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Das Raetsel des Pharao

Das Raetsel des Pharao

Titel: Das Raetsel des Pharao
Autoren: Dirk Ahner
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doch war das Zittern in ihrer Stimme gut zu hören. »Habt ihr das gehört? Pharao Alim schläft …«
    »… und ist in seinem Grab gut aufgehoben«, vollendete Lara den Satz.
    »Er lebt also!«, stellte Ben fest.
    »Der Wesir muss einen Zauber auf ihn gelegt haben«, vermutete Amira.
    »Seht nur!«, krächzte Leopold nervös. Er hatte seinen Kopf aus der Tasche gesteckt und behielt den Wesir im Blick.
    Der alte Mann hatte den Stab des Osiris erhoben und stand mit finsterer Miene vor dem Feuer. Wispernd las er aus der Papyrus-Rolle. Die Flammen loderten höher, als nährten sie sich von seinen Worten.
    »Wir sollten schnellstens hier weg«, flüsterte Nepomuk.
    Doch die vier Kinder starrten wie gebannt auf das Schauspiel, das sich ihnen bot. Sie wurden Zeugen dunkler Magie. Als der Wesir seine Zauberformel gesprochen hatte, hielt er den Stab des Osiris ins Feuer. Mit Blitz und Donner sprangen geflügelte Kreaturen aus den Flammen hervor, Wesen mit Löwenkörpern und Falkenköpfen. Wie hungrige Wölfe, gebändigt nur durch die Macht des geheimnisvollen Stabes, schlichen sie vor dem Wesir auf und ab.
    »Sphinxe! Bringt mir die vier Kinder, die aus dem Palast des Pharao geflohen sind. Kehrt erst wieder, wenn ihr sie in euren Fängen habt!«
    Die Kreaturen stießen triumphierende Schreie aus und sprangen zum Fenster, wo sie ihre Schwingen entfalteten und davonflogen.

    In diesem Moment geschah das Unglück.
    Ben wollte sich vor den wachsamen Augen der Sphinxe verstecken, machte einen Schritt zur Seite und stolperte in das Fenster.
    »Ben!«, rief Nepomuk erschrocken.
    Zu spät. Ben stürzte mit lautem Gepolter durch die Luke und stieß einen Schrei aus. Er landete genau vor den Füßen des Wesirs.
    »Ben, lauf! Versteck dich!«, rief Lara. Amira packte ihre Hand und zog sie hinter sich her. »Aber wir können ihn doch nicht mit dem Wesir allein lassen!«, protestierte Lara.
    Amira deutete auf die Sphinxe, die über ihren Köpfen kreisten und bereits die Verfolgung aufnahmen. »Hier sind wir leichte Beute. Es gibt noch einen anderen Weg. Kommt schnell!« Lara und Nepomuk hatten keine andere Wahl, als ihr zu folgen.
    Der Wesir hatte seine Überraschung schnell überwunden. Er hustete ein Lachen hervor und ging auf Ben zu. »Nun, mein Junge, haben deine Freunde dich im Stich gelassen? Haben sie lieber ihre eigene Haut gerettet, als dir zu helfen?«
    »Meine Freunde lassen mich nicht im Stich!«, gab Ben zurück.
    »Und doch bist du hier allein.«
    Ben ließ sich von den Worten des alten Scheusals nicht beeindrucken. »Sie kommen zurück, und dann wirst du dein blaues Wunder erleben, Wesir!«
    Der alte Mann schnitt ihm das Wort ab. »Unsinn, Junge. Warum sollten sie für dich riskieren, selbst gefangen zu werden?«
    »Weil wir seine Freunde sind!«, rief Lara und riss dem Wesir den Stab des Osiris aus der Hand.
    Der alte Mann hatte nicht bemerkt, dass die Kinder sich hinter seinem Rücken durch ein Fenster geschlichen hatten. Für eine Sekunde triumphierte Lara. Doch schon waren mehrere Wachen zur Stelle, die von dem Tumult aus dem Schlaf gerissen worden waren. Einer von ihnen packte Lara, der andere riss ihr den Stab aus der Hand und reichte ihn dem Wesir.
    »Das werdet ihr bereuen!«, grollte der alte Mann. »Ich lasse euch in das finsterste Verließ sperren. Wachen! Nehmt sie fest.«
    Mit einem grimmigen Knurren ging eine zweite Wache auf Ben los. Der arme Kerl hatte keine Ahnung, mit wem er sich anlegte.
    »Das würde ich nicht tun, wenn ich du wäre«, sagte Ben.
    Mit einem gemeinen Grinsen versuchte der Wachmann, Ben zu packen, schließlich überragte er den Jungen um zwei Köpfe. Da umklammerte Ben ihn und hob ihn wie eine Spielzeugfigur in die Luft. Amira staunte, als sie sah, wie stark Ben war.
    »Was soll denn das?«, polterte der Wachsoldat und strampelte wie ein wütendes Kind. »Lass mich sofort los!«
    »Wie du willst«, sagte Ben und ließ ihn fallen.
    Der Wachmann landete auf den Füßen seines Kumpans. Der heulte vor Schmerz auf und ließ Lara los.
    »Du Dummkopf, musst du mir unbedingt auf die Füße fallen?«, schimpfte der Soldat und hüpfte von einem Bein aufs andere.
    Amira und Nepomuk konnten sich gerade noch das Lachen verkneifen.
    Der Wesir hatte genug von dem Schauspiel und stieß einen Pfiff aus. Seine Sphinxe stürzten vom Himmel herab und stellten sich drohend hinter ihm auf. »Bei Horus, jetzt ist Schluss! Wie lange belauscht ihr mich schon?«
    »Lange genug, um zu wissen, dass Ihr Pharao Alim
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