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Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson

Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson

Titel: Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson
Autoren: Peter Hilton
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stürmischer Beifall entgegen brauste. Der Hilfssheriff riß Mund und Augen auf.
    Der „Bund der Gerechten" und die Stadtgirls saßen bunt durcheinandergewürfelt auf der einen Seite, die „Kämpferinnen für Frauenrechte und Moral" auf der anderen. John Watson wurde bei so vielem Charme rot wie ein junges Mädchen. Er genierte sich mächtig.
    Witwe Poldi lächelte ihm gewinnend zu, aber John Watson wurde jetzt noch übler. Er räusperte sich, und eine andächtige Stille legte sich über den Saal. Nur Dinah Bancroft fand alles urkomisch und begann zu kichern.

    Das Gekichere steckte an, und ein brüllendes Gelächter brauste durch das Zimmer. Sogar die „Kämpferinnen" mußten mitlachen, so streng sie auch darin waren_abgesehen natürlich von der Witwe Poldi, die als Vorstand sich diesen Luxus nicht erlauben konnte und deshalb böse Blicke in alle Himmelsrichtungen schleuderte.
    Als wieder Ruhe eingetreten war, räusperte sich Watson abermals. „Liebe Freunde vom Bildungsverein", begann er. „Ich bin überglücklich, hier in diesem Räume wieder einmal einen interessanten Vortrag halten zu können. Dieser — äh — Vortrag ist allerdings nur für Leute bestimmt, die mir — äh — auch geistig folgen können. Wer mir also nicht — äh — folgen kann, der möge den Raum schnellstens verlassen!" Er hoffte heimlich, daß nun alle aufstehen würden, aber anscheinend bildete sich jeder der Anwesenden ein, noch so viel Gehirn zu besitzen, um ihn verstehen zu können.
    „Ich fange jetzt an", verkündete er dann sehr würdevoll.
    „Nur zu, Onkel", ermunterte ihn sein lieber Neffe, der auch dieses Ereignis miterleben wollte.
    „Also gut", seufzte Watson. „Beginnen wir immer schön vorne und hören wir hinten auf. Nicht alles also, was wir in der Luft sehen, sind Vögel, sondern meistens Wolken und Staub. Darauf sitzen aber die Vögel und lassen ab und zu etwas fallen. Der Begriff Vogel ist übrigens gar nicht so leicht auseinanderzusetzen. Alan hat einen Vogel oder man hat ihn nicht. Was eigentlich auf dasselbe rauskommt. Dieses — äh — Problem ist noch nie näher erläutert worden und darum . . ."
    Der Rest des Satzes ging in einem brüllenden Gelächter unter. Die Jungen und Mädchen tobten förmlich, und die Witwe Poldi beschloß sofort, ihre nächsten kulturellen Veranstaltungen lieber ohne das „junge Gemüse" abzuhalten. Das war nun der Dank für ihre Bemühungen, der Jugend etwas mit auf den Lebensweg zu geben.
    „Ich muß doch sehr bitten!" schrie John Watson entrüstet. „Ich habe ja keinen Vortrag halten wollen..."
    „Sie brauchen auch nicht weiter zu reden, Mr. Watson", schaltete sich nun der Naturforscher Franklin ein, der schon den Saal betreten hatte. Sofort hörten alle auf zu lachen.
    „Oh, Mr. Franklin, lösen Sie mich doch ab", bat Watson händeringend. „Meine Vorträge versteht leider kein normaler Mensch."
    „Gut", lächelte Mr. Franklin, „ich werde „volkstümlicher" reden. Natürlich nur, wenn es den Herrschaften recht ist."
    Und ob es allen recht war! Mr. Franklin begann nun mit seiner ruhigen Stimme zu erzählen, und seine jungen und alten Zuhörer hingen wie gebannt an seinen Lippen.
    Hilfssheriff John Watson aber ließ sich erschöpft auf einen Stuhl sinken und war froh, daß er nun endlich seine Ruhe hatte. So fand dieses Story dann auch in dieser Beziehung ein glückliches

    Ende
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