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Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson

Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson

Titel: Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson
Autoren: Peter Hilton
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bis sich der Ausreißer erschöpft an einen Felsen lehnte, um ein paar Sekunden zu verschnaufen.
    Seine Verfolger kamen immer näher. Schon wollte er sich wieder zur Flucht wenden, als sich ihm eine stark behaarte Hand auf die Schulter legte. Schreiend zog er seine Waffe, doch im gleichen Augenblick sprang Jacky auf seinen Rücken. Dadurch verlor der Mann das Gleichgewicht; die Waffe entfiel seinen Händen, und der Kampf war entschieden.
    Als Sheriff Tunker mit seinen Männern eintraf, ergab sich Gary willig, nur damit dieses schreckliche Ungeheuer von ihm abließ.
    Im Triumphzug ging es zurück zu Mr. Franklins Blockhaus, wo sich dann langsam alle wieder einfanden. Auch

    Julius und Mr. Franklin, die durch das viereckige Fenster des Blockhauses die Vorgänge gut beobachtet hatten, kamen nun heraus und schüttelten den Männern die Hände.
    „Das war ja ein tolles Stück", meinten sie aufatmend. Nur die drei „Senores" blickten recht finster drein.
    Noch aber schien das Abenteuer nicht zu Ende, denn plötzlich peitschten wilde Schüsse auf. Tunker befahl sofort die Lichter zu löschen und in Deckung zu gehen. Sie brauchten nicht lange zu warten, bis eine verdächtige Gestalt heran getaumelt kam und hin und wieder einen Schuß in die Luft abfeuerte. Tunker wartete, bis die Colts leer waren, und ließ dann den Mann festnehmen. Es war der völlig durchgedrehte Reporter Jim Parker, der doch viel früher, als die Gauner angenommen hatten, aus seinem Schlaf erwacht war und sich sofort auf ein Pferd geschwungen hatte. Die Wut auf die Banditen hatte ihm neue Kräfte gegeben. Nun aber war er völlig ausgepumpt. John Watson nahm sich seiner väterlich an.
    „Das also ist das Ende dieses Abenteuers", meinte Sheriff Tunker beruhigt. „Die drei Halunken sind gefangen, Jim Parker wird eine tolle Story schreiben und auch unser John Watson ist wieder da."
    „Und ich habe meinen Jacky wieder", rief der dicke Julius überglücklich. „Übrigens, er hat hier eine Sonnenbrille auf der Nase. Wem hat er die denn geklaut?"
    „Ach, das ist ja Dinahs Brille", lachte Sam und nahm das gute Stück an sich. „Sie wird sich freuen, sie aus meiner Hand entgegennehmen zu dürfen!"
    „So, Mr. Franklin", sagte Tunker zu dem Forscher,

    „jetzt werden Sie hier oben bestimmt in Ruhe arbeiten können."
    „Wenn Mr. Parker den Mund hält", lachte Franklin und schüttelte dem Sheriff kräftig die Hand.
    Um es gleich vorwegzunehmen: Jim Parker hielt diesmal sein Wort. Er hatte ja auch so viel anderes Interessante zu berichten. Sein in zwölf Fortsetzungen gebrachter „Tatsachenbericht" über die „blutige Schlacht in den Bergen" erregte großes Aufsehen, und seine Kollegen von der Konkurrenz platzten vor Neid.
    *
    Noch aber ist unsere Geschichte nicht zu Ende; sie hat noch einen Hinkefuß. John Watson ahnte noch nichts von dem grausamen Schicksal, das seine scharfen Krallen bedrohlich nach ihm ausstreckte.
    Tunker und er saßen am Samstag gemütlich im Office zusammen. Der Sheriff spendierte ihm sogar eine Zigarre; dann aber ging's los: „Ich muß nun noch ein paar ernste Worte mit Ihnen sprechen, Mr. Watson. Selbstverständlich habe ich die letzten zwei Tage sofort gemerkt, wie hier der Hase läuft. Ihr Doppelgänger hat zwar getan, was er konnte, aber . . . Emil Kluck ist eben Kluck — und nicht John Watson! Absichtlich habe ich nichts gesagt. Wenn man es richtig nimmt, haben Sie sehr fahrlässig gehandelt, John Watson. Ja, ich könnte Ihnen sogar jetzt den Stuhl vor die Tür setzen. Ist Ihnen das klar?"
    Watson nickte ergeben.
    „Gut, dann hoffe ich, daß Sie mir nie wieder Ihren

    Doppelgänger vor die Nase setzen. Versprechen Sie mir das?"
    „Ja, Mr. Tunker, ich weiß, daß ich eine große Dummheit begangen habe."
    „Well", schmunzelte der Sheriff. „Darauf wollen wir uns dann einen genehmigen. Auf in den „Weidereiter"!"
    Sheriff Tunker und Watson schlössen das Office ab und gingen im besten Einvernehmen zu Ben Kane hinüber.
    „Da kommen Sie ja endlich, Mr. Watson!" rief dieser. „Der ganze Verein wartet schon auf Sie."
    „Auf mich?" fragte Watson böser Ahnungen voll.
    „Sure, Sie sollen doch den Vortrag über die Vögel halten!"
    „Iiiiiiich?"
    „Na klar, haben Sie das etwa vergessen?"
    „Nein — äh — ich bin — äh — sogar sehr gut vorbereitet", stotterte Watson und verfluchte heimlich seinen Doppelgänger in Grund und Boden. Zögernd betrat er, gefolgt von dem lachenden Sheriff, das Hinterzimmer, wo ihm ein
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