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Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner

Titel: Das Pete Buch 21 - Uns kann keiner
Autoren: Jo Reuter
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Santa Proz", erklärte der Mann mit listigem Augenzwinkern.
    Mrs. Poldi kaufte sofort den hageren Texas-Dobby. Und als sie ihn an die mitgebrachte Leine nahm, biß er sie sofort in die Handtasche.
    „Für zwei Dollar verkaufe ich Ihnen auch sein Spezialfutter, dann gewöhnt er sich schneller an Sie", versicherte sein ehemaliger Besitzer.
    Frau Poldi kaufte auch dieses Gemisch aus Wursthäuten, Hühnerknochen und sonstigen Fleischabfällen, war überglücklich darüber, daß Texas-Dobby es auf der Stelle wegputzte, und stolzierte weiter.
    Die zwölf Somerseter verteilten sich langsam auf verschiedene Stände. Witwe Poldi hatte das Vergnügen, recht bald festzustellen, daß der Verkäufer ihres Texas-Dobbys tatsächlich nicht zuviel versprochen hatte. Sie ahnte ja nicht, daß die Dobermänner so ungefähr die hinterhältigsten Köter sind, welche in der Welt herumlaufen.
    Dobby biß einen vorbeigehenden, sehr elegant gekleideten älteren Herrn ohne jeden Grund plötzlich ins Bein. Der Gent schrie auf und brüllte die Frau an. Diese aber schaltete blitzschnell:
    „Ihre Papiere, mein Herr! Verstellen Sie sich nicht, Sie sind ein verkappter Bandit! Ein ... Dingsperado ... äh ... Desperado sind Sie!"

    Und im Nu versammelte sich eine Menge Gaffer um die Gruppe. Texas-Dobby biß gleich noch zweien davon in die Waden. Er machte das sehr geschickt und nicht allzu schlimm. Er tippte sie gewissermaßen nur mit seiner spitzen Schnauze an. Sobald dann aber der Betroffene aufschrie, wedelte Texas-Dobby sehr befriedigt mit seinem äußerst kurzen Schwanzstumpf.
    Der elegante Herr, den Frau Poldi für einen Banditen angesehen hatte, entpuppte sich — o Schreck! — als der Polizeipräsident von Arizona. Schamröte, Ärger und Schadenfreude kämpften in ihrem Gesicht. Ihr Texas-Dobby war also doch scharf, okay. Zum Glück verlangte keiner der drei Opfer Schadenersatz. Sie war die einzige Person, die nicht bemerkte, daß man sie für eine arme Halbirre hielt.
    Die blonde Dorothy erstand für Apotheker Randers, wie dieser gewünscht hatte, einen netten Drahthaarfox. Nach einer halben Stunde hatte jeder von der Somerseter Reisegesellschaft einen Hund an der Leine ... außer der Sommersprosse, die das passende Exemplar für Mr. Turner immer noch nicht herausgefunden hatte.
    Das ältliche Fräulein Betterwits kaufte sich einen winzigen Rehpinscher als Wachhund. Als ihr Dorothy freundlichst beibringen wollte, daß man diesen kleinen Peppi doch zu leicht mit einer braunen Ratte verwechseln und ihm nachstellen könnte, da fauchte sie geradezu beleidigt los:
    „Erstens gibt es keine hellbraunen Ratten, und zweitens genügt es, wenn ein Hund bellt, sobald sich die Diebe nähern. Das ist immer noch besser, als wenn ein Hund jeden zweiten Christenmenschen mutwillig in die Waden beißt!"
    „Wie wer?" schaltete sich nun die Witwe Poldi mit funkelnden Augen ein.
    „Wie manche Dober ... äh ... Hunde zum Beispiel", entgegnete Miss Betterwits um des lieben Friedens willen.
    „Das wollte ich Ihnen auch geraten haben! Ich lasse meinen Texas-Dobby nicht beleidigen! Merken Sie sich das!"
    Schon wieder schrie jemand auf, den dieser Dobby aus Texas am Daumen erwischt hatte. Von da an nahm Mrs. Poldi das Biest ganz kurz an die Leine. Texas-Dobby schien nun endlich den gefährlichen Charakter seiner neuen Herrin erfaßt zu haben und war von nun an sehr „kusch".
    Außer dem Pinscherzwerg und dem verbissenen Texas-Dobby waren als gekauft vorhanden: zwei rabenschwarze Schäferhunde, Dorothys Foxterrier, drei weiße Spitze, zwei unbestimmbare, mittelgroße Mischlinge und der Hund der Mrs. Rattlesnake, ein putziges, eisgraues Etwas, das sich hinter dem eigenen Haarvorhang verstecken konnte, so daß man raten mußte, wo vorne und hinten war.
    „Das ist sehr gut. Dann wissen die Diebe wenigstens nicht, von wo aus er zubeißt", meinte die Besitzerin stolz.
    Es fehlte also nur noch der eine Hund für Mr. Turner. „Es muß etwas besonders Wuchtiges sein", hatte der Gastwirt Pete ans Herz gelegt.

    Und danach wurde noch gesucht.
    Da der kleine Pinscher Peppi seltsame Piepslaute von sich gab, glaubte Fräulein Betterwits, er „müsse mal", aber das war ein Irrtum. Peppi war es nur leid, dauernd auf „Frauchens" Arm herumgeschleppt zu werden. Peppi war übrigens das einzige Weibchen unter den elf Exemplaren. Sobald das Tierchen Boden unter den Füßen spürte, flitzte es hinter einer weißen Feldmaus her, die sich in den Trubel der Ausstellungswiesen
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