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Das Raetsel des Pharao

Das Raetsel des Pharao

Titel: Das Raetsel des Pharao
Autoren: Dirk Ahner
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Glück hielt das Holzstück. Die Frage war nur, wie lange.
    »Aufmachen!«, donnerte eine wütende Männerstimme.
    Jetzt war Ben an der Reihe zu klettern.
    »Schneller, Ben! Beeile dich!«
    Ben kletterte auf einen Schemel und bekam Laras Hand zu fassen. Gerade noch rechtzeitig: Die Tür sprang auf und die Soldaten stürmten in die Küche.
    Frech grinste Lara zu ihnen herunter. »Zu spät, ihr lahmen Schnecken!«
    Die Soldaten schimpften und wollten den Kindern nach. Einer kletterte auf die Schultern des anderen, um sich aufs Dach zu hangeln. Doch ehe er sich noch an etwas festhalten konnte, kam der untere Soldat ins Schwanken. Sie purzelten ineinander und landeten fluchend auf ihren Hinterteilen. Lara und Ben lachten, bis ihnen die Bäuche wehtaten.
    »Wie heißt du eigentlich?«, fragte Nepomuk das Mädchen schüchtern.
    »Amira! Und du?«
    »Nepomuk«, sagte er.
    Sie grinste. »Ein komischer Name.«
    »Ich habe deinen auch noch nie gehört«, sagte Nepomuk.
    »Weil er ägyptisch ist. Und du bist kein Ägypter, das sehe ich selbst ohne meine Brille.« Bevor Nepomuk etwas erwidern konnte, packte Amira seine Hand und deutete erschrocken zum Himmel. »Seht nur!«
    Ben, Lara und Nepomuk blickten nach oben und wurden kreidebleich. »Heiliger Bimbam, was ist denn das?«

Am Himmel kreisten Furcht einflößende Kreatu ren. Sie hatten riesige Schwingen, die Leiber von Löwen und die Häupter von Widdern und Falken. Als sie die Kinder entdeckten, stießen sie laute Schreie aus, die weit über die Stadt zu hören waren.
    »Was sind das für Biester?«, flüsterte Lara.
    »Sphinxe! Geschöpfe aus der Unterwelt, die der Wesir gerufen hat. Sie sollen uns einfangen, bevor wir entkommen können«, rief Amira.
    »Aber so etwas gibt es doch gar nicht«, stammelte Nepomuk.
    »Genauso wenig wie sprechende Frösche«, gab Leopold zurück. »Vergiss nicht, wir sind in der Welt der Träume.«
    Die magischen Kreaturen setzten zum Sturzflug an und sausten mit markerschütterndem Gebrüll Richtung Erde.
    »Die kommen genau auf uns zu!«, rief Ben. »Wir müssen schnell runter von diesem Dach.«
    Amira rannte voraus. »Ich kenne einen Weg. Mir nach!«
    Leopold versteckte sich in Nepomuks Umhängetasche, dann rannten die vier Kinder zum Ende des Daches, wo sie ein dunkler Abgrund erwartete.
    »Springt!«, rief Amira. »Vertraut mir! Schnell!«
    Verzweifelt versuchte Nepomuk, etwas zu erkennen, doch es war zu dunkel.
    Amira bekam es mit der Angst zu tun. »Worauf wartet ihr noch? Die Biester kommen immer näher!«
    Ben sprang als Erster. Lara folgt ihm. Dann war Nepomuk an der Reihe. Er hielt sich die Nase zu, dann ließ er sich in die Dunkelheit fallen. Zu seiner Überraschung landete er weich in einem Heuhaufen. Amira fiel neben ihn.

    Lara kroch aus dem Heu und behielt dabei den Himmel im Auge. »Weiter, schnell!«
    Sie rannten, bis sie außerhalb der Palastmauern waren. Die magischen Kreaturen hatten ihre Spur verloren und krächzten wütend, während sie über dem Palastdach kreisten.
    »Wir haben es geschafft«, seufzte Amira erleichtert. »Kommt, ich kenne einen Unterschlupf für die Nacht.«
    Ben folgte ihr humpelnd.
    »Hast du dich am Bein verletzt, Ben?«, fragte Lara besorgt.
    Er winkte ab, auch wenn man sehen konnte, wie er die Zähne zusammenbiss. »Ach, nur ein Kratzer.«
    »Warte mal!« Amira besah sein Bein. Bei dem Sprung in den Heuhaufen hatte er sich einen tiefen Schnitt zugezogen. »Das muss ich behandeln.«
    »Das wird schon wieder«, protestierte Ben und wollte weiter.
    Entschlossen hielt Amira ihn fest und zog ein paar Kräuter aus einem Beutel, den sie bei sich trug. Sie legte sie auf die Wunde und band sie mit einem Stück Tuch fest. »Dann tut es nicht so weh und heilt besser«, sagte sie.
    Staunend bewegte Ben sein Bein. »Du hast recht. Es fühlt sich gleich viel besser an. Danke!«
    »Woher wusstest du das mit den Heilkräutern?«, fragte Lara.
    Amira zuckte mit den Schultern. »Wenn man so viele Bücher liest wie ich, erfährt man so einiges, das einem nützlich sein kann.«
    Nepomuks Augen leuchteten. »Ich hätte nie gedacht, dass es noch jemanden gibt, der so ist wie ich!«
    Amira strahlte. »Dann bist du auch so ein Bücherwurm?«
    Nepomuk nickte. »Meine Eltern sagen immer, ich bin eine wandelnde Bibliothek.«
    Ben räusperte sich. »Ich unterbreche euch zwei nur ungern, aber verrätst du uns, warum du uns geholfen hast?».
    »Ich bin eine Freundin von Ahmed.«
    Diesen Namen hatten Ben, Lara und Nepomuk noch
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