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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft
Autoren: Robyn DeHart
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Die schönen rötlich braunen Locken glänzten wie immer, obwohl sie sterbend in seinen Armen lag.
    »Sie ist tot«, flüsterte Calliope hinter ihm.
    »Nein, sie lebt!«, widersprach Max heftig und beugte sich vor, um Sabines Stirn und Wangen mit Küssen zu bedecken. Trotzdem rührte sie sich nicht. Dann spürte er plötzlich die kleine Phiole in seiner Tasche und zog sie schnell heraus und entkorkte sie.
    Er riss ihr Kleid vorn auf und goss das Elixier auf die klaffende Wunde in ihrem Bauch. Das Blut lief an ihrer Haut hinunter, als es sich mit der farblosen Flüssigkeit vermischte.
    Aber Sabines Zustand veränderte sich nicht.
    Max öffnete ihre Lippen und träufelte etwas von dem Elixier in ihren Mund. Noch immer hörte er sie nicht atmen.
    »Nein, verdammt! Nicht jetzt. Du kannst mich jetzt nicht verlassen, Sabine. Wach endlich auf, verdammt noch mal! Weißt du nicht, dass ich dich liebe?« Max beugte sich über sie und legte sein Gesicht an ihre Brust. Er hörte nichts – keinen Puls, keinen Herzschlag, keinen Atem. Auch sein Herz schien stehen zu bleiben, sein Atem stockte, und alles in ihm wurde still. »Ich liebe dich«, wiederholte er mit erstickter Stimme.
    Mehrere Minuten lag er über ihr und ignorierte das Weinen der Tanten hinter ihm.
    Dann zauste ihm jemand das Haar.
    »Ich liebe dich auch«, flüsterte eine Stimme.
    Er stützte sich auf einen Ellbogen. »Sabine?«
    Ihre Lider flatterten, als sie die Augen öffnete und ein paarmal hustete. Dann zuckte sie zusammen. »Es tut so weh«, murmelte sie.
    Max lachte, ohne sich der Tränen zu schämen, die ihm über die Wangen liefen. Als er auf ihre Wunde herabsah, hatte sie aufgehört zu bluten. »Du hast mich zu Tode erschreckt, Sabine.«
    »Es war die einzige Möglichkeit.«
    »Aber hast du gehört, was ich gesagt habe?«, fragte er.
    »Natürlich.« Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln. »Eine Frau hört es immer, wenn ein Mann ihr sagt, dass er sie liebt. Das habe ich gehört, wo immer ich auch war«, sagte sie.
    »Und wo warst du?«, fragte Max.
    »Ich war hier. Noch war ich hier. Du hast mir das Leben zurückgegeben.«
    »Nein«, sagte er.
    »Das Elixier.« Sie nickte. »Ich weiß, dass du es mir weggenommen hattest.«
    »Ich war ein Schuft, dich so zu hintergehen«, sagte er.
    »Ja, das warst du.«
    »Als mir das bewusst wurde, bin ich sofort hierher zurückgeeilt.« Er drückte ihre Hand.
    »Dann hast du es also niemandem gegeben?«
    »Ich habe es dir gegeben.« Er zeigte ihr die leere Phiole.
    »Du hast deinen Traum geopfert, um mich zu retten?«
    »Du bist mein Traum.« Er schüttelte den Kopf. »Ich war anfangs nur zu dumm, das zu erkennen.«
    »Aber was ist mit deinem Ziel? Dem endgültigen Beweis dafür, dass es Atlantis gab?«
    »Du liegst da, tränkst meinen teuren Teppich mit deinem Blut und willst nun auch noch mit mir streiten?«
    Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln. »Ich will nur sichergehen, dass du weißt, was du willst.«
    Ihre ruhigen Atemzüge und ihr starker Herzschlag erfüllten ihn mit neuer Lebenskraft. Zum ersten Mal seit Jahren fühlte er sich wirklich lebendig. Wieder bedeckte er ihr Gesicht mit Küssen. Die Wunde an ihrer Wange blutete noch, aber es begann langsam zu stocken. »Ich wünsche mir nichts mehr, als dass du meine Frau wirst.«
    »Ach, ich weiß nicht. Du bist doch ziemlich anstrengend«, sagte sie.
    »Sagt die Frau, deren Schicksal eine Prophezeiung über das Ende der Welt beinhaltete.«
    Sie lächelte. »Ja. Ich wäre sehr gerne deine Frau.«
    »Ich liebe dich, Sabine.«
    »Wenn du wüsstest, wie sehr ich mir gewünscht habe, dich das sagen zu hören.« Sie versuchte, sich aufzurichten, zuckte aber vor Schmerz zusammen. »Ich glaube, ich könnte ein paar Stiche brauchen.«
    Ihre Tanten, die weinend hinter Max gestanden hatten, begannen zu lachen.
    »Ich hole das Nähkörbchen«, bot sich Calliope an.
    »Ich dachte, ihr wärt umgezogen?«, fragte Sabine.
    »Du warst in Gefahr«, sagte Agnes. »Das konnte ich spüren. Deshalb sind wir sofort zurückgekommen.«
    »Was ist mit dem Auserwählten?«, wollte Sabine wissen. »Ist er tot?«
    »Ja, du hast ihn gerichtet.« Max schüttelte den Kopf. »Ich habe den Speer abgebrochen und ihn aus dir herausgezogen.«
    Calliope kam mit dem Nähkorb, aber Agnes hielt sie zurück. »Gib den beiden noch einen Moment.«
    »Endlich ist es vorbei«, sagte Max.
    »Ich liebe dich, Maxwell Barrett.« Sabine legte zärtlich ihre Hand an seine Wange. »Ich hasste den Gedanken, zu
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