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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft
Autoren: Robyn DeHart
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vernichten?«
    »Niemand erwartet das von dir«, sagte Lydia.
    »Das Schwert mag hilfreich sein, aber du hast auch so schon alles in dir, was brauchst, um ihn zu schlagen«, sagte Agnes.
    Sabine schüttelte frustriert den Kopf. »Ich weiß die Ermutigung zu schätzen, aber dies ist nicht der richtige Moment für Plattitüden.«
    »Nein, Sabine, versteh Agnes nicht falsch«, sagte Calliope. »Sie hat in Phinneas' Buch etwas gefunden.«
    »Die Hinweise«, sagte Lydia, »waren nicht für dich und Max bestimmt, sondern für den Auserwählten. Ein von unseren Vorfahren entwickeltes Ablenkungsmanöver gewissermaßen. Aber ihr seid durch einen Irrtum darübergestolpert.«
    »Wovon redest du?«, fragte Sabine verständnislos.
    Agnes stand auf und holte Phinneas' Buch von dem Stuhl, auf den sie es gelegt hatte. »Deshalb war der erste Hinweis, der euch nach Lulworth Cove schickte, so einfach zu verstehen. Er musste offensichtlich sein, für den Fall, dass Phinneas' Buch dem Auserwählten in die Hände fiele. Es war ein falscher Hinweis, um den Auserwählten auf einen potenziell tödlichen Weg zu schicken. Die wirkliche Botschaft, die Wahrheit, war viel schwieriger zu entdecken. Es ist ein alter Geheimkode, den er und ich in unseren Briefen benutzten«, sagte sie. »Sowie ich das Buch unter Verwendung seines Kodes entschlüsselt hatte, konnte ich sehen, was er uns wirklich zu sagen versuchte.«
    Sabine blickte von einer Tante zur anderen, sah aber keine Anzeichen dafür, dass sie sich einen Scherz mit ihr erlaubten. »Ich verstehe nicht«, gab sie zu. »Wir sollen also unser Leben riskiert und unsere Zeit verschwendet haben für nichts und wieder nichts?«
    »Ich vermute, dass du viel gelernt hast auf dem Weg. Aber trotzdem möchte ich mich dafür entschuldigen, dass ich dir den ersten Hinweis gegeben habe. Ich hatte die Wahrheit übersehen«, sagte Agnes. »Phinneas versuchte mir etwas zu sagen, und ich hörte nur, was ich hören wollte. Deine Tanten und ich wollten so unbedingt, dass du zur Wächterin erwählt wurdest, dass ich glaubte, Phinneas hätte eine Vision gehabt, dass du die nächste werden würdest, als er mir sagte, ich sollte dir die Phiole mit dem Elixier geben.«
    »Alles drehte sich um dich«, sagte Lydia. »Deshalb gab dir Madigan den Auftrag, die Karte zu finden. Und deshalb wies er Agnes an, dir das Elixier zu geben.«
    »Um dich und Max«, korrigierte Agnes. »Er hat eine große Rolle in all dem gespielt.«
    »Und dein Geburtstag muss auch eine Rolle spielen«, sagte Calliope.
    Sabines Geburtstag war morgen. Sie schaute eine nach der anderen ihre Tanten an. Sie sprachen so schnell, dass sie ihnen kaum folgen konnte, und gaben ihr das Gefühl, etwas Entscheidendes zu übersehen. »Ich verstehe immer noch nicht. Was redet ihr da? Ist Max ein Teil der Prophezeiung? Und ist die Karte auch irgendwie wichtig? Ist die Karte die Taube?«
    Ihre Tanten wechselten besorgte Blicke.
    »Nein, meine Liebe«, sagte Agnes. »Nicht die Karte ist die Taube, sondern du bist es.«
    Sabine registrierte ihre Worte, verstand sie aber kaum. »Ich ... ich verstehe wirklich nicht. Die Taube ist eine Waffe.«
    »Wir nahmen an , dass die Taube eine Waffe ist«, erklärte Agnes. »Aber wir irrten uns. Hier in Phinneas' Buch steht: ›Sabine ist die Taube, nur sie kann ihn aufhalten.‹ Das ist es, was Phinneas in seiner Vision gesehen hat. Nicht, dass du die nächste Wächterin sein würdest, sondern dass du die Taube bist.«
    Ihre Tanten sprachen weiter, aber für Sabine war es, als flögen ihre Worte an ihr vorbei. Sie versuchte sich zu konzentrieren und einen Sinn zu erkennen in dem, was sie ihr offenbart hatten.
    Sie stand auf und ging vom Bett zum Fenster. Ein leichter Nieselregen fiel, der lautlos gegen die Scheibe schlug. Sie war die Taube? Aber auf welche Weise sollte oder könnte sie als Waffe dienen? Die Zeit lief ihr davon, während sie sich den Kopf darüber zerbrach. Wenn sie den Auserwählten nicht bis zu ihrem Geburtstag morgen aufhielt, würde Agnes umgebracht werden.
    Als sie sich umdrehte, stellte sie fest, dass nur noch Agnes bei ihr war.
    »Ich wollte mit dir allein sein«, sagte sie. »Ich hoffe, es stört dich nicht.«
    »Natürlich nicht«, sagte Sabine und holte tief Luft, als sie spürte, wie ihr die Schamröte in die Wangen stieg. Wenn ihr nicht einmal eine kleine Menge Elixier anvertraut werden konnte, wie könnte sie dann die Taube sein? »Agnes, ich habe meine Phiole mit dem Elixier verloren. Nein, das ist
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