Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft
Autoren: Robyn DeHart
Vom Netzwerk:
so nicht ganz richtig ... Max hat sie mir weggenommen.«
    »Komm und setz dich zu mir.« Agnes klopfte auf den Stuhl neben ihr.
    »Ich verstehe immer noch nicht, wie ich die Taube sein könnte«, sagte Sabine, als sie sich setzte.
    »Das ist deine Rolle in der Prophezeiung«, sagte Agnes. »Du wurdest dazu auserwählt, mein Kind.«
    Sabine schüttelte den Kopf. »Nichts von alledem ergibt einen Sinn für mich.«
    »Natürlich tut es das, wenn du es aus dem richtigen Blickwinkel betrachtest. Das Datum deines Geburtstages ist an die Prophezeiung gebunden. Und deine Beziehung zu Max – er war der einzige Mensch, der imstande war, unsere Karte ausfindig zu machen. Der letzte Hinweis, der besagte, du müsstest nur das richtige Auge haben, um zu sehen, was vor dir war. Du hast selbst gesagt, du hättest diesen Hinweis spiegelverkehrt lesen müssen«, sagte Agnes.
    »Aber wenn die ganze Suche nur als Ablenkung für den Auserwählten gedacht war, wie würde sie sich dann bei ihm ausgewirkt haben?«, fragte Sabine.
    »Gar nicht. Der Hinweis über das richtige Auge besagt alles.« Agnes legte eine warme Hand auf Sabines Arm. »Unsere Vorfahren haben diese Schnitzeljagd erfunden, um den Auserwählten abzulenken, aber sie müssen gewusst haben, dass die Möglichkeit bestand, dass jemand anderer die Hinweise finden würde.«
    »Aber es ist doch völlig unlogisch, dass ich die Taube sein soll«, beharrte Sabine. »Ich habe weder besondere Anlagen noch eine Ausbildung, die mich zu einem körperlichen Kampf mit einem Mann befähigen würden. Wie soll ich jemanden besiegen, der schon Generäle und Wächter umgebracht hat, Männer, die weitaus besser in der Lage waren, sich zu verteidigen, als ich?«
    Agnes schüttelte nur den Kopf mit einem Ausdruck, der eine seltsame Mischung aus Resignation und Reue war. »Das kann ich dir nicht sagen. Das Einzige, was ich dir sagen kann, ist, dass du ihn bezwingen wirst . Wenn Phinneas es so gesehen hat, wird es auch so kommen.«
    Sabine wusste, dass Agnes' Vertrauen auf Phinneas mehr ihrer Liebe zu dem Mann als ihrem Glauben an den Seher in ihm entsprang. Sabine wusste jedoch nicht, ob sie diese Art Vertrauen aufbringen konnte. »Ich werde ihn töten müssen, um ihn aufzuhalten«, sagte sie und schluckte hart.
    »Wenn die Zeit kommt, wirst du die Kraft finden zu tun, was immer dir bestimmt ist. Vertrau deinem Instinkt«, riet Agnes.
    Sabine sagte nichts. Ihr Verstand suchte fieberhaft nach einer Antwort, nach dem Schlüssel, um den Auserwählten aufzuhalten. Aber es kam nichts. Sie konnte also nur hoffen, dass Agnes recht hatte, aber es stand zu viel auf dem Spiel, um sich nur auf ihren Instinkt zu verlassen.
    »Ich sehe mehr als nur Erschöpfung oder Furcht in deinen Augen, Kind. Ich weiß, wie der Schmerz eines gebrochenen Herzens aussieht«, sagte Agnes.
    »Er hat mich hintergangen«, flüsterte sie. »Ach, Agnes, ich schäme mich ja so. Ich habe ihm vertraut, ihm meinen Körper und mein Herz geschenkt.« Sie zog scharf den Atem ein, als eine Welle des Schmerzes über sie hinwegrollte. Zum Teufel mit ihm!
    »Vielleicht hatte er gute Gründe, um diese Phiole an sich zu nehmen«, gab Agnes zu bedenken.
    »Das bezweifle ich.«
    Agnes erwiderte nichts; sie hielt nur Sabines Hand und streichelte sie sanft.
    »Ich bin ebenso eine Versagerin, wie meine Mutter es war. Wenn es um Herzensangelegenheiten geht, kann man sich nicht auf uns verlassen.«
    »Deine Mutter war keine Versagerin, Sabine«, sagte Agnes streng.
    »Sie hat sich umgebracht«, beharrte Sabine.
    Agnes seufzte schwer. »Ja, sie war krank. Aber selbst wenn ... du bist nicht deine Mutter.«
    »Nein, aber anscheinend bin ich auch nicht stärker. Ich habe mich in Max verliebt, obwohl ich alles getan habe, um es zu vermeiden, und sieh nur, was geschehen ist! Ich hätte stark sein müssen wie du und mein Herz ignorieren sollen.«
    Agnes ließ Sabines Hand los. »Phinneas und ich haben uns von unserer ersten Begegnung an geliebt, und er hat nicht ein einziges Mal seine Pflichten als Wächter vernachlässigt, um seinem Herzen zu folgen.«
    »Das ist Stärke«, sagte Sabine.
    »Nein, Sturheit«, widersprach Agnes.
    »Er hat ein großes Opfer gebracht.«
    »Er war ein Narr, und dieses Opfer hat ihn umgebracht. Wäre irgendetwas anders gekommen, wenn er sich für mich entschieden hätte?« Sie zuckte die Schultern. »Vielleicht nicht. Aber vielleicht eben doch. Ich wäre bei ihm gewesen und hätte ihm helfen können, sich gegen den Auserwählten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher