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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft
Autoren: Robyn DeHart
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zu verteidigen.« Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Und wärst dabei vielleicht auch getötet worden«, gab Sabine zu bedenken.
    »Aber ich wäre zusammen mit meiner großen Liebe in den Tod gegangen. Gestorben nach einem Leben voller Liebe. Ich hätte nicht nur ein Herz voller Liebe gehabt, sondern jeden Tag geliebt . Wir hatten unsere Briefe und sahen uns hin und wieder, aber das kam so furchtbar selten vor.«
    Tränen strömten über ihre Wangen. »Ich würde gerne denken, dass er, würde er noch einmal vor die Wahl gestellt, eine andere Entscheidung treffen würde. Dann würde er vielleicht mich wählen statt seiner Pflicht – aber wenn, dann wäre ich nicht verfügbar gewesen, um zur Wächterin gewählt zu werden.
    »Am Ende hat ihn seine Pflicht getötet, und jetzt bin ich allein. Er hätte beides haben können, aber das Risiko wollte er nicht eingehen.« Sie legte eine Hand an Sabines Wange. »Mach nicht den gleichen Fehler wie Phinneas und ich.«
    »Aber unsere Familie, unser atlantidisches Erbe, sie sind mein Schicksal«, sagte Sabine.
    »Nein, Kind«, entgegnete Agnes entschieden. »Dein Schicksal ist Max.«
    Dieses E-Book wurde von der "Osiandersche Buchhandlung GmbH" generiert. ©2012

Kapitel dreiundzwanzig
    S pencer wartete vor dem Haus des Marquess und beobachtete Sabines drei Tanten, die in eine Kutsche stiegen. Eine zweite, ein offener Zweispänner mit zwei Wachen, um die älteren Damen zu beschützen, folgte ihnen. Dann erhielt Max eine halbe Stunde später eine Nachricht, sich unverzüglich in seinen Club zu begeben, und verließ das Haus.
    Er hatte Sabine natürlich nicht ungeschützt zurückgelassen. Auch im Haus waren Wachen, mit denen sich Spencer würde befassen müssen. Aber Max' Abwesenheit gab ihm die Gelegenheit, die er brauchte.
    Es wurde Zeit, höchste Zeit, dass er und Sabine sich kennenlernten.
    Sabine durchwühlte eine weitere Schreibtischschublade in Max' Arbeitszimmer, fand aber keine Spur von der verschwundenen Phiole mit dem Elixier. Höchstwahrscheinlich trug dieser Schuft das Elixier bei sich. Vielleicht traf er sich sogar in ebendiesem Augenblick mit Wissenschaftlern oder einem Reporter von der Times , um endlich den Beweis für die Existenz von Atlantis anzutreten. Wenn das geschah, würden sie und ihre Tanten keinen Frieden mehr finden, und keine ihre Bemühungen, das Elixier zu beschützen, würde je wieder ausreichend sein. Nicht gegen die ganze Welt. Sie ließ die Schublade auf den Boden fallen und bemühte sich nicht einmal, sie wieder in Max' Schreibtisch einzusetzen. Er war vor fast einer halben Stunde ausgegangen, und sie hatte inzwischen einen Großteil seines Arbeitszimmers durchsucht, wenn auch ohne Erfolg.
    Sie drehte sich um, und dabei fiel ihr Blick auf die Karte von Atlantis. Er hatte sie noch nicht wieder gerahmt, sondern sie auf seiner Schreibtischplatte ausgebreitet. Liebevoll strich Sabine mit dem Zeigefinger die Illustrationen nach. Sie sollte sie an sich nehmen. Gehörte sie nicht ihrem Volk? Hatte er sie nicht aus dem Versteck entwendet, das sie ausgewählt hatten, um sie sicher aufzubewahren?
    Er hatte lange und hart gearbeitet, um sie zu finden, während andere Männer, erwachsene Männer, daran gescheitert waren. In Phinneas' Vision war der Finder der Karte als »Großer Mann«, bezeichnet worden. Aber auch ein Seher konnte sich irren, oder etwa nicht? Max hatte sich nur auf die Suche nach der Karte gemacht, um die Anerkennung seiner Familie zu gewinnen.
    Die er aber nie von ihnen bekommen hat. Weil sie gestorben waren, bevor sie Gelegenheit bekamen, sie ihm zu zeigen.
    Sabine strich die Linie eines der Wasserringe nach. Sie wollte Max nicht lieben, vor allem jetzt nicht mehr. Aber sie wollte verdammt sein, wenn sie es nicht tat. Und sie hatte recht gehabt – jemanden so sehr zu lieben schmerzte.
    »Miss Tobias«, hörte sie eine Stimme vom Eingang hinter sich. »Endlich lernen wir uns kennen.«
    Das Blut gefror ihr in den Adern. Er war hier, der Auserwählte. Und sie war ganz allein. Langsam drehte sie sich zu ihm um, wobei ihr schmerzlich bewusst wurde, dass sie nichts hatte, womit sie ihm eine auch nur halbwegs erwähnenswerte Verletzung zufügen konnte.
    Aber dann rief sie sich in Erinnerung, dass sie die Taube war und Agnes ihr gesagt hatte, sie habe alles Nötige in sich, um ihn zu vernichten.
    Er war jünger, als sie vermutet hatte. Viel jünger, da er etwa in ihrem Alter zu sein schien. Aus welchem Grund auch immer hatte sie ihn sich
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