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Das Raetsel des Pharao

Das Raetsel des Pharao

Titel: Das Raetsel des Pharao
Autoren: Dirk Ahner
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verhext habt!«, rief Amira zornig. »Gebt ihn frei oder wir werden Euch das Handwerk legen.«
    Der Wesir knurrte zornig. »Ich bin der mächtigste Mann Ägyptens. Glaubt ihr wirklich, ich lasse mir von ein paar Kindern drohen? Ihr habt genug Schaden angerichtet.«
    »Noch lange nicht!«, gab Lara zurück und stieß eine Schale um, in der eine Lampe flackerte. Das Öl ergoss sich ins Feuer und eine Mauer aus Flammen bildete sich zwischen den Kindern und ihren Gegnern. Der Wesir fluchte und schimpfte, doch er konnte nichts tun. Seine Kreaturen fürchteten das Feuer ebenso sehr wie seine Soldaten.
    »Gut gemacht, Lara!«, quakte Leopold. »Und jetzt nichts wie weg hier.«
    Das ließen sich die Kinder nicht zweimal sagen.

Sie rannten, ohne sich umzusehen, hüpften über Mauern und Gräben, stießen das Tor auf und liefen durch die dunklen Straßen, bis Amira ein Zeichen gab. Sie deutete auf einen Stall aus Holz.
    »Dort können wir uns verstecken«, keuchte sie.
    Die Kinder kletterten über eine Umzäunung. Ein paar Ziegen lagen zwischen den Grasbüscheln. Sie hoben ihre Köpfe und sahen zu den Kindern herüber. Als sie entschieden hatten, dass von ihnen keine Gefahr ausging, schliefen sie weiter.
    Im Stall ließen sich Ben, Lara und Nepomuk in das weiche Stroh fallen. Erst jetzt, als sie in Sicherheit waren, merkten sie, wie müde sie waren.
    Lara gähnte. »Das war ganz schön knapp.«
    »Und es ist noch lange nicht überstanden«, sagte Amira. »Der Wesir weiß jetzt, was wir vorhaben. Er wird sicher nicht aufgeben, bis er uns gefangen hat.«
    »Wir müssen so schnell wie möglich Ahmeds Vater befreien«, sagte Ben. »Die Frage ist nur, wo der Wesir ihn versteckt hält.«
    Nepomuk zog eines seiner Bücher hervor. Das Mondlicht leuchtete hell genug, dass er die Schrift entziffern konnte. »Der Wesir sagte doch, dass der Pharao in seinem Grab gut aufgehoben ist. Er wurde also begraben.«
    Lara fröstelte. »Das ist ziemlich gruselig.«
    »Die Ägypter glauben, dass die Menschen nach ihrem Tod weiterleben«, las Nepomuk vor. »Deswegen mumifizieren sie ihre Könige und begraben sie zusammen mit ihren Möbeln, ihrem Schmuck und ihren Waffen.«
    Ben richtete sich auf. »Steht in deinem Buch auch, wo sie begraben werden?«
    »Dazu brauche ich kein Buch, das weiß doch jedes Kind: Im Tal der Könige!«, warf Amira ein.
    »Amira hat recht«, sagte Nepomuk und las weiter. »Im Tal der Könige stehen die Pyramiden. Sie sind die Grabstätten der Pharaonen und die ältesten und größten Bauwerke, die allein von Menschenhand errichtet wurden. Stellt euch vor, sie gehören zu den Sieben Weltwundern!«
    Lara verschränkte die Arme hinter dem Kopf und ließ sich in das weiche, warme Heu sinken. »Warum habe ich das Gefühl, dass uns der schwierigste Teil dieses Abenteuers noch bevorsteht?«
    »Weil die Pyramiden gefährlich sind«, sagte Amira leise, als verriete sie ein Geheimnis. »Zuerst müssen wir an den Wachen vorbei. Wenn wir das geschafft haben, erwartet uns ein Labyrinth aus dunklen Gängen, die gespickt sind mit Fallen.«
    »Wozu das alles?«, fragte Ben.
    »Zum Schutz vor den Grabräubern. Für Banditen und arme Leute ist so ein Pharaonengrab eine wahre Schatzkammer«, erklärte Amira.
    Nepomuk legte das Buch zurück in seine Tasche. Leopold schlief bereits und schnarchte leise. Auch Lara spürte, wie sich eine bleierne Müdigkeit über sie legte. Sie wollte jetzt nicht mehr über Pyramiden, Mumien oder Grabräuber sprechen. Durch einen Spalt im Dach sah sie die Sterne, die hell und klar über ihr leuchteten. Sie dachte an Ahmed, der in seinem großen, weichen Bett hinter den Mauern seines prächtigen Palastes lag und doch traurig war. Und sie dachte daran, wie schön es war, dass sie ihre Freunde um sich hatte. Das war ihr lieber als alle Reichtümer dieser Welt. Mit diesem Gedanken sank sie in einen tiefen Schlummer.
    Am nächsten Morgen wurde sie von etwas geweckt, das sich warm und weich auf ihre Wangen legte. Lara kicherte. »Hey, was soll denn das? Wer kitzelt mich denn da?« Sie öffnete die Augen – und sah in das Maul eines Kamels, das sie mit seiner großen, rauen Zunge abschleckte. Mit einem Schrei fuhr sie hoch und fuhr sich über ihre Wangen, an der Kamelspucke hing. »Igitt!«, rief sie und versuchte, ihre Hände im Stroh trocken zu reiben.
    Ben und Nepomuk schreckten hoch und sahen sie an.
    »Lara, alles in Ordnung?«, fragte Ben. Im selben Augenblick bemerkte er das Kamel neben Laras Gesicht.
    »Ich
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