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Das Prometheus Projekt

Das Prometheus Projekt

Titel: Das Prometheus Projekt
Autoren: Volker C Dützer
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Brust. „Knall mich ab, das ist es doch, wasdu willst!“
    „Bleib stehen, Brad!“, sagte Adrian kalt. „Zwing mich nicht zu schießen. Ich werde dich der Polizei übergeben. Du stehst bereits auf der Fahndungsliste des FBI.“
    Brad grinste höhnisch. „Ich wusste, dass du kneifst. Du bist noch derselbe jämmerliche Feigling wie damals!“
    Adrian hielt noch immer die Waffe auf Brad gerichtet. Er brauchte nur abzudrücken und es war vorbei. Niemand würde beweisen können, dass er nicht in Notwehr gehandelt hatte. Er wusste noch nicht einmal, ob Sehner oder einer seiner Leute die Explosion überlebt hatte. Sein Finger krümmte sich um den Abzug und zog ihn zurück.
    „Hat deine kleine Schlampe überlebt?“, fragte Brad. „Dann hat sie jetzt den Intellekt einer Stubenfliege! Ihr gebt ein hübsches Paar ab!“
    Adrians Gedanken rasten. Er brauchte nur mit dem Finger zu zucken, und es war vorbei. Er dachte an die Männer im Wald, an die bunten Federn des Carbonpfeils und den überraschten Ausdruck auf dem Gesicht des Söldners. Damals hatte er aus dem Hinterhalt getötet, um zu überleben. Aber Brad war nahezu wehrlos, er stellte keine Gefahr für ihn dar.
    Er konnte es nicht. Trotz allem, was Brad ihm angetan hatte. Adrian ließ die Magnum sinken.
    „Feigling!“ Brad spie aus. Seine Linke hielt plötzlich ein Feuerzeug, während die Rechte das verdreckte Sakko zurückschlug und eine Stange Dynamit aus dem Gürtel zog. Ohne zu zögern, zündete er die Lunte an. Er deutete mit dem Kinn auf den Abgrund zu seinen Füßen. „Spring, Sykes!“, sagte er grinsend.
    Adrianriss die Waffe hoch und drückte ab.
     
    Das Summen in Sehners Ohren übertönte alle anderen Geräusche. Stöhnend kroch er aus seinem Versteck, Steinsplitter hatten ihn am Kopf getroffen, er blutete aus mehreren Schnittwunden im Gesicht. Als er aufstand, glitt eine Dreck- und Staublawine von seinem breiten Rücken.
    Sehner starrte ungläubig auf das zerstörte Pförtnerhaus. Ein massiver Betonklotz war in das Dach geschlagen und hatte die Blechbude unter sich begraben.
    Er wankte zu seinem eingedrückten Wagen und tastete in seinen Manteltaschen nach dem Handy. Seine Finger zitterten so sehr, dass er dreimal ansetzen musste, bevor er Windhagens Nummer wählte.
    Das Freizeichen klang aus weiter Ferne an sein Ohr. Windhagens Stimme schien aus einer anderen Galaxie zu kommen. „W … i … pa …rt? N ..Ordn…g?“
    Sehner brüllte in das Telefon, weil er seine eigene Stimme nicht hören konnte und orderte Notarzt, Feuerwehr und Verstärkung. Dann steckte er das Telefon ein und näherte sich der brennenden Ruine des Lagerhauses. Nach wenigen Metern blieb er stehen. Obwohl er sein Gesicht mit dem Mantelärmel abschirmte, konnte er nicht näher heran. Die starke Hitze hielt ihn zurück.
    Die Explosion hatte brennende Trümmerteile über den Steilhang in die Tagebaugrube geschleudert. Sehner stockte der Atem. Zuerst hielt er es für ein Trugbild seiner überreizten Sinne, aber sie war es tatsächlich: Christina Sykes balancierte dort oben tanzend über den scharfen Felsgrat. Ihr schlanker Körper hob sich wie ein Scherenschnittvor dem roten Widerschein des Feuers ab.
     
    Die Magnum gab ein trockenes Klicken von sich, es war keine Kugel mehr im Magazin. Verzweifelt sah sich Adrian nach einer anderen Waffe um, aber das Felsplateau war leer. Es gab für ihn keinen Fluchtweg. Wohin er sich auch wenden würde, Brad brauchte nur die Dynamitstange nach ihm zu werfen. Der rettende Stollen war zwanzig Meter entfernt – zu weit, um ihn noch erreichen zu können.
    Er ließ die Pistole fallen und warf sich mit einem Schrei auf seinen überraschten Gegner. Sein Zorn machte Adrian stark, so wie damals. Es gelang ihm, Brad die Dynamitstange zu entwinden und in den Abgrund zu werfen. Als er dafür seine Deckung öffnete, landete Brad einen Zufallstreffer und brach Adrian das Nasenbein.
    Auf der Talsohle explodierte mit einem dumpfen Krachen der Sprengstoff. Adrian stolperte und fiel der Länge nach auf den Bauch, wobei er sich schmerzhaft die Hände aufriss. Es war, als seien die Jahre zu einem einzigen Augenblick zusammengeschrumpft. Er stand wieder am Abgrund der Kiesgrube. Beinahe glaubte er Mikes schrille Stimme zu hören: „Gib’s ihm, Brad! Mach ihn fertig!“
    Adrian stemmte sich in die Höhe. Blut schoss aus seiner Nase. Da traf ihn ein Kieselstein hinter dem Ohr. Der Schmerz war so heftig, dass er für einige Sekunden die Besinnung verlor. Er hielt
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