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Das Rätsel deiner Leidenschaft

Das Rätsel deiner Leidenschaft

Titel: Das Rätsel deiner Leidenschaft
Autoren: Robyn DeHart
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Felsvorsprüngen des Ganges, und die Steine vor ihm würden ihm die Haut vom Gesicht reißen, wenn er nicht sehr achtsam war.
    Die Dunkelheit vor ihm wurde immer dichter und schwärzer, je tiefer er in die Höhle eindrang. Dann erweiterte sich die Spalte wieder, durch die er halb gekrochen, halb gegangen war. Er machte einen Schritt, aber unter seinem Stiefel war nur Luft. Er verlor das Gleichgewicht und wäre fast gestürzt, konnte sich aber im letzten Moment an der Höhlenwand rechts von ihm festhalten.
    Er stand auf einem Felsvorsprung über einem unterirdischen See, stellte er fest, als er die Hand mit der Laterne ausstreckte und sich vorbeugte, um einen Blick in die Tiefe zu tun. Die Entfernung zu dem Wasser war schwer einzuschätzen, aber es musste sich einige Meter unter ihm befinden, und obwohl ein solcher Sturz vermutlich nicht tödlich wäre, wollte Max nicht das Schicksal herausfordern.
    Der Felsvorsprung umgab das Wasser, und Max konnte nun auch erkennen, dass der Sims zu seiner Rechten wesentlich schmaler war als der zu seiner Linken. Deshalb wandte er sich vorsichtig nach links und folgte dem Felsvorsprung. Die Öffnung, durch die er gestiegen war, schien – soweit er es sehen konnte – die einzige zu sein.
    Seinen Nachforschungen zufolge müsste diese Höhle ihn zu der Stelle führen, an der die Atlantider ihre Landkarte verborgen hatten. Alles, was er gelesen hatte, deutete darauf hin, dass sie gut versiegelt inmitten von Wasser ruhte. Max legte den Kopf zurück und ließ seinen Blick über die Decke der Höhle gleiten. So glatt, wie die Mauern von der Feuchtigkeit waren, erschien es äußerst unwahrscheinlich, dass jemand dort hinaufgestiegen sein könnte. Und geeignete Stellen, um irgendetwas zu verstecken, schien es dort oben auch keine zu geben. Das trübe Laternenlicht, das sich auf den nassen Wänden spiegelte, reichte gerade aus, dass Max seine eigene Hand sehen konnte. So vorsichtig er konnte, ging er langsam weiter.
    Der Vorsprung wurde so schmal, dass Max kaum noch darauf stehen konnte. Den Rücken an die Höhlenwand gepresst, schob er sich weiter den schmalen Sims entlang.
    Urplötzlich enthüllte der Schein der Laterne einen großen Brocken Quarz, der ein unheimliche bläuliches Licht erzeugte.
    Und in diesem seltsamen Glühen spiegelte sich der Lichtschein seiner Laterne in irgendetwas wider, das sich in der Mitte des Sees befand. Ein hölzerner Sockel ragte aus dem Wasser, auf dessen Mitte eine Art Behälter stand.
    Max' Herz begann zu rasen. Das musste es sein! Die Karte war darin versteckt. Er war schon drauf und dran, von dem Vorsprung in den See zu springen, als er eine Bewegung in dem Wasser wahrnahm. So rasch er konnte wandte er sich nach rechts, zu einem robusteren Teil des Felsvorsprungs, und beugte sich wieder mit der Laterne in der Hand ein wenig vor.
    Dort unten im Wasser trieb ein verwesender menschlicher Körper! Die schon fast bis auf die Knochen verfaulte Leiche trug zum Teil noch Kleider, die in Fetzen an ihr klebten. Wie in einem makabren Todestanz schwankte sie im Wasser auf und ab. Es schien die Leiche eines Mannes zu sein, und in ihr steckte ein hölzerner Pfahl. Und dann bemerkte Max die anderen Pfähle unterschiedlicher Größe und Länge, die um den Sockel herum angebracht waren.
    Wäre er in das Wasser gesprungen oder gefallen, könnte jetzt er es sein, der dort unten an einem dieser Pfähle verblutete.
    »Interessant«, murmelte er und richtete sich auf.
    Wie sollte er ohne eine Brücke, die von seinem Felsvorsprung zur anderen Seite hinüberreichte, an die Karte herankommen, ohne sich auf einem dieser Pfähle aufzuspießen? Er blickte sich um, suchte die Umgebung nach irgendetwas ab, was ihm nützlich sein könnte. Aber da war nichts.
    Das Geräusch herabfallenden Wassers lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Felsspalte, aus der er vorhin herausgekrochen war. Wasser lief jetzt aus dem schmalen Tunnel und strömte in den See darunter. Max beobachtete, wie die Leiche weiter hin und her wogte und mit dem Wasser langsam höher stieg.
    Darin lag die Antwort. Der einzige Weg, zu diesem Sockel zu gelangen, ohne sich zu pfählen, war, den See volllaufen zu lassen, bis er die Plattform erreichte. So lange abzuwarten, würde seine Chancen, lebend aus der Höhle herauszukommen, jedoch wesentlich verringern.
    Aber einen anderen Weg schien es nicht zu geben. Es lief auf zwei Möglichkeiten hinaus: entweder gab er die Karte auf und mit ihr jeglichen Beweis für den verlorenen
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