehte sich um. Nervös deutete er auf den Himmel über der Wüste. »Was ist das?«
    »Sphinxe!«, rief Amira. »Versteckt euch!«
    Sie sprangen von ihren Kamelen und suchten Deckung unter Steinen und Felsvorsprüngen. Die gefährlichen Kreaturen kreisten mit weit ausgebreiteten Schwingen über ihnen, als hätten sie Witterung aufgenommen. Die Kinder hielten den Atem an, bis die Gefahr vorüber war. Die Sphinxe verschwanden am Horizont.
    »Sie haben uns nicht gesehen«, sagte Lara erleichtert.
    Amira konnte ihre Freude nicht teilen. »Uns vielleicht nicht. Aber unsere Kamele schon.«
    »Dann weiß der Wesir, dass wir hier sind«, vermutete Ben.
    »Wenn das so ist, dann müssen wir schnell sein. Sicher werden seine Soldaten bald auftauchen«, sagte Amira.
    Sie mussten sich ohnehin beeilen. Nach Bens Rechnung blieben ihnen nur noch eine Nacht und ein Tag um das Abenteuer abzuschließen. Aber das behielt er besser für sich. Er wollte seine Freunde nicht unnötig beunruhigen.
    Sie schlichen zur Pyramide, in der Pharao Alim bestattet worden war. Wie Amira gesagt hatte, patrouillierten bewaffnete Wachen vor dem Eingang und behielten die Umgebung im Blick. Ben, Lara und Nepomuk beobachteten, wie Priester Töpfe mit Linsen, Brot und Früchten vor eine Wand stellten, auf die eine Tür gemalt war.
    »Was tun die denn da?«, wollte Nepomuk wissen.
    »Das ist eine Scheintür. Dorthin bringen sie ihren Königen zu essen«, erklärte Amira leise. »Die Menschen glauben fest daran, dass die Toten weiterleben und natürlich auch Hunger haben.«
    »Amira, bist du eigentlich eine echte Ägypterin?«, fragte Ben.
    »Meine Mama ist Ägypterin«, sagte Amira. »Früher hat sie mir eine Menge Geschichten über die Pharaonen erzählt.«
    Lara scharrte ungeduldig mit den Füßen. »Das ist ja alles sehr interessant, aber wie kommen wir an den Wachen vorbei?«
    Ben hatte eine Idee. Er packte einen Stein, der so groß war wie ein Fußball, und schleuderte ihn weit weg. Polternd rollte er den Abhang hinunter und veranstaltete dabei einen Höllenlärm.
    »Halt! Wer da!«, rief eine Wache und lief dem Geräusch hinterher. Die anderen Soldaten folgten ihm. Der Weg war frei!
    »Gut gemacht!«, lachte Amira. »Jetzt schnell, zu der Tür dort!«
    Sie deutete auf einen schmalen Spalt im Fels. Mit klopfenden Herzen schlichen die Kinder darauf zu, um sich kurz darauf in den geheimnisvollen Gängen einer Pyramide wiederzufinden.

Hinter ihnen verebbte das
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