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Das Raetsel des Pharao

Das Raetsel des Pharao

Titel: Das Raetsel des Pharao
Autoren: Dirk Ahner
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hatte auch der Wesir noch nicht gesehen. Vor Schreck trat er einen Schritt zurück. Da packte Ben ihn von hinten. Sofort war Lara zur Stelle und entriss ihm den Stab des Osiris.
    »Her damit!«, rief sie und warf den Stab Pharao Alim zu.
    Der Wesir schrie wütend auf. »Mein Stab! Gebt mir meinen Stab!«
    Grimmig schüttelte der Pharao seinen Kopf. »Schluss mit dem Hexenwerk!« Entschlossen brach er den Stab entzwei.
    Der Wesir wurde bleich, riss sich von Ben los und heulte wie ein alter Schlosshund.
    »Mein Stab! Was habt Ihr getan? Mein Stab ist zerstört!«

    Vor den Augen aller wurde er plötzlich älter. Sein Haar wurde dünn und schlohweiß, seine Wangen fielen ein, seine Arme und Beine verwandelten sich in knochige Stelzen. Aus dem Nichts erschienen magische Bandagen und wirbelten um ihn herum. Als er ganz und gar eingewickelt war, fiel er zu Boden.
    »Er ist eine Mumie!«, staunte Amira. »Habt ihr so was schon mal gesehen?«
    »Dass er schon sehr alt ist, war offenbar nicht gelogen«, raunte Ben.
    Der Pharao führte den Gedanken zu Ende: »Wahrscheinlich hat ihm die Zauberkraft vom Stab des Osiris ein unnatürlich langes Leben beschert. Ein Jammer, dass er dieses Geschenk für böse Taten missbraucht hat.«
    Erleichtert atmeten die Kinder auf. Endlich war der Spuk vorbei. Ahmed war glücklich, seinen Vater wiederzuhaben. Er wusste, wem er das alles zu verdanken hatte.
    »Amira, du hast immer zu mir gehalten«, sagte er. »Du ist die beste Freundin, die es überhaupt gibt.«
    Amira strahlte. »Ohne die Hilfe von Ben, Lara, Nepomuk und Leopold hätte ich das nie geschafft.«
    Würdevoll verbeugte sich der Pharao vor den Kindern. Die Geste rief ein Staunen bei seinen Untertanen hervor. Noch nie hatten sie erlebt, dass ihr Gottkönig jemandem eine solche Ehre erwies.
    »So habt denn unseren Dank«, sagte er. Feierlich übergab er Ben, Lara und Nepomuk ein Schmuckstück: Eine Kette mit einem Anhänger, der die Sonne darstellte. »Dies ist die Kette des Re, unseres mächtigen Sonnengottes. Ich möchte sie euch schenken.«
    »Danke, Eure Hoheit«, sagte Ben staunend.
    Der Pharao lächelte. »Nein, ich habe zu danken. Ihr Kinder seid fortan Freunde Ägyptens und jederzeit in meinem Palast willkommen. Bleibt, solange ihr wollt! Feiert mit uns!«
    »Oh ja!«, rief Ahmed begeistert.
    Lara räusperte sich. »Wir würden sehr gern bleiben, Majestät, aber wir müssen nach Hause. Unsere Familien warten sicher schon auf uns.«
    Auch Amira spürte, dass sie nun Abschied nehmen musste. Jetzt, da die Gefahr gebannt war, erinnerte sie sich wieder daran, wer sie war und woher sie kam. Traurig ging sie auf ihre neuen Freunde zu. »Auch wenn das hier nur ein Traum ist, ich bin froh, euch begegnet zu sein.«
    »Vielleicht sehen wir uns ja irgendwann wieder«, sagte Nepomuk hoffnungsvoll.
    Amira strahlte. »Oh ja, das wäre schön. Besuch mich doch! Wir könnten etwas zusammen unternehmen. Ich würde mich freuen …«
    Nepomuk wollte fragen, wo sie wohnte und wie er sie erreichen konnte. Doch es war zu spät. Schon packte sie der Wirbel, der sie aus der Welt der Träume zurück nach Hause katapultierte.
    Kurz darauf waren die drei Kinder wieder in Filomenus’ Laden und standen vor dem Traumglas. Enttäuscht ließ Nepomuk die Schultern sinken.
    »Ihr seid wohlbehalten zurück«, rief Filomenus und sah sichtlich erleichtert aus.
    Ben gab ihm die Kette des Re, die ihm der Pharao geschenkt hatte. »Und wir haben dir etwas mitgebracht.«
    Mit einem dankbaren Lächeln nahm Filomenus das Geschenk und steckte es in sein Traumglas, wo es sich zu silbernen Farben verwirbelte. Bei ihrem ersten Besuch hatte Nepomuk das Glas versehentlich umgeworfen und alle darin gesammelten Träume zerstört. Er war froh, dass er den Schaden, den er angerichtet hatte, zumindest ein klein wenig wiedergutmachen konnte. Zugleich wurde ihm das Herz schwer, als er die wirbelnden Traumfarben sah. Trotz aller Gefahren hatte ihm die Zeit in Ägypten gefallen. Und ganz besonders die Zeit mit Amira.
    »Sag mal, Filomenus, die Kinder, denen die Träume gehören … weißt du, wo die wohnen?«, fragte er.
    Filomenus schüttelte bedauernd den Kopf. »Ich wünschte, ich könnte dir helfen, Nepomuk. Manchmal verrät mir ein Traum, wo er herkommt. Aber leider passiert das nur sehr selten. In diesem Fall ist es nicht geschehen.«
    Lara legte ihrem kleinen Bruder tröstend die Hand auf die Schulter. »Wir treffen Amira bestimmt irgendwann wieder.«
    »Amira?« Filomenus
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